Filmen wie die Profis

Während der Projekttage am HVG vom 08.07. bis zum 11.07. fanden viele spannende Projekte statt. Eines davon war das Filmprojekt, das durch eine Kooperation zwischen dem zdi-Zentrum.Lippe.MINT und der RapSchool NRW angeboten wurde. 23 Schülerinnen und Schüler nutzten die besondere Gelegenheit, Einblicke in die „Kunst der Filmproduktion“ zu bekommen, unterstützt durch die Profis von der RapSchool NRW, die bereits einige MINT-Projekte an Schulen begleitet haben.

Seine Motivation formuliert Daniel Schneider, Leiter der RapSchool NRW so: „Besonders wichtig ist uns bei der Projektarbeit mit den Jugendlichen, dass sie bei der Filmproduktion Einblicke in die verschiedenen Bereiche erhalten und vor allem die Bedeutung der MINT-Fächer erkennen, auch schon mit Blick auf mögliche Ausbildungsberufe oder Studiengänge.“

Zu diesem Zweck kooperiert die RapSchool NRW u.a. mit Bildungseinrichtungen, um gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Imagefilme oder auch Rapsongs, Schulhymnen und passende Musikvideos zu produzieren.

Am HVG galt es nun, in einem kurzen Film die Projekttage zu dokumentieren. Bereits am 28.06. traf sich die Projektgruppe zum ersten Mal, um im Vorfeld organisatorische Fragen zu klären. Die Schülerinnen und Schüler verteilten sich auf verschiedene Gruppen (Regie, Moderation, Kamera, Licht, Maske, Ton, Organisation) und konnten so ihrer Kreativität freien Lauf lassen, indem sie die verschiedenen Kategorien der Filmproduktion kennenlernten und einen Teil des Films von Anfang an mitgestalten konnten. Aus dem umfangreichen Projektangebot wählten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam einzelne Projekte aus, die sie filmen wollten. 

Als es dann am 08.07. endlich losging, waren alle sehr beeindruckt von der professionellen Ausstattung der Filmcrew Anja, Daniel, Sergej und Ezzy. Neben den imposanten Kameras und Mikros kam auch eine Drohne zum Einsatz, die beeindruckende Aufnahmen des Schulzentrums aus luftigen Höhen machte. Vom ersten Tag an waren die Schülerinnen und Schüler hochmotiviert und hatten schnell Ideen, wie sie den Film, der ja die Projekttage dokumentieren sollte, umsetzen wollten. Dass dazu mehr gehörte, als lediglich auf den Kameraauslöser zu drücken, wurde ihnen von Stunde zu Stunde immer bewusster. So kommt es vor allem darauf an, im Vorfeld ein gutes „Drehbuch“ zu entwicklen, selbst für einen kurzen Film, damit man einen guten Überblick über alles bekommt und besser planen kann, welche Szenen man in welcher Reihenfolge am besten dreht. Dabei gilt es natürlich auch, Faktoren zu berücksichtigen, an die man vielleicht nicht sofort denkt, z.B. das unberechenbaren lippische Wetter bei den Außenaufnahmen…

Während der drei Tage, die für die Filmaufnahmen an der Schule vorgesehen waren, profitierten die Schülerinnen und Schüler vor allem von der tollen Unterstützung durch die vier Profis, die jeden Tag den Weg aus Lage auf sich nahmen, um ihr Fachwissen weiter zu geben und das Projekt mit viel Energie und Humor zu unterstützen. Dabei überließen sie nach einer Einführung in die Technik und einer generellen Einweisung in die Filmarbeit den motivierten Jugendlichen den größten Teil der Organisation und Verantwortung und standen ihnen lediglich beratend zur Seite, was dazu führte, dass sich jeder in den unterschiedlichen, übernommenen Aufgabenbereichen immer sicherer fühlte und viel lernen konnte.

Ein besonderes Highlight stellte dann abschließend am Donnerstag der Besuch im Filmstudio der RapSchool NRW in Lage dar: Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig die Nachbearbeitung eines Filmes ist, indem sie ihr Rohmaterial, das sie an den Tagen zuvor am HVG gesammelt hatte, in drei Gruppen zu einem fertigen Film wandelten.

Eine Gruppe kümmerte sich unter Anleitung von Daniel um die Tonaufnahmen, Sergej führte die Schülerinnen und Schüler durch den Dschungel des Filmschnitts und mit Ezzy wurde das Making-Of erstellt. Dabei behielt die Regie-Gruppe, mithilfe der tatkräftigen Unterstützung durch Anja, stets den Überblick, so dass nach und nach die einzelnen Bestandteile des Films zusammen geführt werden konnten. Besonders überrascht waren die Amateurfilmer darüber, wie wenig von dem Filmmaterial letztendlich in dem fertigen Film zu sehen ist, da es viele verschiedene Auswahlfaktoren zu berücksichtigen gilt.

Während in Blomberg gegen 10:30 Uhr den Schülerinnen und Schüler in der Turnhalle die verschiedenen Projekte präsentiert wurden und sie mittags dann bereits schulfrei hatten, arbeitete die Filmgruppe noch bis in den Nachmittag hochkonzentriert daran, ihren Film fertig zu stellen, damit er ab Freitag über die Homepage präsentiert werden konnte.

Besonders hervorzuheben ist noch, wie engagiert und konzentriert alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam an „ihrem“ Film gearbeitet haben. Die Bedeutung, die Filme und YouTube als Leitmedien für die Lebenswelt der Jugendlichen hat, zeigte sich in jedem Moment der Projekttage: Der Umgang mit Einstellungsgrößen, Schnitttechniken, passender Musik und weiteren Gestaltungsmitteln fiel den Schülerinnen und Schülern sehr leicht und der Film dokumentiert letztendlich nicht nur abwechslungsreiche Projekttage am HVG, sondern auch die audiovisuellen Rezeptionsgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler.

O-Töne:

„Ich fand das Projekt sehr informativ, ich hatte viel Spaß und konnte mich kreativ entfalten. Nur weiter zu empfehlen!“ (Lia, 9c)

„Ich fand, dass das Projekt viel Spaß gemacht hat und empfehle es weiter.“ (Paula, 9d)

„Ich fand das Projekt sehr cool und man hat viele neue coole Leute kennen gelernt.“ (Louise, 8c)

„Es war sehr interessant, beim Schneiden des Videos und beim Einfügen der einzelnen Ausschnitte zuzusehen und selber mitbestimmen zu können, was als nächstes geschieht und wie es mit dem Projekt weitergeht. Außerdem hat man viel über das Drehen professioneller Filme gelernt, wie zum Beispiel die Schwierigkeit und Zeitaufwendigkeit durch richtig gestelltes Licht, störende Dekoration im aufzunehmenden Raum, und vieles mehr. Das Zusammenschneiden der einzelnen Ausschnitte war komplizierter als gedacht, doch durch das sympathische Profi-Team konnte man es gut verstehen und schnell aufnehmen.“ (Jan, 9b)

„Man konnte während der Projekttage auch Einblicke in die Film-/Tontechnik gewinnen. Wobei man sagen muss, dass die Rapschool ihrem Namen gerecht wird, z.B. besteht der Soundpool aus sehr vielen beatreichen Sounds, wie man sie als Hintergrundmusik bei Raps kennt, manche mögen es, manche nicht. Davon aber mal abgesehen, konnte man sich auch sehr gut mit den Profis unterhalten und dabei Inhalte über das Projekt hinaus kennenlernen. Auch wenn man nicht vor die Kamera will oder nicht als Sprecher eingebunden werden wollte, gibt es auf jeden Fall genug im Backstage-Bereich zutun, bis so ein Film oder Video steht. Zwar spürt man auch etwas den richtigen Zeitdruck und mit den Datenschutzbestimmungen ist es auch nicht immer so einfach. Dennoch innerhalb dieses Rahmens bietet es eine schöne Möglichkeit, zu experimentieren.“