Grundbegriffe der Theorie nach Piaget

Kinder streben immer ein Gleichgewicht an zwischen dem, was sie schon wissen und verstehen, und dem, was sie dazu lernen. Ist es ihnen möglich, dass neu Gelernte zu benutzen, so bleibt das Gleichgewicht erhalten, es muss sich also anpassen.

Bei der Anpassung gibt es zwei Formen, Assimilation und Akkommodation.

Assimilation
das neu aufgenommene wird so verändert, das es zu dem Gegenwärtigen aufgenommen werden kann.
Akkommodation
Prozess, bei dem die kognitive Struktur wird so verändert wird, dass das, was wahrgenommen wird, zu einem passt.

Bei der Assimilation wird das Neue für den Körper nutzbar gemacht, also angepasst.

Die beiden Prozese sind manchmal schwierig auseinander zu halten, da sie gleichzeitig stattfinden. Die Auswirkungen sind auch dauerhaft. Die Anpassung an die Umwelt hat also Auswirkungen auf die körperliche Struktur und Funktion. Diese Veränderungen treten in Abhängigkeit von den Erfahrungen auf.

Beispiel

Ein Kind verbindet das gelernte Wort Wau-wau mit allen vierbeinigen, sich bewegenden Wesen. Es gleicht nach Piaget das Gelernte mit der Umwelt an, es wird eingepasst.

Wird eine Kuh als Wau-wau bezeichnet, hat das Kind sein altes Schema assimiliert, also eingepasst. In einem Zoo sind nun viele Wau-wau-ähnliche Tiere zu finden, doch hier fallen Unterschiede auf (langer Hals, klein, groß, Flügel…), was zur Folge hat, dass nicht mehr einfach assimiliert werden kann, sondern die Eindrücke müssen akkommodiert, d.h. angeglichen werden.

Akkommodieren bedeutet auch das Anpassen der Linse des Auges, damit Gegenstände scharf gesehen werden.