Am 16.11.2011 besuchten die Jahrgangsstufen 11 und 12 den Crash Kurs NRW, die Präventionskampagne für mehr Verkehrssicherheit der nordrhein-westfälischen Polizei an der Fachhochschule in Lemgo. Der Hauptgedanke dabei ist, den Schülern und somit auch den Fahranfängern deutlich zu machen, welches Leid sie z.B. durch zu hohe Geschwindigkeiten anrichten können. Das Ziel ist, gemeinsames Leben zu schützen.
Betroffen waren alle Anwesenden und deutlich erkennbar: sehr nachdenklich. Es herrschte Totenstille im Hörsaal, alle hörten gebannt zu. Die dokumentarischen Berichte des Polizisten, des Notfallseelsorger, der Notärztin und des Rettungssänitäters haben niemanden kalt gelassen. Grund dafür: Die harte Realität war deutlich spürbar.
Nacheinander berichteten die vier, jeweils über ihre verschiedenen Erfahrungen, die in ihrem Gedächtnis fest verankert geblieben sind. Der Polizist wurde zum Beispiel mit seinem Kollegen zu einem Unfall zwischen Heiden und Lemgo gerufen und sie wussten nur, dass es ein Verkehrsunfall mit verletzen Personen sei. Als sie an der Unfallstelle ankamen, bot sich ihnen ein katastrophales Bild. Ein PKW war mit fünf Insassen vor einen Baum gekracht. Sofort erkennbar: Der Fahrer saß nicht angeschnallt tot hinterm Steuer. Zwei Personen wurden durch die Heckscheibe nach draußen geschleudert und trafen mit dem Kopf auf den harten Asphalt auf. Der Eine landete nach dem Aufschlag im Graben und konnte sich mit Beinen nicht mehr bewegen. Die Bilanz: Vier Schwerverletzte und eine tote Person und das wegen überhöhter Geschwindigkeit.
Die Bilder der Unfälle, die an die Wand projiziert wurden verdeutlichteten die Ausmaße der Verkehrsunfälle, und es wurde klar, was die Betroffenen hier erzählen, entspricht der Wahrheit, denn aus den zum Teil auseinander gerissenen, stark beschädigten Fahrzeugen konnte keiner unverletzt entkommen. Ein Wunder überhaupt, dass bei einigen Fahrzeugen noch jemand schwerverletzt und nicht tot geborgen werden konnte.
Klar war auch, dass das Zitat: „Es trifft eh nur die Anderen“, welches durch die Veranstaltung führte, nicht zutrifft, denn jeden kann es treffen, wenn er sich nicht ordnungsgemäß verhält.
Im Anschluss an die Veranstaltung konnte noch der persönliche Kontakt mit Polizisten gesucht werden, um zum Beispiel Fragen zu klären.
Bleibt nur zu hoffen, dass der ein oder andere an diese emotionale Veranstaltung denkt, wenn er sich das nächste Mal in sein Auto setzt.
Marcel Huxoll