Das Hermann-Vöchting-Gymnasium Blomberg konnte sich mit dem Projekt „Die Kunst der Vielfalt“ gegen fast 90 Konkurrenten beim Wettbewerb „Alle Kids sind VIPs“ durchsetzen und wurde von den Gewinnern des letzten Jahres auf den 1. Platz gewählt. Dieser deutschlandweite Wettbewerb wird von der Bertelsmann Stiftung veranstaltet und es werden Jugendliche ausgezeichnet, die sich für Fairness und Vielfalt im Schulalltag zu engagieren.
Das von der Blomberger Schule eingereichte Projekt ist im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ entstanden. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler durch ihre Unterschrift gegen Rassismus und zur Courage bekannt hatten und mit unserem Außenminister Dr. Frank Walter Steinmeier ein Pate gefunden war, wurde das HVG im März als „Schule ohne Rassismus“ zertifiziert. Damit die Zertifizierung nicht bloß eine Absichtserklärung blieb, setzten sich die Schülerinnen und Schüler schon vor dem Festakt mit dem Thema auseinander. In einem schulinternen Wettbewerb unter dem Titel „Die Kunst der Vielfalt“ entwickelten die Klassen kreative Botschaften für Toleranz, welche bei der Zertifizierung dem Publikum und den lippischen Honoratioren gezeigt wurden. Besonderheit war schon zu diesem Zeitpunkt die Bandbreit der Apelle für Vielfalt, welche zum Beispiel in Form von Legofilmen, Fotostorys, Liedern, Märchen, Kurzgeschichten, Gedichten und Bilder ausgedrückt wurden.
Als Initiatoren des Projektes von der Professionalität und Vielfalt der Beiträge begeistert entschieden Marcel Schlepper und Ali Rifat ihre Schule bei dem Jugendintegrationswettbewerb der Bertelsmann Stiftung anzumelden und die Beiträge einzureichen. Aus fast 90 teilnehmenden Projekten wählte eine Jury die elf Finalisten aus. Diese wurden den Gewinnern des letzten Jahres zur intensiven Diskussion und abschließenden Abstimmung vorgelegt. Und das HVG Blomberg konnte sich gegen die anderen Projekte durchsetzen und belegte souverän den ersten Platz.
Die ersten fünf Plätze werden Anfang Juli bei einer Siegerehrung in Berlin geehrt. Für Blomberg dürfen 25 Jugendliche an der zweitägigen und von den Veranstaltern bezahlten Fahrt teilnehmen. Dafür wurden jene Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die bei dem schulinternen Wettbewerb die besten Beiträge eingereicht haben und nun mit einer Fahrt in die Hauptstadt belohnt werden.
Sie werden in Berlin die Möglichkeit bekommen, sich mit den anderen engagierten Jugendlichen über ihre Projekte auszutauschen und neue Anreize für die künftige Entwicklung der Toleranzinitiative in Blomberg zu erhalten. Zum Beispiel wird ein Projekt geehrt, bei dem Jugendliche Patenschaften für Flüchtlingskinder übernehmen und ihnen bei der Integration in die Gesellschaft helfen. Bei einem Projekt anderen wurde eine interaktive Weltkarte programmiert, welche die Herkunfts- und Lebensgeschichten von in Osnabrück lebenden Migranten veranschaulicht. Die Zeit in Berlin verspricht sehr spannend zu werden. Für die Teilnehmer wird anfangs vielleicht die große Medienpräsenz ein bisschen ungewohnt sein. Neben WDR wollen auch RTL und SAT 1 von der Siegerehrung berichten.
In Berlin erwartet die Teilnehmer noch eine weitere Überraschung. Bei der Siegerehrung wird verkündet, welche Prominenten im nächsten Schuljahr die Siegerschulen für einen Tag besuchen werden. Die Sieger der letzten Jahre gewannen zum Beispiel ein Fußballtraining mit Mario Gomez, einen Boxworkshop mit Daniel Aminati, ein Konzert mit Andreas Bourani oder Coaching mit Comedian Bülent Ceylan. Die Schulleitung um Herrn Fahrenkamp und Herrn Hanke blickt gespannt auf die Bekanntgabe des prominenten Besuches: „Wir sind sehr begeistert, dass sich das Projekt an unserer Schule so vorbildlich entwickelt hat. Der Workshop mit dem Prominenten wird sicherlich seinen Teil zur weiteren Entwicklung beitragen. Wir freuen uns sehr auf dieses besondere Highlight im nächsten Schuljahr.“
Der Initiator Marcel Schlepper zeigt sich sehr glücklich über die Entwicklung des Projektes: „Alle Beteiligten können sehr stolz auf die bisherige Leistung sein. Wir sind erst seit drei Monaten eine Schule ohne Rassismus und gewinnen direkt einen deutschlandweiten Integrationswettbewerb. Die Teilnehmer haben sehr viel Arbeit in die Gestaltung ihrer Botschaften investiert und ich freue mich sehr, dass sie nun dafür belohnt werden.“
Zwar wird der Abiturient Marcel Schlepper im nächsten Jahr die Betreuung des Projektes an die aktuelle Schülervertretung abgeben. Aber angesichts der vielfältigen Ideen zur Fortsetzung ist der Schülersprecher Dominic Behde sehr optimistisch gestimmt: „Eine perfekte Zertifizierungsfeier und mitreißende Beiträge sowie diese besondere Auszeichnung der Bertelsmann Stiftung geben Ali und Marcel recht. Das Projekt Schule ohne Rassismus trägt seine ersten Früchte und muss als wichtiges Element der Tätigkeit der Schülervertretung weitergeführt werden. Rassismus, das muss nicht sein.“ Die Fahrt nach Berlin wird wiederum nur der Anfang eines neuen Abschnittes von „Schule ohne Rassismus“ in Blomberg sein.