In weiten Teilen Deutschlands stand kein Stein über dem anderen. Blomberg hingegen blieb von den Zerstörungen weitgehend verschont. Laut Feuerwehr wurden „nur“ 84 Fliegeralarme gemeldet.
„Schutzbunker gab es keine, so war es für Kinder etwas Ähnliches wie ein Erlebnis, wenn Tiefflieger kamen“, berichtete Rita Geise. „Leichtsinnig, wie man früher war, rannte man dann natürlich sofort auf die Straße und guckte hoch zum Himmel.“
Kein Haus wurde ganz zerstört, fast alle Straßen waren noch funktionsfähig. Nur in den umliegenden Ortsteilen wurden insgesamt 55 Häuser zerstört, die aber alle bis 1950 wieder aufgebaut werden konnten.
In den letzten Tagen des Krieges (21.03.1945) wurden viele Bäume sinnlos gefällt, um zu versuchen, die herannahenden feindlichen Panzer aufzuhalten. „Das Volk lief ungeordnet durch die Straßen, warf Habseligkeiten von sich und versteckte sich in den nahen Wäldern.“, erzählte Rita Geise.
Als dann die Amerikaner mit ihren Panzern an der B 1 standen, wurde die Stadt Blomberg aufgefordert sich zu ergeben, ansonsten würden die amerikanischen Jagdbomber die Stadt in wenigen Minuten in Schutt und Asche legen.
Am 5. April 1945 nahm Blomberg das Friedensangebot an und die weiße Fahne wurde gehisst. Die Amerikaner zogen ab.
Trotz des Glückes, dass Blomberg nicht zerstört wurde, trauerten viele Familien um ihre Angehörigen. 205 Blomberger Bürger wurden im 2. Weltkrieg getötet, 110 Soldaten wurden als vermisst gemeldet.
Schwarzmarkt und das Organisieren von Lebensmitteln war jetzt lebenswichtig. Die Wälder waren leer gesucht, es gab keine Waldfrüchte mehr und das Brennmaterial war auch knapp.
Aber nach einigen Jahren und vielen Schwierigkeiten wurde das Leben in Blomberg langsam wieder normal.
Quellen: Blomberg zur Jahrtausendwende (Buch); Gespräch mit Rita Geise