Auf die Bühne, fertig, los! – „Märchenhaftes“ erstes Sommerkonzert

Handy, neue Handys! Alle Farben, alle Logos, alle Netze! Meine Klingeltöne sind der letzte Schrei! Die neuesten Modelle für nur sieben blombergische Zwergeneuro!“ lockt die böse Stiefmutter Schneewittchen, eine emanzipierte junge Dame mit Zicken-Allüren. Auch andere unerwartete Facetten verschiedener berühmter Märchenfiguren brachten die zahlreichen gutgelaunten Zuschauer vergangenen Dienstag, den 18. Juni 2019 in der Aula des Schulzentrums Blomberg zum Schmunzeln.

Unser musikalisches Theaterstück (Bühnenspiel nach Götz/Minchio), dargestellt vom Differenzierungskurs Kunst/Musik/Bühne der Klassen 9 unter der Leitung von Dr. Jasmin Naal-Glaßer, zeigte eine Collage aus drei bekannten Märchen, verbunden durch den gemeinsamen Schauplatz „Wald“: Auf der Suche nach einer abgefahrenen Party trifft Hans im Glück (Luisa Kühne) auf Hänsel (Edda Grote) und Gretel (Leonie Mengedoth), zwei verwöhnte Jugendliche, die an der Döner-Bude, sprich Hexenhäuschen, auf die Kaugummi kauende Hexe (Paula Riekhof) treffen, die zufällig dringend Hilfe im Haushalt braucht. Naja, und dass sie den Hänsel mästen und vernaschen will, das wissen wir ja schon. Rotkäppchen (Marie DangerL kommt vorbei, wird vom Wolf (Hanna Melcher) mit eindeutig zweideutigen Angeboten angemacht, aber mit ihrer Naivität treibt sie ihn fast zum Wahnsinn… Bis, ja bis durch einen atemberaubenden Großeinsatz der Polizei (Lia Grote, Alissa Illgner) der Sittenstrolch überwältigt werden kann. Zum Bedauern der sexy Best-Ager-Großmutter (toll gespielt von Leonie Mengedoth), die sich nach Einsatz ihres Gebisses bereits über ein Techtelmechtel mit einem jüngeren Lover gefreut hatte.

Aber auch Schneewittchen (Merle Schmidt), von der oben bereits die Rede war, reizt die Geduld der sieben Zwerge mächtig aus (Lara Uhmeyer, Laura Arold, Julia Prezer, Celine Sonnenburg, Lea Ridderbusch, Janine Hilscher und Lia Grote). Da war die Freude groß, als die Stiefmutter (Hannah Giles) es beim dritten Versuch fast geschafft hat, die versnobte Prinzessin mit einem vergifteten Big Mäc aus dem Weg zu räumen und schlussendlich der schüchterne Prinz von Blomberg (Philipp Führer) diese auf sein Schloss mitnehmen wollte. Eigentlich würden die Jugendlichen lieber feiern gehen, doch muss zuvor jeder seine märchengemäße Aufgabe erledigen, immer wieder kommentiert von den belehrenden Kommentaren des Lehrers (dargestellt von Philipp Kurtschewski).

Eingerahmt wurde unser modernes Märchen durch Volkslied-Melodien der glockenhellen Stimmen der Young Voices HVG (5. bis 9. Klassen) und des klangschönen SEL-Chores (Schüler/Eltern/Lehrer), auch einmal anders, nämlich remixed, interpretiert.

Am Ende gab es viel Applaus für die Darsteller und Sänger, die an dem Abend ihr Bestes gaben, über sich hinauswuchsen und sich durch kleine technische Pannen nicht aus der Ruhe bringen ließen. Laura Arold, Julia Prezer, die Herrscherinnen über Licht und Schatten, haben mit Unterstützung von Alexander Köhne und Tim Gumboldt aus der Technik-AG unser Stück in warme Farben und stimmige Sounds gehüllt. So hat sich all die Arbeit an den langen Probenwochenenden, in denen uns auch unsere Souffleuse (Mirijam Schäfer) viel Sicherheit vermittelt hat, wirklich gelohnt. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn es für alle Teilnehmer, Wieder- und Neueinsteiger in die Chöre und den neuen Diff-Kurs 2020 wieder heißt: Auf die Bühne, fertig, los!

Naa