Weil Harvard-Professor Jens Meierhenrich bei seinem Heimatbesuch in Blomberg dringende Videoaufnahmen machen musste, nahm er über die Schulhomepage Kontakt auf. So ergab sich nach 15 Jahren ein Wiedersehen mit seiner Schule und einigen ihm bekannten Lehrerinnen und Lehrern.
Spontan konnte er im Politikunterricht der Klasse 10b über seinen Berufsweg und seine Forschungen berichten. Er erinnerte sich an die Einflüsse des Unterrichts in Sozialwissenschaften oder Religion und an seine ersten Erfahrungen mit aktiver Medienarbeit in der Schule.
Mit der Beschreibung seines ungewöhnlichen Berufsweges mit Projekten in vielen verschiedenen Ländern verdeutlichte er den gebannt zuhörenden Schülerinnen und Schülern, wie wichtig das engagierte Arbeiten in eigenen Interessensgebieten und vor allem Risikobereitschaft sei. Professor Meierhenrich erforscht Menschenrechtsverletzungen und Völkermordereignisse in verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Zeiten.
Seine Arbeiten haben ihm gerade in diesen Tagen Angebote zu Fernsehsendungen in England und in den USA eingetragen. Eine Expertenanhörung vor dem Verteidigungsausschuss des US-Repräsentantenhauses ist zunächst noch verschoben worden und wird möglicherweise im September stattfinden. Ab Oktober hält sich J.Meierhenrich einige Monate zu einem Studienaufenthalt in Tokio auf. Dort geht es um die Auseinandersetzung mit den Kriegsverbrechen von Japanern.
Seine Fragestellungen und Forschungsperspektiven machte Professor Meierhenrich den Schülern/-innen der 10. Klasse am Beispiel des Völkermords in Ruanda klar. Vor einigen Jahren gab es dort die grausamen Auseinandersetzungen zwischen Hutu und Tutsi mit 1 Million Toten in 90 Tagen. Die grausam umgebrachten Menschen wurden in die Flüsse geworfen, um sie so außer Landes treiben zu lassen. Die Traditionen und Denkweisen, die zu dieser Art von Völkermord führen, versucht Prof. Meierhenrich zu entschlüsseln und sie verstehbar zu machen.
Weitere Informationen zu Prof. Meierhenrichs Projekten und Forschungen finden sich auch in einem Interview, das bei seinem Besuch in der Schule durchgeführt wurde.