Langsam füllt sich der modernste Studio-Regieraum Europas. Mehrfach geteilte Bildschirme mit unterschiedlichen Fernsehprogrammen und Studio-Kamerabildern, eine Lautsprechergeräuschkulisse, an eine Taxizentrale erinnernd, mit Fragen und Antworten aus unergründlichen Orten und mittendrin, locker und ruhig, der Senderedakteur Olaf Lübcke. Um sich herum stehend, manche auch locker sitzend weitere Redakteure und Praktikanten. Und dann auch noch die Schüler der Medien-AG des Hermann-Vöchting-Gymnasiums. „Herr Lübcke, können wir noch ein Foto von Ihnen machen?“ „Na klar, wir sind ja noch nicht auf Sendung.“ Die Sonntagabendsendungen zur Kommunalwahl werden vorbereitet. Probeweise werden auf einigen Monitoren schon Grafiken mit den Parteianteilen der letzten Wahlen aufgerufen. Barntrup sieht man da, dann auch Detmold – o.k. das klappt.
Die Schüler der Medien-AG sind beim WDR in Bielefeld – fast mittendrin. Vorher konnte das Fernsehstudio ausprobiert werden. Nachdem sich das Erstaunen über die eigene Figur auf den großen Kontrollmonitoren gelegt hatte, konnten einige am Moderatoren-Stehtisch erste Begrüßungstexte versuchen und dann Moderatorentexte aus der Sendung vom vergangenen Tag sprechen. Natürlich über den Teleprompter. Daniel Kehl gelang das auf Anhieb. Schon faszinierend diese Technik. Drei große ferngesteuerte Kameras, Scheinwerfer, wohin man guckt, die blaue und grüne Projektionswand, durch die sich plötzlich in die eigenen Körper Fernsehaufnahmen aus dem Lipperland hineinprojizieren ließen.
Die Führung durch das Gebäude – auch durch die Radiostudios – endete im Besprechungsraum mit einem Gespräch mit Olaf Lübcke, langjähriger Redakteur des WDR. Mit einer gehörigen Portion Humor beschrieb er seinen Job. Äußerst neugierig müsse man als Journalist sein, auf Leute zugehen können, mit Unvorgesehenem umgehen und unter Zeitdruck arbeiten können. Wer Journalist werden wolle, müsse Abitur machen und irgendein Studium absolvieren. Währenddessen unbedingt Erfahrungen machen, klein anfangen bei der Schülerzeitung, vielleicht auch bei der Lokalzeitung oder beim Lokalradio. Wer interessiert ist, bekommt auch solche Jobs, war Olaf Lübcke überzeugt.
Am Vormittag war die Medien-AG Gast in der Geschäftsstelle der „Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur“, kurz GMK genannt. Studentische Praktikanten trafen eine Vorauswahl aus den Beiträgen, die für den diesjährigen Dieter-Baacke-Preis eingereicht worden sind. Sie erläuterten die Kriterien und beschrieben einige der Medienprojekte, die in die engere Auswahl kommen könnten. Der Dieter-Baacke-Preis ist eine viel beachtete bundesweite Auszeichnung für vorbildliche Medienpädagogik-Projekte – vor langer Zeit, 1993, auch schon einmal für die Blomberger Medienarbeit vergeben.
Mit Geschäftsführer Jürgen Lauffer konnten anschließend die bundesweiten Aktivitäten der GMK kennengelernt werden. Dabei konnten die Schüler aus eigener Medienerfahrung und aus ihrer Sicht der medienpädagogischen Bemühungen in der Schule fachkundige Einschätzungen geben.
Auch wenn die Reise von Blomberg nach Bielefeld mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas mühsam ist, hat sich diese Studienfahrt sicher gelohnt.
Ich fand den Ausflug zur GMK Geschäftsstelle und zum WDR sehr interessant. Beim GMK fand ich es Interessant was für die Medienpädagogik getan wird und womit das gefördert wird.
Ich finde, dass der Dieter Baacke Preis ein gutes Ziel für viele Schulen ist um Medienpädagogik zu vermitteln.
Beim WDR war der Besuch im Studio und die Technik sehr interessant, in der kleinen Gruppe war auch alles gut überschaubar.