Schröder und Chirac schüttelten während der deutsch- französischen Konsultationen in Blomberg Tausende von Händen der Bürgerinnen und Bürger, während sie sich auch noch einen Weg durch das Fotografenmeer bahnen mussten.
Als sich die schwere Doppeltür des Rathauses nach den Gesprächen im Rathaussaal öffnete, hatten sich Fotografen und Kamerateams schon längst postiert. Den Bundeskanzler und den französischen Staatspräsidenten zog es jedoch umgehend zum Volk. Einer der vielen kurzen Wege in Blomberg, nämlich der vom Marktplatz zur Burg, sollte sich dadurch ungemein verlängern…
Immer umrahmt von Fotografenheerscharen und Kameraleuten, die teilweise klischeegetreu mit starken Ellenbogen versuchten, die besten Bilder einzufangen, zog der Tross nun vom Marktplatz weiter durch die Brinkstraße.
Die beiden Außenminister vorneweg, nutzten Gerhard Schröder und Jacques Chirac die Gunst der Stunde um ihre Volksnähe unter Beweis zu stellen. Chirac versuchte mit viel Charme und Küsschen den Sprachnachteil wettzumachen, während sich Schröder auf seinen Vorteil, immer ein flotten Spruch parat zu haben, verlassen konnte.
Fischer und Barnier genossen zu diesem Zeitpunkt schon die Gesangs- und Tanzkünste einer siebten Klasse des Gymnasiums, die unter der Leitung von Frau Eidmann ein Musikstück einstudiert hatte. Hierfür gab’s viel Applaus, gerade der Bundesaußenminister fand offenkundig viel Freude an so viel Herzlichkeit in schwierigen Zeiten.
Mit etwas Verzögerung hatten dann auch die obersten Politprofis die Brinkstraße passiert, ehe das Händeschütteln auf dem Pideritplatz weiterging.
Erst in der Burgzufahrt war es dann mit der Herzlichkeit vorbei, die Sicherheitsleute ließen keinen Zweifel daran, dass es hier mit den „gewöhnlichen“ Presseausweisen nicht mehr weiterging.