Durchaus ein bisschen Stolz
Das Hermann-Vöchting-Gymnasium Blomberg ist in vier von sechs Bereichen lippeweit vorn bei der Lernstandserhebung
Blomberg
(sb). Eigentlich wollte Karsten Fahrenkamp mit den Ergebnissen seiner
Schule ja nicht kokettieren. Aber nun, da die Landesregierung die
erfolgreichsten Schulen der Lernstandserhebung öffentlich ausgezeichnet
hat, will der Leiter des Hermann-Vöchting-Gymnasiums auch auf das
"super Ergebnis" der ehemaligen neunten Klassen hinweisen, die vor gut
einem Jahr an dem landesweiten Test teilgenommen hatten.
In vier von sechs Bereichen - Deutsch-Zuhören und -Schreiben sowie
Englisch-Zuhören und -Schreiben - habe das Gymnasium einen ersten Platz
auf Kreisebene belegt, in den Bereichen Deutsch-Leseverstehen und
Mathematik immerhin einen guten Mittelfeldplatz. Damit haben die
Blomberger laut Fahrenkamp von allen zwölf lippischen Gymnasien am
besten abgeschnitten. Und auch im Landesvergleich stünde das
Hermann-Vöchting-Gymnasium sehr gut da. So seien die Ergebnisse in
Mathe und Deutsch-Leseverstehen durchschnittlich, in den vier anderen
Bereichen ganz erheblich über dem Durchschnitt.
"Uns
ist natürlich bewusst, dass man die Ergebnisse der Lernstandserhebung
nicht überbewerten sollte", so Fahrenkamp. Schließlich spiegelten sie
nur die Leistungen in einigen Bereichen. Viele Fähigkeiten die die
Schüler erlernten , könnten dagegen nicht in schriftlichen Tests
überprüft werden. "Wir wissen auch, dass dieses Super-Ergebnis nicht an
einzelnen Lehrern festzumachen ist und auch nicht reproduzierbar ist",
sagte der Schulleiter weiter. Er hält die Lernstandserhebung jedoch für
ein gutes Mittel, um zu reflektieren, wo die Schule stehe und was
künftig besser gemacht werden könne.
Kritisch sehen Fahrenkamp und Mittelstufenkoordinatorin Marion Franke
die neue Ausrichtung der Lernstandserhebungen. So werden die
landesweiten Tests ab diesem Jahr bereits in den achten Klassen
geschrieben, und zwar zum Schuljahresende. Zudem sollen sie wie eine
Klassenarbeit bewertet und in die Leistungsbeurteilung einbezogen
werden. Für Franke eine zweifelhafte Vorgehensweise, zumal die
Bewertungsrichtlinien der Lernstandserhebungen nicht ohne weiteres auf
die von Klassenarbeiten übertragbar seien. Auch der Schulleiter würde
es lieber sehen, wenn die Ergebnisse nicht in die Leistungsbeurteilung
der Schüler einflößen.