Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns – denn zum allerersten Mal in der Geschichte des Hermann-Vöchting-Gymnasiums haben wir einen eigenen Austausch mit einer spanischen Schule durchgeführt und entsprechend Besuch von unseren Spanierinnen und Spaniern erhalten. Wir, das sind Schülerinnen und Schüler der Spanischkurse der Jahrgangsstufe 10, EF und Q2 sowie die zugehörigen Spanischlehrer*innen Frau Matheus, Frau Slowik, Herr Schulze, Frau Chistophery und (auch ohne Spanischkenntnisse) in unserem equipo mit dabei: Herr Witkop.
Nach einer ereignisreichen Anreise (u.a. wegen eines vergessenen und doch zurückerhaltenen Rucksacks bei McDonalds an der A2) von Ponte Caldelas (der Ort, an dem sich unsere neue spanische Partnerschule befindet) über Porto und Düsseldorf Weeze nach Blomberg, sind unsere Spanier*innen am vorletzten Sonntag (27.10.) bei uns angekommen.
Am Montag startete dann eine aufregende deutsch-spanische Woche mit viel Programm: Zunächst sollten unsere Spanier*innen natürlich Blomberg und unsere Schule genauer kennenlernen. Sie erkundeten daher, immer begleitet von unseren ortskundigen deutschen Schüler*innen, Blomberg und das HVG.
Um sie zumindest mit einem Mini-Repertoire an deutschen Wörtern auszustatten, folgte direkt im Anschluss eine Schnupperstunde Deutsch, in der unsere Spanier*innen Gefallen an der deutschen Aussprache fanden und natürlich auch diejenigen Wörter, die sie von ihren deutschen compañeros schon gelernt hatten, anwenden wollten. Nach einer kurzen Stärkung in der Mensa (es gab (recht typisch deutsch) Frikadellen und Kartoffeln in allen Variationen ), folgte noch ein großes Hütchenballturnier mit Frau Sölter (Vielen Dank für die Unterstützung!).
Am zweiten Tag ging es dann mit dem Bus los, um die nähere Umgebung zu erkunden: Auf dem Plan standen ein Besuch bei den Extern-Steinen, beim Hermanns-Denkmal und im Schloss in Detmold. Zu guter Letzt durfte aber auch an diesem Tag ein bisschen sportliche Betätigung nicht fehlen und es wurde in verschiedenen deutsch-spanischen Gruppen Fußballgolf gespielt.
In der Mitte der Schulwoche angekommen waren wir am Mittwoch: Während sich unsere deutschen compañeros einem examen de alemán widmen mussten, ging es für die Spanier*innen zum All electric society – Park von Phoenix Contact. Mauricio, unser kolumbianischer Guide bei Phoenix (an dieser Stelle: ein herzliches Dankeschön!!), brachte uns das Leben in der Zukunft auf amüsante Art und Weise näher. Wir probierten die verschiedenen Stationen im Park aus und kletterten allesamt in die Windgondel – die von außen viel kleiner erscheint als sie letztlich wirklich ist. Im Anschluss kehrten wir sehr zügig (¡Corréis mucho!, zumindest aus der Sicht unserer Spanier*innen ) zu Fuß zurück, weil am HVG bereits Ona, unsere katalanische Fremdsprachenassistentin und spanische Handballnationalspielerin, auf uns wartete, um uns in die Welt des Handballs zu entführen. Nach einem kurzen meet & greet, bei dem unsere deutsch-spanische Truppe allerhand Fragen stellte (Mit vielen Jahren hast du mit dem Handball angefangen?, Machst du eine besondere Diät?!, Was halten deine Eltern davon, dass du Barcelona gegen Blomberg eingetauscht hast?!), startete dann das Handballprobetraining, bei dem sich zeigte, dass es auch in der Schülergruppe das ein oder andere Handballtalent gibt.
Zu guter Letzt wurden an diesem Tag noch Schlüsselanhänger in spanischen und deutschen Nationalfarben gebastelt, bei denen wir alle ganz dringend Hilfe von unserer Kunstlehrerin, Frau Mittelgöker, benötigten. Lieben Dank für den Einsatz!
Nachdem wir in Spanien schon gesehen hatten, wie der spanische Unterricht abläuft, wollten die Spanier*innen auch in Deutschland gerne wissen, wie es bei uns im Unterricht so ist. Also bestand ein Vormittag auch darin, die deutschen compañeros mit in ihren Unterricht zu begleiten. Wir hatten hierfür extra den Donnerstag ausgesucht, weil hier neben Mathe, Englisch und Deutsch alle deutschen Partner auch Spanischunterricht hatten. Mit unseren Spanier*innen verbrachten wir witzige Unterrichtsstunden, in denen sie uns mit Grammatik, Aussprache und Co. halfen.
(Auf den Fotos seht ihr die deutsch-spanischen Zweier-Teams und Elena (la alemana) mit ihren spanischen amigas)
Für die 8.9.-Stunde wollten wir alle gerne noch einmal etwas zusammen unternehmen. Wir trafen uns daher zum Kürbisseschnitzen im Bioraum. Bei spanischer Musik brachten wir das Gemüse ordentlich in Form, sodass es abends, bei der Halloweenparty, die die Deutschen extra für unsere Spanier*innen organisiert hatten, als Deko dienen konnte.
Zur Party können wir aus Lehrerperspektive nicht viel sagen – aus dem, was wir gehört und gesehen haben, schließen wir aber, dass unsere Schülerinnen und Schüler einen guten Abend hatten.
Unser letzter gemeinsamer Tag mit Programm war der Freitag, den wir in Hameln und abends in unserer Bundesliga-Halle beim Spiel HSG-Blomberg gegen Bensheim-Auerbach verbrachten. In Hameln stand natürlich erstmal eine Stadtbesichtigung auf dem Plan. Mit einem spanischen Audioguide ausgestattet, besichtigte unsere deutsch-spanische Truppe die Innenstadt und nahm mehr oder weniger intensiv an der Fotochallenge teil… Hier ein sehr gelungener Beitrag zur Aufgabe Take a foto with an animal:
Im Anschluss ging es für ein paar Würfe auf die Bowlingbahn und abends, wie gesagt, zum Handball, wo die HSG natürlich gewann und Ona uns noch für eine Autogrammstunde bereitstand.
Traurig wurde es in unserer spanischen Woche am HVG nur am Sonntag, dem Tag der Abreise. Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch wir Lehrerinnen und Lehrer hatten eine richtig schöne Zeit in Spanien und in Deutschland erlebt und ein bisschen hatten uns die insgesamt zwei Wochen an neuen Erfahrungen, witzigen Erlebnissen und neuen Freundschaften sogar mit einem deutsch-spanischen Zauber angesteckt.
Liebe compañeros españoles – wir hoffen, dass der Kontakt zu euch bleibt! ¡Os echamos de menos!
Und, was wir alle bemerkt haben (Y, lo que sabemos ahora todos):
Jedem neuen Anfang wohnt ein Zauber inne. – Hay magia en cada comienzo.
(Hermann Hesse)
(Die Spanischfachschaft, red. Bec)