Die Synagoge in Blomberg

Martin Altenberend, ehem. Klasse 6c

Die Flure und Vorräume sind sehr klein. Der Raum, in dem die Messe abgehalten wurde, war im Gegensatz zu den anderen Räumen zwar ziemlich groß, aber im Gegensatz zu anderen Synagogen relativ klein.

Die Decke ist gewölbt. So eine Art von Decke nennt man Tonnengewölbe. Dieses Tonnengewölbe ist hellblau angestrichen. Diese Farbe war früher sehr typisch für Synagogen. Sie sollte mit ihrer Form und Farbe ein Himmelsgewölbe darstellen.

In der Decke war ein Haken, an dem man früher die Lampe aufgehängt hatte. An einer Seite des Raumes war eine Art „Balkon“. Diesen „Balkon“ nannte man Frauenempore. Auf ihr standen die Frauen und Mädchen und durften damit sozusagen nicht am Gottesdienst teilnehmen. Der Grund dafür war, dass die Frauen sich mehr um den Haushalt kümmern mussten als die Männer.

An einer anderen Wand steht der Torah-Schrank. Heutzutage fehlen allerdings Türen und sämtliche Verzierungen. Die Ketten, mit denen die Rollen festgehalten wurden, hängen noch. Der Vorhang, hinter dem die Rollen lagen, fehlt auch.

Es war eine besondere Ehre aus den Rollen vorzulesen. In der Mitte des Raumes war ein kleines Podest, von dem aus dann die Torah-Rolle vorgelesen wurde. An allen Seiten saßen dann die Männer und Jungen um dem Leser zuzuhören.

In diesem Raum sind alle Fenster erneuert worden außer eins. Es ist ganz oben auf der Frauenempore. Dieses Fenster ist nicht völlig klar, wie alle anderen. Man kann kaum durchgucken, aber es reicht, um den ganzen Raum zu erhellen.

Die Synagoge ist jetzt fast 200 Jahre alt. Sie wurde im Jahre 1808 gebaut. Der Torah-Schrank ist bei seinem hohen Alter noch sehr gut erhalten. Diese kleine Synagoge weist darauf hin, dass in Blomberg nie sehr viele Juden gelebt haben. Der Höchststand der Juden war im Jahre 1770. In diesem Jahr waren es gerade mal 60 bis 70 Juden. Ein Teil der jüdischen Bevölkerung ist weggegangen. Ein Gottesdienst war in dieser Zeit nur noch eine Ausnahme, weil die 10 Männer, die man für einen Gottesdienst brauchte, nicht mehr kamen.

Da, wo heutzutage die Volksbank steht, hatte die Familie Königsheim ihr Haus. Der Vater war Viehhändler und der Sohn, Max Königsheim, hatte eine Lehre als Schlosser und Handwerker gemacht. Als er fünfzehn Jahre alt war, baute er ein Freibad für Blomberg. Als er fertig war, wollte Max in dem neuen Schwimmbad schwimmen gehen. Aber als er hinein gehen wollte, wies ihn der Kassierer auf das große Schild am Eingang des Bades hin:“Juden verboten!“ Ärgerlich für Max. Familie Königsheim ging mit der Zeit pleite und wanderte aus. Die letzten 6 Wochen lebte sie in der Synagoge. Dann gingen sie weg.

Frau Emmer Lipper war auch eine jüdische Blombergerin. Sie starb auf dem Weg in eins der Konzentrationslager. Juden gab und gibt es nicht nur in Blomberg. Auch auf den Dörfern gab es Juden und auch Judenfriedhöfe. In Cappel stand sogar mal eine Synagoge.