Google bringt Online-Bibliothek „light“

Über 10.000 Bücher online als Startschuss für weitere Publikationen

Mountain View (pte/04.11.2005/13:46) – Der Online-Suchdienst Google hat seine erste Bücherdatenbank fertig gestellt. Abrufbar sind jetzt die gesamten Texte von mehr als 10.000 Werken, die nicht länger dem Urheberschutz unterliegen. Diese stammen laut New York Times aus dem Fundus – zum Großteil sind es Werke aus dem 19. Jahrhundert – der vier größten US-Bibliotheken.

Bücher aus den Bibliotheken in Michigan, Harvard, Stanford und der öffentlichen Bücherei in New York repräsentieren die erste Tranche, die aus diesen Institutionen zum ersten Mal elektronisch zugänglich sind. Google hatte bereits mit der Universität von Oxford im vergangenen Jahr einen Vertrag über das Scannen des gesamten Bestandes abgeschlossen.

Suchen und lesen kann man die gesamten Texte jetzt auf Print.google.com . User können einzelne Seiten auch speichern und das Material via Copy & Paste bearbeiten. Das Drucken ist derzeit noch nicht möglich. In der Volltextsuche setzt Google dabei auf Bild- anstatt auf Textdateien.

Das neu zugängliche Material ist Teil eines Google-Projekts, das dem Online-Konzern bis dato auch scharfe Kritik von den meisten all jener Herausgeber eingebracht hat, die Partner in einem ähnlichen Programm sind. Hier erhoffen diese sich, die Büchernachfrage anzukurbeln, indem an Google die Erlaubnis für das Scannen und Veröffentlichen der Werke vergeben wird. Klagen gegen das Online-Portal aufgrund des Scannens von Copyright-geschütztem Material gibt es aber bereits. Google umgeht in seinem ersten Schritt mit den lizenzfreien Werken somit die vorliegenden Klagen des US-Verleger und des größten US-Schriftstellerverbandes.

Der Internet-Retailer Amazon versucht sich ebenfalls in einem ähnlichen Projekt, betont in der Umsetzung jedoch stets, immer die Zustimmung der Herausgeber einzuholen. Im kommenden Jahr sollen zwei Programme vorgestellt werden, die den Konsumenten dann erlauben, entweder den Online-Zugang zu ganzen Büchern oder aber nur einzelne Seiten sowie Kapitel zu kaufen. So wollen die Verleger und Herausgeber – wie bei dem Google-Projekt – zusätzliche Umsätze mit ihren Werken generieren. Amazons Programm ist für die Verleger auch nicht exklusiv. Diese können zusätzliche Verträge mit anderen Anbietern abschließen. Neben Google und Amazon ist aber auch für Microsoft die Bücher-Digitalisierung ein Thema. Umgesetzt werden soll dieses Vorhaben in einer Allianz gemeinsam mit Yahoo, Hewlett-Packard und Adobe – ebenfalls in vorheriger Absprache mit den Rechte-Inhabern.

Aussender: pressetext.austriaRedakteur: Franz Ramerstorfer

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