Nach welchen Kriterien werden die Bewerbungsschreiben in einer großen Firma beurteilt? Was erwartet Bewerberinnen und Bewerber, wenn sie zu einem Test und Bewerbungsgespräch eingeladen werden? Welche beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten bietet die Firma Phoenix-Contact? Welche zukunftsorientierten Qualifikationen werden erwartet? Alles Fragen, die sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Berufsorientierung in der Klasse 10 stellen.
Die mit diesen Fragen befassten Mitarbeiterinnen der Firma Phoenix-Contact unter der Leitung von Frau Mattke waren gern bereit, einen Projekttag durchzuführen.
Die Schülerinnen und Schüler bekamen zunächst Informationen über das weltweit tätige Unternehmen. Anschließend berichteten zwei junge Mitarbeiter über ihre duale Ingenieursausbildung. Sie absolvieren die Ausbildung im Betrieb und parallel dazu studieren sie an der Fachhochschule, um in vier Jahren den betrieblichen Ausbildungsabschluss und den Bachelor-Abschluss zu machen.
Es wurde dann deutlich gemacht, welche Voraussetzungen Bewerberinnen und Bewerber haben müssen, um in das Einstellungsverfahren zu kommen. Es beginnt bei den äußeren und formalen Anforderungen an eine schriftliche Bewerbung, erfordert einen gewissen Notendurchschnitt in den Hauptfächern, Hinweise auf soziale Fähigkeiten in den Zeugnissen werden genau beachtet und es weren sehr konkrete Erwartungen an Kleidung und Auftreten gestellt.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a mussten dann in einer annähernden Realsituation Einstellungstests absolvieren. Zwei Stunden lang rauchten bei intensiver Arbeit die Köpfe. Logisches Denken, mathematische Fähigkeiten, sprachliche Auffassungsgabe, Allgemeinwissen in allen Varianten – alle Bereiche wurden angesprochen. Eine Fülle von Fragen mussten in knapper Zeit beantwortet werden. Gerade auch diese Stresssituation der Unsicherheit und Zeitknappheit sollte dabei erlebt werden. In der Auswertungsphase rechneten alle Schülerinnen schnell mit, ob sie die mindestens erforderlichen 50 Prozent richtiger Antworten erreicht hatten. Nur dann würden sie nämlich in das weitere Bewerbungsverfahren kommen können.
In diesem Verfahren wird dann eine Aufgabe gestellt, die in der Gruppe bearbeitet und gelöst werden muss. Nach genau festgelegten Kriterien wird dabei das Verhalten der einzelnen Gruppenmitglieder beobachtet und ausgewertet. Es wird dadurch schnell deutlich, wer teamfähig ist, wer bei der Lösung eine führende Rolle spielt, wer vielleicht auch das Wort zu sehr an sich reißt. All das konnten die Schülerinnen durch eigene Erfahrung kennenlernen. Ein Teil war zu Bobachtern ausgelost worden.
Am Ende dieses anstrengenden Tages waren alle miteinander zufrieden. Frau Mattke und die Mitarbeiter der Firma Phoenix-Contact lobten die Schüler/-innen für die konzentrierte und disziplinierte Arbeit, die SchülerInnen erläuterten die Erkenntnisse des Tages und bedankten sich für diese Möglichkeiten. Rolf Eickmeier, der Politiklehrer, schloss sich diesem Dank an und erinnerte daran, dass ein Portfolio „Berufsorientierung“ geführt werden müsse, in dem dieser Tag sicher weiter aufgearbeitet werden könne.