Wie ihr sicherlich wisst, ist der 27. Januar ein Tag von ungeheurer Wichtigkeit, der auch in Blomberg angemessen gewürdigt wird. Der hiesigen Presse war dies zwar schon zu entnehmen, aber auch das HVG beteiligte sich auch in diesem Jahr und gestaltete den Gedenktag der Stadt Blomberg und der Blomberger Kirchengemeinden durch Präsenz und Redebeiträge mit. Lest hier die Darstellung zweier junger Menschen, die an der Gedenkfeier teilgenommen haben, die am jüdischen Friedhof an der Reinickendorfer Str., Ecke Ostring, stattgefunden hat:
Am 27.01.2022 jährte sich die Befreiung des KZ Auschwitz zum 77. Mal. Anlässlich dieses Tages findet jährlich eine Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof in Blomberg statt. Auch in diesem Jahr wurde die Gedenkfeier von vielen Blomberger Bürgerinnen und Bürgern, als auch Schülerinnen und Schülern des HVGs besucht, um an die Leiden der NS- und Holocaust-Opfer zu erinnern.
Nach der Eröffnungsrede des Bürgermeisters Herrn Dolle haben kleine Gruppen aus dem Bili-Geschichtskurs der Q2 einen Rückblick auf den Antisemitismus der NS-Zeit und die für die Planung des Holocaust ausschlaggebende Wannseekonferenz sowie den damit verbundenen Entwürdigungs- und Vernichtungsprozess gegeben. Ein Zeitzeugenbericht des Auschwitz-Überlebenden Julius Bendorf wurde vorgetragen, danach wurde an die Familie Königheim und an Emma Lipper erinnert. Während des Nationalsozialismus mussten sie als Juden in Blomberg Drangsalierung und Deportation erfahren. Abschließend berichtete Pastor Deppermann von der lutherischen Kirchengemeinde Blomberg über eine Freundschaft der Anne Frank, die durch Annes Schicksal jäh beendet wurde. Anne Franks Name steht als einer von 102.000 Namen auf einer langen Wand aus 102.000 Ziegelsteinen des Amsterdamer Holocaust-Namenmonuments. Auf jedem dieser Steine steht der Name eines aus den Niederlanden deportierten und getöteten jüdischen Opfers.
Wir möchten in diesen Tagen dazu aufrufen, dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte und die Schicksale von Millionen von Jüdinnen und Juden in Erinnerung zu rufen.
(Leticia Moor)
Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus haben wir mit unserem Geschichte-Zusatzkurs den jüdischen Friedhof in Blomberg besucht, um dort an der Gedenkfeier teilzunehmen. Schon im Unterricht haben wir uns mit den schrecklichen Verbrechen des Zweiten Weltkrieges beschäftigt. Bei der Gedenkfeier wurde uns neben den grausamen Fakten auch einige Schicksale nahgebracht. Der bilinguale Geschichtskurs berichtete uns über das Schicksal der Familie Königheim und über das Schicksal von Emma Lipper, welche die letzten Juden waren, welche zu Beginn des Nationalsozialismus noch in Blomberg lebten. Zudem lasen sie aus einer Rede von Saul Friedländer vor, der den Holocaust überlebte. Durch die Gedenkfeier und die verschiedenen Redebeiträge wurde uns allen noch bewusster, wie wichtig es ist, an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und den Überlebenden zuzuhören. Denn nur so können wir aus der Vergangenheit lernen und in Zukunft für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland einstehen.
(Emma Deppenmeier)