Vorläufig: „ja“, aber die Überlegungen richten sich schon auf die Zukunft und das HVG als Europaschule wird mit Sicherheit weiter an Erasmus+-Projekten beteiligt sein.
Der diesjährige Durchgang fand sein Ende in Rumänien, dort in Craiova, wo die übergeordnete Organisation durch das Liceul Teoretic Henri Coandă (LTHC) durchgeführt wurde. Es war eine bisweilen auch fordernde Unternehmung mit einzigartigen Impressionen, die wir nicht missen wollen. Wir, das sind Isabelle, Maja, Jouline und Selma sowie Herr Dux und Herr Becker. Details zu unserem Abenteuer findet man weiter unten.
Jedenfalls wurden wir in Rumänien vor Ort mit Brot und Salz willkommen geheißen, junge Menschen in folkloristischer Bekleidung sangen und tanzten sogar für uns zur Begrüßung – und wir waren nach knapp 4 Stunden Schlaf noch ziemlich müde. Denn man muss bedenken, dass wir erst nachts um 03:00 in Craiova angekommen waren, nach rund 14-stündiger Anreise (von Schieder nach Dortmund (3h) (-in Paderborn mussten wir innerhalb von 5 Minuten 3 mal das Gleis wechseln, war wie in einer Komödie!), rechtzeitig vor dem Flug da sein (3h), von dort mit Verspätung (1,5h) nach Bukarest (3h), von dort mit Minibus nach Craiova (3h), Zeitverschiebung….…Das sich für die Tage anschließende Programm kann man hier nachlesen.
Nach begrüßenden Ansprachen und weiteren Vorführungen bzw. Impro-Theater der meisten Gast-Gruppen (zur Erinnerung: Franzosen, Spanier, Finnen, Niederländer und wir Deutsche) und einem Essen in der Mensa ging es dann in ein großes Theater mit Schwerpunkt auf den Werken Shakespeares, wo uns ein Theater-Workshop erwartete.
Dienstag ging es direkt los zur ersten Schnitzeljagd, gut 7km lang, um einen ersten Überblick über die Stadt zu gewinnen. Mittags erprobten wir uns dann daran, in einem Restaurant vorbereitete Teigkugeln zu Fladen pressen, die zum Fleisch gereicht wurden, danach ging es dann vor Ort in den vermutlich größten Naturpark Osteuropas bzw. drittgrößten Naturpark Europas, den Nicolae Romanescu Park. Die Gesamtfläche des Parks beträgt knapp 100 Hektar und die Fläche des Sees innerhalb des Parks beträgt etwa 4 Hektar. Ihn eroberten wir eiligen Schrittes unter sportiven Aufgabenstellungen, denn das Motto des Austausches war ja: SEL (Social and Emotional Learning) through Games, Music and Outdoor Activities…. 10km… (ergab die Auswertung der Schrittzähler der Begleitpersonen am Abend…).
Mittwoch verbrachten wir gut zweieinhalb Stunden im 3h entfernten Hochgebirge, davon für die meisten eine 20-minütige Klettertour sowie für alle eine Mahlzeit in einem Restaurant und ein Kurzbesuch eines dort bekannten Klosters. (Einige konnten an der Kletterei nicht teilnehmen, für sie ging es zu Fuß zum Restaurant – gut 75 Minuten bergauf entfernt, begleitet von etlichen Rudeln riesiger, knurrender Straßenhunde (in Rumänien absoluter Alltag, für uns Teil des interkulturellen Lernens).
Donnerstag war neben einigen Wettbewerben Karaoke angesagt, was echt gut ankam, und abends versorgten uns die Eltern mit leckeren selbst angefertigten lokalen Spezialitäten – Ein kulinarischer Hammer! Einige Jugendliche nutzten dann auch die Gelegenheit, sich die Kalorien wieder abzutanzen.
Freitag unterstützten uns dann Primarstüfler aus der Schule beim Bemalen von landestypischen Holzlöffeln , dann gab es noch Kammerspiele der rumänischen Gruppe und ein letztes Mensaessen. Wir Deutsche waren die letzte Gruppe, die abreisten, und zwar um 06:00 Uhr am Samstag. Das bedeutete, dass wir von Freitagmittag an noch eine Menge Zeit hatten, was aber durch eine sehr große Shopping-Mall und nette Gasteltern, die die Zeit für letzte Aktivitäten nutzten, erleichtert wurde. Abfahrt in Craiova dann um 00:01 nach Bukarest im diesmal vollgestopften Medibus (3h), dort warten (3h), dann Flug nach Dortmund (3h), von dort nach Schieder (3h)…. Eine anstrengende, abwechlsungsreiche und lohnende Reise ging zu Ende.
Einige unserer Teilnehmerinnen formulieren ihre einprägsamsten Erlebnisse so:
Maja: „Auf der Reise nach Rumänien sind viele schöne Dinge passiert. Dennoch habe ich die Menschen dort am meisten bewundert. Jeder, den ich dort kennengelernt habe, war einfach unglaublich freundlich und meine Gastfamilie am meisten. Sie haben mich sehr freundlich aufgenommen und mir meine Angst schon in den ersten Minuten genommen. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung machen konnte.
Isabelle: „Mein besonderes Ereignis war, als wir am Mittwoch (10.05) Ranca besucht haben. Während die meisten geklettert sind, bin ich mit den Lehrern zu einem Restaurant gelaufen. Der Weg war zwar bergauf und es hat auch länger als eine Stunde gedauert, bis wir da waren, aber trotzdem war es sehr schön. Es war schon wie die Vorurteils-Rumänien Erfahrung. Wir sind in den Nebel reingelaufen, weswegen man nicht sehen konnte, wo wir hinlaufen. Abgesehen davon haben uns auf dem Weg lauter Straßenhunde begleitet, welche schon leicht gruselig waren. Sie haben wahrscheinlich nur nach Essen gesucht, aber das Knurren und der Fakt, dass man weit und breit keinen Menschen gesehen hat, hat mich schon an die gruseligen Rumänien-Filme erinnert. Trotzdem war es auch sehr schön, da viel Schnee lag und die Häuser, die man noch sehen konnte, sehr besonders aussahen. Was mich am meisten in Rumänien berührt hat, war, dass die Familie nicht besonders viel Geld hatte und trotzdem versucht hat, mir alles zu geben, was sie hatten. Auch wenn die Mutter kein Englisch sprechen konnte, hat sie immer versucht, mit mir irgendwie zu kommunizieren und hat für mich noch extra neben ihrer langen Arbeit traditionelles Essen vorbereitet. Insgesamt hatte ich viel Spaß und es war sehr interessant, einen anderen Lebensstandard/andere Kultur kennenzulernen.“
Knowledge to go: Henri Coanda, ein französisch-stämmiger Rumäne (1886-1972) ist Erfinder des Thermojets (eines Strahltriebwerkes), den er in seinem ersten Flugzeug, der Coandă-1910, verbaute.