Blomberg. Am 2. Juni öffneten 11 Blomberger Betriebe im Rahmen des „Berufs-Schnuppertags“ ihre Pforten, um den über hundert Schülern der 8. Klasse des Gymnasiums Blomberg erste Eindrücke der Berufswelt zu gewähren. Acht Schüler und Schülerinnen hatten die Gelegenheit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung Blomberg über die Schulter zu schauen. Dabei haben sie viele spannende Erfahrungen gemacht!
Aufgaben / Abteilungen
Herr Prascheck empfing die Schüler und erzählte ihnen von den Aufgaben einer Gemeinde, die darin besteht für vernünftige Lebensverhältnisse zu sorgen.
Daher müssen sie sich um Schulen, Sozialhilfe, Kultur, aber auch um die Gleichberechtigung von Mann und Frau kümmern. Dabei werden sie von der Kommunalaufsicht überprüft.
Das Sozialamt
Anschließend erkundeten die SchülerInnen das Sozialamt. Die vier Mitarbeiter müssen sich um Obdachlose, Asylbewerber, Spätaussiedler und Sozialhilfeempfänger kümmern. „Hier geht es oft sehr hektisch und emotional zu.“, so Herr Prascheck.
Bauen und Stadtentwicklung
Danach gingen die Schüler in die Abteilung Bauen und Stadtentwicklung. Die sieben Mitarbeiter kümmern sich um die Planung von Wohn-, Gewerbe- und Industriegebieten und kontrollieren und erstellen neue Bebauungspläne. Außerdem befindet sich dort die Untere Denkmalbehörde, die sich um den Denkmalschutz sorgt. „Viele Menschen sind der Meinung, dass es schlecht ist, in einem denkmalgeschützten Haus zu wohnen, jedoch hat es viele Vorteile, z.B. steuerliche Vorzüge“, so eine Mitarbeiterin.
Bürgerservice und Ordnung
Hieran besichtigten die 14-jährigen SchülerInnen die Abteilung Bürgerservice und Ordnung, die sich im alten Amtsgericht befindet.
Hier findet man das Standesamt und das Bürgerbüro, das seit fünf Jahren existiert. Es gehen täglich ca. 200 Menschen ein und aus. Man kann sich über seine Rentenleistungen informieren, einen Personalausweis erstellen lassen, zum Fundbüro gehen und viel weitere Dinge erledigen.
Finanz-Abteilung
Anschließend hörten die Schüler etwas über die Aufgaben der Finanzabteilung. Zu Anfang eines Jahres wird ein Haushaltsplan erstellt. Das Ziel ist es, dass sich die Einnahmen und die Ausgaben ausgleichen. Im Jahr 2004 hat die Stadt 45,9 Mio. Ausgaben für Personal, Straßen und Schulen. Für das Gymnasium Blomberg haben sie 919.000 eingeplant.
Die Haupteinnahmequellen der Stadt sind die Gewerbesteuer (20 Mio.), Einkommenssteuer (4Mio.) und die Grundsteuer (2 Mio.).
Karriere
Im Rathaus arbeiten Verwaltungsfachangestellte, Beamte, Ingenieure und Architekten – zusammen 60 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das Rathaus bildet Personen zur Verwaltungsfachangestellten aus.
„Wir haben jedoch nur einen Ausbildungsplatz, da wir versuchen die Auszubildenden zu übernehmen“, teilte eine Mitarbeiterin den Schülern mit.
Als erstes wird die Stelle ausgeschrieben. Anschließend wird eine Vorauswahl von den Bewerbungen getroffen. Die Bewerber gehen danach in eine Institution, in der Tests durchgeführt werden.
Die Ausbildung dauert drei Jahre und schließt den theoretischen Blockunterricht mit ein. „Man muss mindestens einen qualifizierten Hauptschulabschluss haben, gut mit Menschen umgehen können und gute Deutsch-, Mathe- und Logikkenntnisse haben“, sagte eine Mitarbeiterin.
Im ersten Ausbildungsjahr verdient man 617,00, im zweiten 666,00 und im dritten Ausbildungsjahr 711,00 .
Das Anfangsgehalt beträgt 1.800,00 , dazu kommen Weihnachts- und Urlaubsgeld, sowie Vorteile durch Vermögensvergütungsgruppen hinzu.
Man hat relativ gute Aufstiegschancen. Nach einer Weiterbildung wird man zum Verwaltungsfachwirt.
Meine Meinung
Mir hat gefallen, dass wir alle Abteilungen gesehen haben und viel über die Aufgaben erfahren haben.
Leider hatten wir keine Pause, sodass die Konzentration zum Ende nachließ. Außerdem hätte ich mir mehr praktische Erfahrungen gewünscht und weniger Theorie.
„Aber ich könnte mir nicht vorstellen im Rathaus zu arbeiten, da ich den Beruf Verwaltungsfachangestellte als langweilig und eintönig einschätze“, meint Kathrin Versen.