Am 16.12.19 machte sich der Biologie LK (Q1) von Frau Hesse auf, um die Universität Bielefeld zu besuchen. Dort begaben wir uns ins CeBiTec, dem Zentrum für Biotechnologie, wo wir uns in die Rolle eines Wissenschaftlers versetzen konnten. Nachdem wir eine kurze Einweisung in die Sicherheitsauflagen des Labors bekommen hatten, durften wir sofort mit der Arbeit beginnen.
Ausgestattet mit einer Anleitung und schicken Laborkitteln stellten wir als erstes Hypothesen auf. Die Aufgabe dabei war es, herauszufinden, um welche Orchideenarten es sich bei Exemplaren, die uns gezeigt wurden, handelte. Nach Aufstellen der Hypothesen ging es gleich an die praktische Arbeit: Jede Gruppe bekam jeweils eine Probe von vier zuvor gezeigten Orchideen. Wir versetzten uns dabei in die Rolle von Zollbeamten, die tagtäglich zum Beispiel herausfinden müssen, ob eine Pflanze (in diesem Fall eine Orchidee) aus dem Gepäck von Flugpassagieren, eine solche ist, die geschützt werden muss (weil sie z.B. auf der roten Liste steht) oder nicht.
Diese Frage lässt sich heutzutage mit den Methoden der Biotechnologie lösen: Um die Frage zu beantworten, wurde uns eine Laborausrüstung (u.a. Pipetten, Tischzentrifugen und Eppis) zur Verfügung gestellt. Hiermit extrahierten wir zunächst DNA aus den verschiedenen Blattproben der Orchideen. Dabei wurde sie zerkleinert, dann mit Chemikalien behandelt und mit Alkohol gereinigt. Das Ergebnis waren geringe Mengen DNA. Um diese zu vermehren, wurden sie in einen sogenannten Thermocycler gegeben und dort hunderttausendfach vermehrt. Mithilfe der Kettenabbruchmethode von Sanger konnten wir die DNA dann sequenzieren. Diese DNA-Sequenz der verschiedenen Orchideen verglichen wir dann am PC mit einer Datenbank, in der die DNA von allen Orchideen weltweit gespeichert ist. Nach kurzer Arbeit des Computers stand fest, um welche Orchideenart es sich bei der untersuchten Probe handelte.
In Zukunft sollen Zollbeamte übrigens mit einem Gerät ausgestattet werden, mit dem diese Dinge, die wir innerhalb eines Tages in den Laboren der Universität Bielefeld erledigt haben, am Flughafen bei der Kontrolle durchgeführt werden können.
Alles in allem war es ein erfolgreicher und informativer Tag.
Bericht: Lisa Lemke Q1