Eine Kursfahrt mit dem Englisch-LK in ein englischsprachiges Land, da fällt einem sicherlich zuerst England ein, vielleicht auch Schottland und Irland. Doch Malta? Tatsächlich ist Englisch in einem der kleinsten EU-Länder Amtssprache und überall präsent. Die Kultur wurde entscheidend durch die britische Kolonialherrschaft geprägt und machte Malta zu einer kontrastreichen Mittelmeerinsel „with a British touch“. Grund genug, der Insel einen Besuch abzustatten und mehr über diese für viele recht unbekannte Nation zu erfahren.
Insgesamt drei Leistungskurse (Dr. Jungbluth-Locker/Schröder/Witkop) mit 54 Schülerinnen und Schülern nahmen an der Reise teil, begleitet wurden sie von Frau Charter, Herrn Junghärtchen, Frau Stocksmeier und Herrn Witkop.
Das Programm war dicht gestrickt, sollte doch möglichst viel in der kurzen Zeit gesehen werden aber dennoch Raum für eigene Aktivitäten und Erkundungen (Strand!) übrig bleiben. Die kleine Mittelmeerinsel kann mit gleich drei Stätten aufwarten, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind: Die ab 1566 vom Malteserorden errichtete Hauptstadt Valletta, das Hypogäum von Hal Saflieni – eine von 4000 bis 2500 v.Chr. genutzte, unterirdische Begräbnisstätte – sowie die Megalithtempel Maltas. Begonnen haben wir in Valletta, Maltas Hauptstadt. Sie wurde ab 1566 von den Malteserrittern erbaut und ist nicht nur die kleinste, sondern sicherlich auch außergewöhnlichste Hauptstadt der Europäischen Union. Dank ihrer kompakten Größe kann die autofreie Stadt ideal zu Fuß erkundet werden, außerdem hatten die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Highlights recherchiert und konnten eine selbst organisierte Stadtführung geben – natürlich auf Englisch.
Valletta ist die erste, jemals auf dem Reißbrett geplante Stadt Europas. Sie wurde als Festung konzipiert und auf einem Felsen oberhalb eines Hafens, dem „Grand Harbour“, errichtet. Der Malteserorden prägte die Stadt und errichtete neben den Festungsanlagen zahlreiche Paläste und Kirchen, wie z.B. die reich ausgeschmückte Konventskirche des Ordens, die im Zentrum Vallettas gelegene St. John‘s Co-Cathedral, eine der wohl eindrucksvollsten Kirchen der Welt. Unsere Serienfans konnten sich darüber freuen, in den Barrakka Gardens die Filmsets unter anderem von Game of Thrones zu besuchen und sich um Punkt 12 durch das tägliche Abfeuern der Kanonen erschrecken zu lassen.
Auch das Wetter spielte mit und bescherte uns trotz Mitte Oktober noch einmal viel Sonne und Temperaturen bis knapp 30 Grad. So wurden auch diverse Wanderungen durch die alte Hauptstadt Mdina oder entlang der Klippen zur Golden Bay) und Strandbesuche sehr erträglich, selbst abends reichte immer noch das T-Shirt. Als Highlight ist den meisten Teilnehmenden die Bootsfahrt entlang der Küste mit Besuch der blauen Lagune in Erinnerung geblieben. Tiefblaues und türkises Meer, herrliche Aussicht über Klippen und felsige Küsten sowie die Chance, mit bunten Fischen, Krebsen oder Tintenfischen zu tauchen, haben spielend die etwas ruppige Fahrt bei hohem Wellengang wieder gutgemacht (Pessimisten in der Gruppe lauschten bereits den Klängen von „Titanic“) und alle auf den Abschiedsabend eingestimmt, für den wir einen typisch englischen Pub vereinnahmt haben. Hier mussten dann alle Mitfahrer und Mitfahrerinnen inklusive der Lehrkräfte aus ihrer Komfortzone, denn es stand Karaoke auf dem Programm. Und auch wenn an dieser Stelle der Mantel des Schweigens über die gesangliche Qualität gebreitet werden soll, so hatten doch alle viel Spaß in fröhlicher Gesellschaft.
Der letzte Tag war leider kurz, er stand unter dem Eindruck eines sportlichen Großereignisses, an dem neben den Lehrern insgesamt ein Schüler teilnahm und dabei exzellente Leistungen in der Trendsportart ‚Spikeball‘ erzielte. Der Rest der Gruppe sammelte Kräfte für die Heimreise, die uns gegen Mitternacht wieder nach Blomberg brachte.
Hat riesig Spaß mit euch allen gemacht!