Atomwaffen – aktuell wie nie

Als die erste Atombombe der Welt am 6. August 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde, war es ein Schock für die ganze Welt. Heutzutage hat man sich meistens an die Gefahr der Atombomben gewöhnt. Von ihnen gibt es nach Schätzungen immer noch etwa 30.000, davon ungefähr, je nach Quelle, 6.000 in ständiger Alarmbereitschaft, sie sind also sofort startbereit und fähig, Ziele in der ganzen Welt zu zerstören.

Die größten weltweiten Arsenale haben die USA und Russland noch aus Zeiten des Kalten Krieges. Beide Staaten verfügen über mehr als 6000 Atomsprengköpfe in Einsatzbereitschaft. Vergleichsweise geringe Arsenale besitzen die anderen Atommächte. Großbritannien, Frankreich, Israel sowie die Volksrepublik China besitzen nicht mehr als 400 Bomben. Eine große aktuelle Gefahr geht von Indien und Pakistan aus. Beide Länder haben Atomwaffen. Im Kaschmir-Konflikt zwischen ihnen galt lange Zeit ein Einsatz ihrer Waffen als wahrscheinlich. Die Lage hat sich erst kurzzeitig entspannt.

Mehrere Länder weltweit stehen unter Verdacht, ein Atomwaffenprogramm zu verfolgen – oder behaupten es selber. Zu ihnen gehören Iran, der sich weigert, sein Urananreicherungsprogramm einzustellen und Nordkorea. Auch Irak wurde lange Zeit verdächtigt, jedoch konnte man nach dem amerikanischen Einmars 2003 keine Beweise für diese Behauptungen finden. Erst ein Land, Südafrika, war nachweislich im Besitz von Atomwaffen und verzichtete freiwillig auf sie.

Nicht allein durch staatliche Atomwaffenherstellung besteht eine ernste Gefährdung. Auch Terroristen könnten heutzutage in der Lage sein, eine „schmutzige Bombe“ zu bauen, eine herkömmliche Bombe mit radioaktiven Bestandteilen. Das Material dafür ist vergleichsweise einfach zu beschaffen, zum Beispiel aus Kernkraftwerken oder Atommülllagern. Allerdings ist es auch für gut organisierte Terroristen vermutlich unmöglich, eine „richtige“ Atombombe herzustellen.

Durch diese Atomwaffen droht nicht nur durch einen Einsatz Gefahr, sondern auch durch Unfälle, die im Laufe der Zeit immer wieder aufgetreten sind. Es stürzten zum Beispiel Flugzeuge mit Atomwaffen ab oder es gab Kollisionen mit U-Booten, die welche an Bord hatten.

Weltweit hat sich die Wahrscheinlichkeit eines atomaren Angriffs seit 1945 stetig erhöht. Es wurde nie völlig auf Atomwaffen verzichtet und vermutlich wird das nie erreicht werden, da schon jetzt neue Waffen erforscht und Arsenale weltweit modernisiert werden.