„Schon längst hat sich die Kommunikation von den Inhalten emanzipiert.“

Rund um das Thema Kommunikation drehte sich alles für die Kolleginnen und Kollegen des Hermann-Vöchting Gymnasiums beim ersten pädagogischen Tag des Schuljahres. Und hierfür hatte die Koordinierungsgruppe mit Severin von Hoensbroech, Timo Schmidt und Matthias Hermeler hochkarätige Moderatoren geladen. Der Tag begann mit einem amüsant geistreichen Impulsvortrag von von Hoensbroech über den Stellenwert von Statusverhalten und sog. Frames in Kommunikationssituationen, bevor sich die Lehrkräfte auf drei verschiedene Workshops verteilten.

„10 Bühnenregeln – Wie langweile ich meine Schüler weniger?!“

„How fascinating: ein Fehler!“- Unter diesem Motto fand der Workshop „10 Bühnenregeln – Wie langweile ich meine Schüler weniger?!“ des Schauspielers und Regisseurs Severin von Hoensbroech statt. Mithilfe zahlreicher Anekdoten und Übungen teilte der Bühnenkünstler seine Erfahrungen mit den Lehrkräften des HVG, die täglich mit der „Bühne des Klassenraums“ konfrontiert sind. Die Quintessenz des Workshops bestand darin, etwas von sich selbst preiszugeben, um damit die Wirkung von Authentizität zu erzielen. Dabei spielt eine entspannte Atmosphäre im Klassenzimmer, die mit einer positiven Fehlerkultur einhergeht, eine essentielle Rolle.

„Das Prinzip der Statuswippe – Elemente aus der Theaterpädagogik für den Unterrichtsalltag“

Immer wenn Menschen auf andere Menschen treffen, findet ein Statuscheck bzw. Statusabgleich statt: Sowohl in der Schule als auch im Alltag. Genau mit diesem Phänomen beschäftigte sich weiterer Teil des Lehrerkollegiums. Zur Seite stand den Lehrerinnen und Lehrern dabei Timo Schmidt als Moderator des Kompetenzteams des Kreises Lippe. Dabei ging es vor allem darum, verschiedene Status (Hoch- und Tiefstatus) in gruppendynamischen Übungen zu erproben und zu reflektieren. Trotz eigener Erfahrungen aus Alltag und Schule halfen die Übungen dabei, sich bewusst zu werden, wie stark der Auftritt, die Gestik, die Mimik und die Bewegung die tägliche Kommunikation unbewusst beeinflussen. Dabei ist es hauptsächlich wichtig, als Person in der Statusrolle authentisch zu bleiben. 

„Elterngespräche kooperativ und zielorientiert führen“

Ein dritter Teil des Lehrerkollegiums besuchte den Workshop „Elterngespräche kooperativ und zielorientiert führen“ bei Herrn Hermeler, dem Schulleiter des Gymnasiums in Verl. Zunächst wurden Grundlagen der Kommunikation, wie das Modell der Vier Seiten einer Nachricht nach Paul Watzlawick oder auch die sogenannten Killerphrasen, erläutert.  Ebenso wurden Regeln des Aktiven Zuhörens und des Feedbacks thematisiert. Mit einer Checkliste für Elterngespräche ausgestattet wurden die Lehrerinnen und Lehrer schließlich aktiv und zeigten ihr Können in unterschiedlichen Rollenspielen. Hierbei wurde nicht nur die Gesprächsführung als Lehrperson herausgefordert, sondern auch die Perspektivübernahme der Eltern.