3. Ostwestfälisches- Sportstudio in der Sparkasse Blomberg / harms
Blomberg. Dicht gedrängt warteten die rund 200 Zuschauer im Foyer der Sparkasse Blomberg auf die sportiven Gäste. Immerhin hatte sich eine große Zahl der ostwestfälischen Sportprominenz angesagt: Anja Grüneberg von der HSG Blomberg-Lippe, Volleyballerin Monika Cloidt- Hilbrink vom TV Detmold, Thorsten Liebich, Teammanager vom TC Halle, Stefan Leifels, Champions- League- Sieger und Deutscher Meister vom Paderborner Squashclub, Thomas von Heesen, Sport-Geschäftsführer bei Arminia Bielefeld und der amtierende Deutscher Handball- und Europameister, Daniel Stephan vom TBV Lemgo. Doch das lange Warten hat sich bei einer solchen Prominenten-Dichte allemal gelohnt.
Als Erste stellte sich Anja Grüneberg dem breit gefächerten Fragenfeuerwerk von Jens Fillies. Die in der 2. Liga spielende Handballerin in Diensten der HSG Blomberg-Lippe analysierte die momentane sportliche Situation. Ihrer Meinung nach wurde eine schlechte Hinrunde gespielt, die jetzt erst einmal durch eine gute Rückrunde ausgeglichen werden muss. Sie bemängelte auch Defizite im Rückraum der Mannschaft.
Noch bescheidener, aber mindestens genauso sympathisch, beschrieb Volleyballerin Monika Cloidt-Hilbrink die Situation Ihres TV Detmolds. Die Mannschaft, die aufgrund des vorzeitigen Ausscheidens eines anderen Teams in die Regionalliga rutschte, muss wesentliche kleinere Brötchen backen als beispielsweise Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld.
Dessen Manager Thomas von Heesen bekräftigt in seinen Gesprächsbeiträgen den Anspruch von ihm und der Arminia: „Erwarte das Maximale“ sowie „Platz 1 bis 3, das ist meine Philosophie“ und spiegelt die Anforderungen an die Mannschaft in Bielefeld wider.
Diesbezüglich nahm er auch zum Trainerwechsel Stellung: „Der Trainerwechsel musste einfach sein […], obwohl ich mit Benno Möhlmann sehr gut befreundet war und bin.“ Thomas von Heesen, ehemaliger Deutscher Meister und Champions-League-Sieger, schaut aber auch über den Bielefelder Tellerrand hinaus. Auf das Thema „Ailton“ angesprochen, reagierte von Heesen mit Unverständnis über das Verhalten des Stürmerstars betreffend seiner geplatzten Katar-Liebeleien. „Niemand, nicht nur in Deutschland, will eine „Multi-Kulti-Truppe“ als Nationalmannschaft. Er fügt auch hinzu, dass es früher eine echte Vereinstreue gegeben habe. Heute würde man feststellen, dass als Fixpunkt für „Vereinstreue“ Geld in den Mittelpunkt gerückt sei. „Aber diese Entwicklung ist, Gott sei Dank, total rückläufig“, merkt der Geschäftsführer an.
Über rückläufige Entwicklungen kann sich auch Thorsten Liebich beklagen. Der Teammanager des Tennisclubs Halle sieht vor allen Dingen Probleme im Nachwuchsbereich des deutschen Tennis. „Der Spitzentennis in Deutschland ist nicht schlecht, doch im Nachwuchssegment findet man schnell viele Probleme“, so der Mitorganisator der Gerry Weber Open.
Ein weiterer Gast hat gerade in diesem Punkt Entwicklungsarbeit geleistet: Der amtierende Champions-League-Sieger und Deutsche Meister Stefan Leifels vom Paderborner Squashclub hat zusammen mit Präsident Andreas Preisig dafür gesorgt, dass es derzeit rund 300-400 Schülerinnen und Schülern aus Paderborn und Umgebung ermöglich wird, Squash als Schulfach zu wählen. Allein diese hohe Anzahl an Schülern unterstreicht bereits jetzt den Erfolg des Projektes. Aber auch sportspezifisch konnte Stefan Leifels eine klare Charakterisierung des Sports „Squash“ liefern. „In meinem Sport ist vielmehr Motivation als in anderen Sportarten nötig“, betonte Leifels ausdrücklich. Der unmittelbar aus St. Moritz eingeflogene Weltklasse-Spieler überraschte auch als Top-Schütze an der Torwand.
Der letzte des Sextetts braucht sich wahrlich nicht hinter den anderen verstecken: Daniel Stephan, Welthandballer des Jahres 1998, mehrfacher Deutscher Meister mit dem TBV Lemgo und amtierender Europameister, war bereits als Publikumsliebling angereist. Mit ein Grund dafür ist sicherlich die enge Verknüpfung zwischen Ostwestfalen-Lippe und dem TBV. „Die Identifikation mit Lemgo und der gesamten Region ist sehr hoch“, sagte Daniel Stephan und unterstrich damit die These.
Am Ende der Veranstaltung, deren Erlöse dem Kinderschutzbund Blomberg e.V. zu Gute kommen, stand das traditionelle Torwandschießen. Die Einnahmen des letztjährigen Sportstudios in Höhe von 1000 € wurden im Vorfeld der Diskussion von Veranstalter Mario Brink an den Kinderschutzbund überreicht. Da auch in diesem Jahr die Auktion der gestifteten Seltenheiten gut verlief, wird es wohl auch im nächsten Jahr eine beträchtliche Summe zugunsten des Vereins geben.