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Griff nach dem heißen Eisen
Blomberg Marketing setzt sich für andere Buslinienführung ein
Blomberg (an). Versprochen war versprochen: Als Blomberg Marketing vor mehr als fünf Jahren an den Start ging, wollte der Verein wissen, was sich die Bürger wünschen. Und sich um just diese Wünsche kümmern. Das ist jetzt geschehen: Blomberg Marketing macht sich für eine Verlegung der Buslinie in der Innenstadt stark. Mit dem Thema wird sich morgen Abend um 19.30 Uhr der Bauausschuss im Rathaussaal beschäftigen.

Wo solls langgehen? Die beiden Schüler Erika Kaibel und Jan Obermeier diskutieren mit Bernd Richter Bürgermeister Klaus Geise, Oskar Wnendt und Lehrer Rolf Eickmeier (von links) über einen möglichen neuen Streckenverlauf für die Busse in der Blomberger Innenstadt.Foto: Schwarzer

"Als wir 2001 unsere Bürgerbefragung durchführten, da sprachen sich viele der Befragten dafür aus, den Busverkehr raus aus der Innenstadt zu nehmen", berichtete jetzt der stellvertretende Vorsitzende des Marketingvereins, Bernd Richter. In einer Arbeitsgruppe Verkehr habe sich der Verein intensiv mit dem Thema befasst und sich sogar Experten des ADAC dazu geholt, die im Juni 2005 auch einen Workshop in Blomberg zum Thema Verkehr begleiteten.
"Dazu gibt es natürlich die unterschiedlichsten Auffassungen", schmunzelt Richter. Wunsch der Verkehrsbetriebe sei gewesen, dass auch die Fahrgäste dazu gehört würden. Dem Wunsch entsprach Blomberg Marketing - und holte sich dazu Hilfe: Die 10 d des Blomberger Gymnasiums nahm sich des Themas an und führte im vergangenen Jahr eine Befragung der Fahrgäste durch.
Erika Kaibel, Jan Obermeier, Jan Möller, Johannes Hausmann, Anna Schulte-Sternberg und Jaqueline Seifert werteten die Antworten von rund 270 Fahrgästen aus und stellten Blomberger Marketing ihre Ergebnisse zur Verfügung: "Ungefähr ein Drittel der Fahrgäste hätte überhaupt kein Problem, wenn der Bus nicht mehr direkt durch die Innenstadt fahren würde, ein Drittel würde eine Verlegung zumindest tolerieren und ein Drittel wäre dagegen", fasst Bernd Richter das Ganze zusammen.
Auch die Einzelhändler der Innenstadt hätten sich rege an der Diskussion im Verein beteiligt. Am Ende votierte die Mehrheit dafür, testweise für ein halbes Jahr die Route zu verändern. Die Busse sollen nicht mehr wie bisher von der Neuen Torstraße um das Rathaus, über den Pideritplatz und den Kurzen Steinweg fahren, sondern diesen Bereich umgehen.
"Es ist ja nur eine
Empfehlung"
Oskar Wnendt
Die alternative Route für täglich mehr als 100 Busse führt über die Hagenstraße zur Heutorstraße und dann über die Rosenstraße und Dieckmannstraße in die Bahnhofstraße.
Wer ins Herz der Stadt will, müsste demnach fünf Minuten laufen. Dagegen wehren sich die Wochenmarktbeschicker, die ihren Protest bereits in einem Brief an die Stadt kundgetan haben. Und auch aus den Busunternehmen kommt Gegenwind - eine halbjährige Testphase hält man hier für indiskutabel.
Den Vertretern von Blomberg Marketing ist bewusst, dass sie damit ein heißes Eisen anfassen. "Es ist nur eine Empfehlung. Das letzte Wort hat ja ohnehin die Politik", betont Vorsitzender Oskar Wnendt. Bürgermeister Klaus Geise geht offen in die Diskussion. "Aber wenn dann die Politik eine Entscheidung gefällt hat, muss das Thema endgültig vom Tisch sein. Das ist ein Dauerbrenner, so lange ich denken kann."



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Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2007
Dokument erstellt am 20.02.2007 um 03:04:27 Uhr
Erscheinungsdatum 20.02.2007 | Ausgabe: LZ_HP | Seite: 23
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