Die letzten Unterrichtsstunden sind vorbei, die Mottowoche wurde ausgiebig zelebriert, in den Osterferien ruhen sich nun die Schülerinnen und Schüler der Q2 aus, bevor die heiße Phase der Abiturprüfungen beginnt. Bereits am Donnerstag, 10.03., zeigte sich, wieviel Energie und Kreativität diese Stufe in sich vereint: Der „Bunte Abend“, der in kompletter Eigenregie geplant und neben den regulären schulischen und außerschulischen Verpflichtungen vorbereitet wurde, überzeugte die begeisterten Zuschauer und Zuschauerinnen noch weit über die abendliche Veranstaltung hinaus.
„Das war phänomenal!“ Diese oder ähnliche Lobeshymnen hörte man sowohl direkt im Anschluss als auch in den darauf folgenden Tagen – vielleicht auch, um diejenigen neidisch zu machen, die es am Donnerstagabend nicht in die Aula des Schulzentrums geschafft hatten.
Durch den Abend führten souverän und amüsant Julian Altenberend und Henning Kracht (Stufensprecher). Beiden merkte man an, dass sie sowohl in der Lage waren, den Gesamtüberblick über alle Präsentationen zu bewahren, als auch in entscheidenen Momenten locker zu improvisieren. Nachdem Julian die etwa 250 Anwesenden begrüßte hatte, begann der Abend mit drei Rap-Songs der „Drei aus Schieder“ (Jonas Ottolien, Leon Beckmeier und DJ Fabs). Der Anfang war mehr als gut gewählt: Das Publikum war sofort angetan von der Wortgewandtheit, den coolen Beats und dem entspannten, aber immer stimmigen Zusammenspiel von Leon und Jonas. Spätestens beim dritten Song „Netflix und Chillen“ wippte jeder Kopf in der Aula mit.
Das abwechslungsreiche Programm sah auch zwei Auszüge aus den diesjährigen Theateraufführungen vor: Zunächst stellte eine Gruppe aus dem Literaturkurs von Herrn Welslau eine Szene aus „Alice im Anderland“ vor. Leonie Stock, die Darstellerin der Alice, überzeugte erneut mit ihrer Mischung aus Resignation und trockenem Humor, der alles ist, der ihr in der Anstalt geblieben ist.
Weiter ging es mit Klassik: Mareike Deppermann spielte zunächst allein und danach mit Svenja Rissek auf dem Klavier (Rondo capriccioso op 14 von Mendelssohn, slavischer Tanz op. 46 Nr. 2 von Dvorak). Ihr hervorragendes Spiel zeugte von langen Übungsstunden und viel Hingabe zur Musik.
Humorvoll zeigte sich der SoWi-Kurs von Herrn Vögelding mit einem Stück über die Auffassung von Kindererziehung in unterschiedlichen sozialen Milieus. Zuweilen und sicher auch bewusst recht nah an der Klischeegrenze sorgten die schauspielerischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler für viel Gelächter und Applaus.
Nach der Pause, in der man sich am üppigen und wohl schmeckenden Buffet in der Mensa stärken konnte, wurde es rockiger: Die Schulband Hailstorm performte zwei Songs, den ersten „It’s not over“ als Formation Hailstorm+ (feat. Dorina Beckmeier und Jonas Ottolien), den zweiten in der Originalbesetzung Julian Altenberend (Sänger und Gitarrist), Patrick Pelzer (Bassist) und Kevin Altenberend (Drummer): “Like it would be the end“.
Das „Trio“ (Katharina Deppermann/Violine, Ricarda Linneweber/Klavier, Ronja Erichsmeier/Kontrabass) ließ vertraute Klänge durch die Aula schweben: Das oscarprämierte Lied „Let it go“ aus dem Disney-Film „Frozen“ entführte die Zuhörer in die verschneite Welt der Eiskönigin Elsa.
Für einige Zuschauer (vor allem die ein oder andere voreingenommene Deutschlehrerin) war die Kurzfassung von Goethes „Faust“, kongenial vorgetragen von Katharina Deppermann, der Höhepunkt des Abends. Man munkelt, dass die Abiturientin mit ihrer Darbietung in den Tagen darauf auf eine kleine Tournee durch die Deutschkurse gebeten wurde.
Im Anschluss daran bewiesen Frau Tapp und Herr Mehner, dass auch auf Lehrerseite viele Talente im Verborgenen schlummern: Sie gaben ihre ganz eigene (völlig ironiefreie!) Version von Britney Spears „Baby One More Time“ zum Besten und sorgten für ausgelassene Stimmung im Publikum. Auch das anschließende Stück von Bodo Wartke überzeugte durch den stimmigen Zusammen“klang“ der beiden auf ganzer Linie.
Danach gehörte die Bühne wieder der Schülerinnen und Schülern: Das „Quintett“, bestehend aus Dorina Beckmeier, Mareike Deppermann, Jonas Ottolien, Julian und Kevin Altenberend, sangen „Royals“, ein Pentatonix-Cover. Auch hier konnte man deutlich die gelungene Zusammenarbeit und die große Freude am gemeinsamen Singen spüren.
Die zweite Theaterszene zeigte der Literaturkurs von Frau Naal-Glaßer, allerdings wurde „Romeo und Julia“ zum großen Spaß der Zuschauer etwas verfremdet.
Den glorreichen Abschluss bildete der AbiChor: Mit „Shut up and dance“ sowie der Abi-Hymne „(Abi-/)Hollywood Hills“ bewiesen alle noch einmal ihre Stimmgewalt, bevor die Verabschiedung und Danksagungen durch die Moderatoren den Abend beendeten.
Alle können mehr als zufrieden sein: Einen vergleichbaren „Bunten Abend“ müssen die Schülerinnen und Schüler der kommenden Jahrgänge erst einmal auf die Beine stellen!