Ein am Ende nachdenklich machendes Theaterstück, das am 09.06.2009 in der ausverkauften Aula vom Literaturkurs Stefer auf die Bühne gebracht wurde. Der Autor, Frank Wedekind, nannte es 1891 eine Kindertragödie – ein junger Mensch bringt sich um, ein junges Mädchen stirbt bei einer Abtreibung. Dass dieses Stück mit der deutlichen Kritik an zerstörerischer Prüderie und autoritärer Moral erst 1906 uraufgeführt werden konnte, verwundert dann nicht. Und heute? Ist da alles anders? Diese Frage stand immer im Raum, nicht nur durch zeitgemäße Einschübe mit Fernseher und Sexspielzeug.
Den Schauspielerinnen und Schauspielern ist es durch überzeugende darstellerische Leistungen gelungen, diese Fragen während des gesamten Stückes wach zu halten. Lena Lux überzeugte als Wendla mit ihrem Partner Arne Lütkehaus, aber auch viele andere wie Michelle Halka, Simone Donay und Jan Möller als Eltern – und dann natürlich Antonin Salice-Stephan als Moritz Stiefel.
Das war beeindruckend. Auch die Regie wurde von vier Schülerinnen geführt, von Anika Lehn, Ailine Meier, Julia Wanger und Laura Woznitza. Natürlich gehört zu einer solchen Aufführung eine perfekte gemeinschaftliche Organisation und viel, viel Vorbereitung – mit Höhen und Tiefen, auch mit Disziplin und Strenge, die vom Kursleiter Norbert Stefer erfolgreich eingefordert wurde – Antonin Salice-Stephan hob das in seinen Dankesworten am Schluss besonders hervor. Es war ein Theaterabend, der allen Zuschauerinnen und Zuschauern in Erinnerung bleiben wird.