Seit den Sommerferien steht in unserer Klasse, der 6c, Geschichte mit Herrn Flore auf dem Stundenplan, und schon nach ein paar Wochen fand für uns ein echtes Highlight des Geschichtsunterrichts statt, das Ägyptenprojekt!
Der erste Teil des Projekts fand im Unterricht in der Schule statt, in dem wir in sechs verschiedenen Gruppen jeweils ein Thema bearbeiteten: Darstellung des Menschen und Kunst, Kindheit und Alltagsleben, Natur und Nil, Schrift, Religion/Götter oder das Leben im Jenseits. Dafür eigneten wir uns mithilfe von Arbeitsblättern grundlegende Informationen an und fassten diese auf Karteikarten zusammen, lösten Rätsel und konnten auf der extra für Kinder angelegten Internetseite www.rpmuseum-junior.de bereits einen ersten Blick auf Ausstellungsobjekte des Museums werfen. Außerdem erfuhren wir, dass das Ziel unserer Ägyptenreise, das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim, nichts mit den Römern zu tun hat, sondern dass der Name auf seine beiden Gründer Hermann Roemer und Wilhelm Pelizaeus zurückgeht.
Nach der intensiven Vorbereitung warteten wir alle gespannt auf die Umsetzung im Museum und traten am 10. Dezember die Zugfahrt ins alte Ägypten (bzw. nach Hildesheim) mit großer Vorfreude an. Im Museum angekommen, gab es zunächst eine Kennenlernrunde mit der netten Mitarbeiterin Frau Kleinke und eine Führung durch das Museum. Anschließend begann die Arbeit an den Ausstellungsobjekten, wobei wir lernten, welche Fragen man an ein Objekt stellen sollte, um es möglichst genau erforschen zu können. Ziemlich schnell fand dann auch jeder sein Lieblingsobjekt, auf das er sein in der Schule erlerntes Wissen anwenden konnte.
Die Mittagspause verbrachten wir in der schönen Hildesheimer Innenstadt, wo wir auf dem Weihnachtsmarkt, im Wurstbasar oder an anderen leckeren Orten etwas essen konnten. Nach einer Einführung in den Aufbau einer interessanten Museumsführung legten die Gruppen danach los, ihre eigene Führung zu gestalten. Zum krönenden Abschluss des Tages erkundeten wir noch die nachgebaute Grabkammer des Sennefer, aus der wir zum Glück auch wieder herausgefunden haben.
Am Abend ging es in die Jugendherberge, die über den Dächern von Hildesheim liegt und erst einmal durch einen Bergaufstieg erklommen werden musste. Entsprechend hungrig verputzten wir nach dem Beziehen der Zimmer das leckere Abendessen. Ein actionreicher Spieleabend rundete den schönen Tag ab, so dass wir schließlich alle erschöpft in den Schlaf fielen.
Am nächsten Morgen liefen wir voller Elan den Berg hinunter und dem Museum entgegen, um weiter an unseren Führungen zu arbeiten. Wir überlegten uns eine sinnvolle Reihenfolge für die Führungen, verbesserten unsere Vorträge und feilten an interessanten Überleitungen. Zwischendurch führten die Mitarbeiterinnen des Museums mit uns Rhetorikübungen durch, bei denen wir lernten, wie wir unsere Vorträge und Objekte am besten präsentieren können. Nach der Mittagspause machten wir eine Generalprobe, bei der wir unsere Mitschüler(innen) durch das Museum führten und ein Feedback bekamen, was wir noch verbessern konnten. Danach bemalten wir einen ägyptischen Skarabäus (Käfer), der uns für die Museumsführungen Glück bringen sollte. Anschließend kehrten wir mit dem Zug nach Schieder zurück und warteten auf den großen Tag der Präsentation.
Zwei Tage später, am 13. Dezember, war es dann so weit und fast 70 Eltern, Geschwister, Verwandte und Bekannte begleiteten uns nach Hildesheim, um live zu erleben, was wir vorbereitet hatten. Zu Beginn des Tages hatte Frau Kleinke eine tolle Überraschung für uns parat: Für einen Tag wurden wir zu Mitarbeitern des Museum ernannt und bekamen dafür auch unserer eigenes Namensschild. Dann ging es los, und in drei Gruppen führten wir unsere Besucher durch die Welt des alten Ägypten und begeisterten sie dabei durch interessante und spannende Vorträge. Da jede Gruppe ihre Führung dreimal präsentieren konnte, ließ unsere anfängliche Nervosität immer mehr nach, so dass einige andere Besucher des Museums uns kaum noch von den übrigen Mitarbeitern des Museum unterscheiden konnten und einer Gruppe sogar ein Trinkgeld für ihre tolle Führung spendierten!
Am Ende der Führungen gab es dann viel Applaus von unseren Eltern und Herrn Flore für die tollen Leistungen. Einige von uns erkundeten mit ihren Eltern noch die anderen Teile des Museums, z.B. das Museum der Sinne für Menschen mit einer Behinderung oder die Peru-Ausstellung, während andere in die besinnliche Stimmung auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt eintauchten. Für uns alle endete damit ein tolles Projekt, das uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Klasse 6c