Elena Reuschel (18), Abwehrspielerin der A-Jugend der HSG Blomberg-Lippe, ließ die Endspiele um die Deutsche Meisterschaft noch einmal Revue passieren. Nach den Endspiel-Niederlagen gegen FHC Frankfurt/Oder konnte die Deutsche Vize-Meisterschaft als der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte gefeiert werden.
Wie war die Stimmung in der Mannschaft nach der deutlichen Heimspielniederlage gegen Frankfurt/O.??
Das hätten wir nicht gedacht, dass wir so hoch verlieren könnten. Alle waren danach ziemlich frustriert. Das war eine miese Stimmung.
Woran lag es an dem Abend, dass ihr gegen die Mädchen von FHC Frankfurt/O. keine Chance hattet?
Wir waren einfach schlecht. Einige Minuten vor Schluss lagen wir mit 4 Toren im Rückstand. Da haben wir uns schon aufgegeben und haben noch vier weitere Tore kassiert. Aber insgesamt waren wir nicht aggressiv genug in der Abwehr. Vieles hat in der Mannschaft an dem Abend nicht zusammengepasst.
Viele von euch gehen noch zur Schule, drei Abiturientinnen waren dabei. War das zusätzlicher Stress jetzt am Schuljahresende?
Ja, morgens war ja auch noch die Abi-Entlassungsfeier. Aber das darf natürlich keine Ausrede sein. Ich muss allerdings sagen: Bei vielen war der Akku leer. Körperlich konnten wir nicht noch mal zulegen, denn die meisten haben in der Serie doppelt gespielt. Das merkt man am Saisonende ganz deutlich.
Wart ihr mit dem Rückspiel zufriedener? Zur Pause habt ihr in Frankfurt ja noch deutlich geführt.
Unser Ziel war es, das Rückspiel zu gewinnen. Wir wollten den Frankfurterinnen zeigen, dass wir nicht unbedingt 8 Tore schlechter sind. Also, wir waren nach dem Spiel sehr zufrieden, vor allem, als uns bewusst wurde, was wir mit der Deutschen Vizemeisterschaft erreicht hatten.
Die Frankfurterinnen waren nach dem Spiel in Frankfurt vielleicht noch 5 Minuten in der Halle. Wir dagegen haben dann erst richtig angefangen zu feiern. Im Endeffekt können wir ja auch wirklich stolz sein auf den Erfolg.
Habt ihr mit der Anerkennung und den Ehrungen in Blomberg gerechnet?
Ich wusste als Spielführerin schon einiges. Aber dass wir lippische Ehrenmedaillen vom Landrat erhalten würden, wusste ich nicht. Und es war natürlich ganz lustig, sich direkt hinter Jacque Cirac ins Goldene Buch der Stadt eintragen zu dürfen.
Was wird in der kommenden Saison aus der Mannschaft?
Die Mannschaft geht auseinander. Sechs Spielerinnen verlassen die Mannschaft. Das gibt einen kompletten Neuaufbau.
Wie sieht deine persönliche Zukunft aus?
Ich lass mir das alles noch durch den Kopf gehen. Mir wurde von der HSG vorgeschlagen, in der Verbandsliga-Mannschaft zu spielen und zweimal pro Woche mit der Bundesliga-Mannschaft zu trainieren.
Viel Spaß und Erfolg auch in der kommenden Saison. Vielen Dank für das Interview.