15 Oberstufenschülerinnen und Schüler hatten der Pressekonferenz immer nervöser werdend entgegengefiebert. Mit Presseausweisen an der Brust wurden sie in der Burg Blomberg zunächst einem intensiven Sicherheitscheck unterworfen, bevor sie mit mehr als 200 professionellen Journalisten dem französischen Staatspräsidenten und Bundeskanzler Schröder gegenübersaßen. Manuela Richert aus der Jahrgangsstufe 12 konnte eine Frage zum deutsch-französischen Jugendaustausch stellen, die wir mit den Antworten im Wortlaut dokumentieren.Manuela Richert: Herr Bundeskanzler, Monsieur Le President, wie sehen Sie den aktuellen Stand des Jugendaustauschs zwischen Deutschland und Frankreich, und welche Forderungen könnten Sie sich vorstellen?
Schröder: Ich glaube, dass man die Arbeit des Deutsch-Französischen Jugendwerks nur begrüßen kann. Und Kern der Arbeit des Deutsch-Französischen Jugendwerks ist der Austausch von Schülerinnen und Schülern und von Studentinnen und Studenten – aber auch mehr und mehr von jungen Menschen, die eine berufliche Ausbildung machen.
Wir werden übrigens die Gelegenheit wahrnehmen, im April erneut über diese Frage zu reden, denn wir wollen beide – das entspricht einem französischen Vorschlag, den wir gerne aufgenommen haben – dafür sorgen, dass es erstens noch eine bessere Abstimmung gibt, was Abschlüsse junger Leute angeht – in welchem Feld auch immer, und zweitens, was die Mobilität von jungen Leuten angeht, soll es zu weiteren Verbesserungen kommen, und natürlich wird die Förderung des Deutsch-Französischen Jugendwerks in dem Umfang wie bisher auch fortgesetzt werden.
Chirac (via Dolmetscher): Ich wollte nur Folgendes hinzufügen, und zwar als Antwort auf die Frage, die gerade gestellt worden ist.
Zu dem Vorschlag, den der Bundeskanzler gemacht hat, und dem haben wir uns voll und ganz angeschlossen, möchte ich sagen, es ist vorgesehen, dass beim nächsten Deutsch-französischen Ministerrat, der ja am 26. April in Paris stattfindet, dass dort verschiedene Aktionen vorgesehen sind, damit zwischen Deutschland und Frankreich die Mobilität der Studenten, der Forscher, der Lehrenden und der Kunstschaffenden gefördert wird. Mit anderen Worten möchte ich sagen, dass was der Bundeskanzler vorgeschlagen hat – und dem schließen wir uns voll und ganz an, bedeutet, dass die Mobilität der Intelligenz gefördert wird. Dies wird ein sehr wichtiger Punkt anlässlich unseres Deutsch-französischen Ministerrats sein.