In dem Schuljahr 2023/2024 hat sich unser Literaturkurs mit dem berühmten William Shakespeare befasst. Teil unseres Unterrichts war Shakespeares Lebenslauf, seine Werke und die Shakespeare-Bühne. Mit seinem Stück „Romeo und Julia“ konnten wir kreativ werden. Wir teilten die Rollen auf, indem wir uns mit unseres eigenen Schwächen und Stärken beschäftigten. Nach langem Ausprobieren ergänzten und strichen wir Rollen, die nicht zu unserem Kurs passten. Aufgrund unserer Kursstruktur probierten wir uns mit geschlechtsübergreifenden Rollen aus, was dem Zeitgeist von Shakespeares Zeiten auch nicht fern war:
Während zwei Mädchen unseres Kurses sich mit den Rollen Romeo und Paris beschäftigen, entschied sich ein Junge dazu, sich an der Rolle der Amme zu probieren. Unsere Stunden füllten sich mit Improvisation. Fleißig wurden die Texte gelernt, damit das Ausarbeiten unserer schauspielerischen Schwächen leichter werde. Auch wenn es uns zum Anfang schwer fiel, die Sprache der Tragödie zu verstehen, übten wir uns darin, Shakespeares Ausdrucksweise für uns verständlich zu machen und nachvollziehen zu können.
Verständlich wurden uns besonders die Gefühlslagen der einzelnen Charaktere, aufgrund von selbst erarbeiteten Steckbriefen und Rollenkarten der uns zugeordneten Rollen. Die Auseinandersetzung mit unseren Rollen half uns ebenfalls, ein besseres Verständnis für die Gesellschaft sowie für Literatur zu bekommen. Automatisch wurde ein Kontrast zu unserer heutigen Gesellschaft deutlich, als wir einen Einblick in die Rollenverteilungen und Moralvorstellungen der damaligen Zeit bekamen. Aus diesem Grund fiel es vielen aus unserem Kurs schwer, sich mit ihren Rollen zu identifizieren. Auch das Leben in Feindschaft, in die man so eingebunden ist, wie zum Beispiel Romeo und Julia in die Feindschaft ihrer Familien, schien realitätsfern. Dennoch waren Reaktionen und Handlungen hinreichend nachvollziehbar, während wir uns mit den Gefühlslagen unserer Charaktere beschäftigten.
Auch näherten wir uns der Vorstellung, dass die Botschaft aus Romeo und Julia dennoch zeitlos ist und auch heute noch ihre Gültigkeit besitzt: Wir verstanden, dass die Feindschaft zwischen den Capulets und Montagues auch stellvertretend stehen kann für viele Konflikte der aktuellen Zeitgeschichte, und dass das Verharren in einer Gewaltspirale niemals eine Lösung darstellen kann. Nicht nur unser Verständnis über Tragödien, sondern besonders unsere Schauspielkünste förderte Frau Doktor Naal-Glaßer. Durch wertvolle Tipps und Regeln des Theaters lernten wir viel dazu. Anfangs waren es die Regeln wie “Nicht mit dem Rücken zum Publikum stehen!”, die wir uns einprägen mussten. Doch im Laufe der Zeit arbeiteten wir schon an unseren Gesichtsausdrücken, für ein besseres Verständnis und eine bessere Vermittlung der Eindrücke und Gefühlslagen.
Unsere Kursleiterin Frau Doktor Naal-Glaßer vermittelte uns über dieses Jahr hinweg wertvolle Literaturkenntnisse und stellte uns den Schauspieler und Schriftsteller William Shakespeare vor, was nicht nur unser Wissen über Literatur, sondern auch unsere Sprachkenntnisse, Geschichtskenntnisse und unser Wissen über die Entwicklung der Gesellschaft erweitert hat.
~Jana Mantler aus der Q1, red. Bec