Zwölf Schülerinnen und Schüler des Hermann-Vöchting-Gymnasiums Blomberg stellten sich in der Turnhalle des Gymnasiums einem Prüferteam unter Leitung von Bundestrainer Andreas Modl (7. Dan AKS, 6. Dan Wado Ryu, Bundes- und Landesreferent AKS-Karate, etc.), um ihr erlerntes Können aus bis zu einem Jahr Training unter Beweis zu stellen. Sie mussten dabei nicht nur Ausdauer, Dynamik und technische Präzision, sondern auch ihr Wissen über Etikette und Terminologie unter Beweis stellen.
Die Prüfung bestand aus einem Grundschulteil, in dem Schlag- und Tritt- sowie Abwehrtechniken demonstriert werden mussten. Anschließend hatten die Prüflinge eine Kata vorzuführen. Die Kata ist eine Abfolge von starken und präzisen Techniken, die sich gegen eine Anzahl imaginärer Gegner richtet.
Zum Schluss musste mit einem Partner demonstriert werden, dass man seine Techniken auch anwenden konnte, wobei das Hauptaugenmerk auf der Selbstverteidigung lag. Bei solchen Demonstrationen wird besonders auf die Kontrolle geachtet, jede Technik ist kurz vor dem Ziel abzustoppen.
Da weder die adrenalinfördernde Prüfungsatmosphäre noch der hohe Besuch die Prüflinge aus der Ruhe bringen konnte, erzielten alle zwölf gute Ergebnisse und nahmen stolz ihre Urkunden für die neue Graduierung aus der Hand des Bundestrainers entgegen.
Die Schule gratuliert Jonathan Baumeister, Kevin Flentje, Christoph Heringlake, Dominik Holzkämper, Christian Kaltschmidt, Domenic Marx, René Olbrich, Luca Redeker, Merlin Rehberger, Fabienne Riekhof, Nico Siegroth, Lukas Wiese und Mirko Zingler zum 8. Kyu (Gelbgurt).
Die Schüler trainieren zum Teil seit dem Sommer 2008 unter der Leitung von Heiko Witkop (3. Dan Wado Ryu, 1. Dan AKS) am Gymnasium Barntrup Karate und Selbstverteidigung im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft. „Karate ist eine gute Möglichkeit für ein ganzheitliches Training, da es neben körperlichen Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer und Flexibilität auch geistige Kompetenzen wie Konzentrationsfähigkeit, Selbstvertrauen und Ausgeglichenheit der Jugendlichen fördert“, so der Trainer.
„Irgendwann fragten die Schüler, ob sie nicht auch Gürtelprüfungen ablegen könnten, und es gelang, den Bundestrainer nach Blomberg einzuladen.“ Dieser zeigte sich von den erbrachten Leistungen erfreut und empfahl einigen Schülern sogar ein weiterführendes Training auf Vereinsebene.
Karate stammt ursprünglich aus Japan. Da ihnen das Tragen von Waffen verboten war, entwickelten einfache Leute seit dem 15. Jh. die Kunst der waffenlosen Verteidigung (Kara-Te = Leere Hand). In den 50er Jahren wurde Karate schließlich in Deutschland eingeführt und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit.
Ein Grund dafür ist, dass durch das Training der genannten körperlichen und geistigen Fertigkeiten in erster Linie ein individueller Fortschritt abseits von Leistungsvergleichen erreicht wird, ein weiterer ist der Umstand, dass man Kampfkunst bis ins hohe Alter aktiv ausüben kann.
Interessierte Schülerinnen und Schüler können jeden Donnerstag in der 7./8. Stunde bei Herrn Witkop mittrainieren, die Teilnehmer müssen mindestens 13 Jahre alt sein! (ab 7. Klasse). Im Vordergrund steht die Praxis. Grundtechniken (Schläge, Abwehr, Tritte) als Vorbereitung für realistische Selbstverteidigung, Fallschule, einfache Waffen und vieles mehr. Zusätzlich wird der Umgang mit kritischen Situationen geübt, Selbstbehauptung und rechtliche Fragen eingeschlossen. Vorkenntnisse sind nicht nötig.