Heilerziehungspflege – alles andere als eklig

Ich habe mein 2 1/2-wöchiges Praktikum in „Eben-Ezer“ in Lemgo gemacht. Wer Näheres wissen möchte, sollte weiterlesen…

Für alle, die „Eben-Ezer“ nicht kennen oder gar nicht wirklich wissen, was es ist: Es ist eine diakonische Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung.

Mein Tagesablauf bestand meist darin die Bewohner zu waschen, sie anzuziehen, sie zu füttern und sich mit ihnen zu beschäftigen. Das hört sich alles nach ziemlich langweiligem Haushalt an, aber es macht mehr Spaß, als man denkt, denn man tut all dieses für Menschen, die das alles nicht selber können und unsere Hilfe benötigen.

Man bekommt zwar kein „Danke“ oder etwas Ähnliches für das, was man für sie tut, von ihnen, aber es macht trotzdem Spaß zu wissen, dass man hilflosen Menschen geholfen hat. Sie zeigen ihre Liebe wie wir, aber man merkt, ob sie jemanden mögen und dankbar sind oder nicht.

Ich durfte oft mit ihnen spielen, was eigentlich nur aus puzzeln und Lego-Türme-bauen besteht, da sie keine Fein-Motorik haben, außerdem aus mit ihnen spazieren gehen oder mit ihnen malen.

Außerdem durfte ich ein paar Mal mit den Bewohnern zur Ambulanz gehen, die direkt auf dem Grundstück von „Eben-Ezer“ ist und konnte sehen, wie sich diese Menschen verhalten, wenn sie Angst haben bzw. sich nicht wohl fühlen.

Des Weiteren war ich mit zwei Bewohnern in Bad Oyenhausen im „Werre-Park“ und mit zwei anderen in der Innenstadt Lemgos. Dort habe ich erfahren, wie sich diese Menschen in großen Menschenmengen und ungewohnter Umgebung benehmen. Und was ganz wichtig ist: Ich konnte auch sehen, wie Menschen, die nicht jeden Tag mit behinderten Menschen in Kontakt treten, auf diese reagieren.

Ich habe gelernt, wie man mit diesen Menschen umgeht, wie man sie pflegt und vor allem habe ich gelernt, sehr geduldig zu sein, wenn sie etwas nicht verstehen oder es aus Trotz nicht tun wollen.

Ich kann diesen Beruf bzw. ein Praktikum in diesem Berufszweig nur allen empfehlen, die keine Probleme mit viel Körperkontakt und vor allem keine Scheu vor behinderten Menschen haben. Es macht sehr viel Spaß und ist alles andere als langweiliger Haushaltskram…