Das Schulsystem Schweden: Ist Schweden ein Vorbild?

Dieses Projekt soll zeigen, wie das Schulsystem in Schweden funktioniert und wie es sich von dem deutschen unterscheidet. Grundlegender Gedanke waren die schlechten PISA-Ergebnisse von deutschen Schülern und das gute Abschneiden der skandinavischen Ländern. Im folgenden Text wird das schwedische Schulsystem und der Alltag beschrieben.

Das Schulsystem:

Die meisten schwedischen Kinder besuchen ab dem 4. oder 5. Lebensjahr die Vorschule, außerdem ist jede Gemeinde verpflichtet jedem 6-jährigen Kind einen Platz in einer Vorschulklasse anzubieten. Die Schulpflicht beginnt für sie ab dem 6./7. Lebensjahr.

Der „Kern“ des schwedischen Schulsystems bildet die neunjährige Grundskola (Grundschule). An diese schließt sich die dreijährige Gymnasialschule an. Jedoch kann man sie nicht mit dem Gymnasium in Deutschland vergleichen. Im schwedischen Gymnasium findet nämlich ein großer Teil der Berufsausbildung statt, denn die Schüler können zwischen 2 hauptsächlich Studienvorbereitenden und 14 Berufsvorbereitenden Ausbildungsprogrammen wählen.

Dieses war jedoch nicht immer so, da Bildung für die meisten nicht im Vordergrund stand. Als die Volksschule 1842 in Schweden eingeführt wurde, herrschte erst Skepsis, erst Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam bei den Menschen der Gedanke auf, dass Bildung vielleicht doch etwas Nützliches sein könnte. Anfangs stand Religion im Vordergrund, doch ab 1919 rückten „Natur“ und „Gesellschaft“ in den Vordergrund.

In den fünfziger und sechziger Jahre änderte Schweden nicht nur die Struktur, sondern auch die Inhalte und Methoden des Schulwesens (z.B. Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung der Jugendlichen).

Seit Beginn der 90er Jahre entscheidet der Staat über die Ziele, welche die Gemeinden (298) umsetzen müssen. Dafür bekommt jede Gemeinde finanzielle Mittel, um diese Vorgaben einhalten zu können.

Schulalltag:

Der Schultag beginnt morgens um ca. 8.00 Uhr und endet am frühen Nachmittag um 15 Uhr. Das Schuljahr beginnt im August und endet Anfang Juni. Die Schulpflicht besteht bis zum 16. Lebensjahr.

Grundskola:

Die Grundskola umfasst die Klassen 1-9, in der es zwei Lehrerstufen gibt. Es gibt Lehrer für die Klassen 1-6 und Lehrer für die Klassen 4-9. Der einzige Unterschied ist, dass die Lehrer der Stufe eins (bis Klasse 6) 3½ Jahre und die der Stufe zwei (bis Klasse 9) 4½ Jahre ausgebildet werden.

Die Lehrer-Schüler Relation beträgt 1 zu 8. Wie in Deutschland ist die Grundskola in der Nähe vom Wohnort.

Während der 9 Jahre Schule bleiben 20-30 Schüler immer zusammen, das soll die Jugendlichen dazu befähigen, stabile und lange andauernde Beziehungen zu bilden. Die Schüler sollen lernen einander zu helfen, Stärken zu entdecken und Schwächen gemeinsam abzubauen.

Anders als in Deutschland gibt es in Schweden die Zeugnisse erst ab dem 8. Schuljahr. Die Noten in der 9. Klasse entscheiden, welche Ausbildungsgänge in der Gymnasialschule besucht werden können. Mehr als 80% der Schüler erhalten einen Platz an der Gymnasialschule.

Die Individualisierung ist Grundlage der Grundskola. In der 5. Klasse verbringt ein Schüler durchschnittlich 24 Stunden pro Woche in der Schule.

Jede Schule kann selbst entscheiden wie der Schulalltag strukturiert wird. In der 5. und 6. Klasse lernen Schüler schon selbstständig zu arbeiten, sie erstellen mit ihren Lehrern Wochenpläne, in denen festgelegt wird, wann und in welchen Bereichen sie alleine arbeiten, wann sie mit anderen Schülern in Gruppen zusammen arbeiten und wann sie mit Lehrern zusammen arbeiten wollen.

Die Pflichtfächer in der 5. Klasse sind Schwedisch, Englisch, Mathe, Naturwissenschaften, Technik, Politik, Kunst, Musik, Werken, Sport und praktische Hauswirtschaft. Für jedes Fach gibt es einen internationalen Lehrplan, der Inhalte und Lernziele formuliert, die bis Ende der 5. Klasse erreicht werden müssen.

Gymnasium:

Nach den ersten 9 Schuljahren gehen die meisten Schüler für 2-3 Jahre auf das Gymnasium (einzige weiterführende Schule). Der Besuch der Gymnasialschule ist freiwillig. Mehr als 90% besuchen aber diese Schule, da sonst kaum Ausbildungsplätze erworben werden können. Es gibt 16 Ausbildungsprogramme am Gymnasien. Die Ausbildungsprogramme bereiten die Schüler auf das Arbeitsleben vor.

Um einen guten Abschluss zu erhalten, müssen schwedische Schüler gute Kenntnisse in Schwedisch, Englisch und Mathe haben.

Heute erreichen 2/3 aller Schüler den Abschluss an der Gymnasialschule. Mehr als die Hälfte der unter 25-Jährigen besuchen Universitäten.

Pflichtfächer am Gymnasium sind Schwedisch, Englisch und Mathe und die Gemeinschaftsbereiche sind Religion, Naturwissenschaften, Sport und Kunst.

Gepflegt wird der freundschaftliche Umgang zwischen Lehrern und Schülern (Lehrer werden geduzt). Voraussetzung hierfür sind Selbstverantwortung und Eigenmotivation der Schüler.

Berufschulen existieren in Schweden jedoch nicht, da man alles auf dem Gymnasium lernt.

Schüler gehen gerne in die Schule, es wird nicht nur gelernt, man trifft Freunde und es gibt oft Sonderveranstaltungen (Film-Projekttage). In Schweden ist das Mittagessen an fast allen Schulen gebührenfrei.

Wenn der Unterricht beginnt, schließt der Lehrer die Tür ab. Wer zu spät, kommt muss draußen warten und darf erst nach 10 Minuten klopfen.

Um die Kreativität zu fördern stehen Klaviere und Computer mit Internetzugang auf den Gängen. Die Schüler müssen mindestens 8 Kernfächer belegen und können sogar im Ballett ihr Abitur machen.

Studien:

Seit den 60er-Jahren nimmt Schweden an internationalen Schulleistungsstudien teil und schwedische Schüler erreichen gute Ergebnisse:

  • bei Naturwissenschaften und der Mathematik gehört Schweden nur zum Mittelfeld ABER im Lesen, den Fremdsprachen, der Staatsbürgerkunde und den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien gehören sie zur Spitzengruppe
  • Bei PISA-Studie der OECD ähnlich gute Ergebnisse
  • In PIRLS- Untersuchung von IEA kommt Schweden auf den ersten Platz (Lesefertigkeiten für 10-jährige SchülerInnen)
Evaluation:

In Schweden gibt es Planungs- und Entwicklungsgespräche, die einmal pro Halbjahr stattfinden. Dort wird besprochen, wo der aktuelle Entwicklungs- und Leistungsstand liegt und wie das nächste Jahr geplant werden kann.

Die nationale Behörde hat Schweden vorgeschlagen im 5.und 9. Schuljahr zentrale Tests zur Einschätzung des Lernstandes durchzuführen. Außerdem sollen die Gemeinden regelmäßig die Qualität ihrer Schule evaluieren.

In größeren Gemeinden wurden sogar Ämter eingerichtet, in denen es Experten für Evaluation und Schulentwicklung gibt. In den kleineren Gemeinden müssen sich die Schulen selber evaluieren oder die Verpflichtung zur Evaluation mit anderen Schulen lösen. Die Behörden kontrollieren alle 6 Jahre in allen Gemeinden die Qualität der Rahmenbedingungen und der Infrastruktur.

Fazit:

Somit bietet das schwedische Schulsystem viele Vorteile gegenüber dem deutschen.

50 Gedanken zu „Das Schulsystem Schweden: Ist Schweden ein Vorbild?“

  1. Danke für den Artikel.
    Ich muss ein Referat über Schweden halten und habe vor auch das Schulsystem zu erwähnen. Hier musste ich nicht mühsam durchlesen und durch die Absätze kann ich genau überlegen was ich ins Referat mit einbringe und was nicht.

  2. Ich mache gerade ein 2 wöchiges Schulpraktikum im Sozialpädagogischen Bereich an einer schule in Schweden!
    Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, wie das Schulsystem funktioniert und haben von meiner Lehrerin die Aufgabe bekommen, die unterschiede zwischen deutschen und schwedischen Schulen herauszufinden!
    Das bringt mich weiter, danke!
    Aber eine Frage habe ich noch!
    Wieso schreiben alle Kinder an schwedischen Schulen mit Bleistiften?!

  3. Hallo Anna-Lena,

    es wäre toll, wenn du deine Praktikumserfahrungen auch hier auf unserer Homepage zur Verfügung stellen könntest.

  4. hallo, interessant vor allem die Kommentare hier zu lesen!
    Ich frage mich, warum es Cordula so wichtig ist, dass Schüler Leistung zeigen. Ist es das wichtigste im Leben, bewertet zu werden und besonders gut zu sein?
    Ist es nicht vielleicht auch erstrebenswert, jeden Menschen so anzunehmen, wie er ist – mit Lernschwäche oder Lernbegeisterung, ja auch mit dem Unwillen zu Lernen?
    Andreas hat ja Cordulas Behauptung, wenn man einen Kochkurs besucht, könne man sogar Arzt werden widerlegt – aber mal ehrlich, selbst wenn dem so wäre, wäre das nicht wunderbar? Es ist doch völlig okay, dass ein Kochbegeisterter und meinetwegen Lernfauler zur Uni zugelassen wird und die Chance erhält Arzt zu werden. Sicherlich kann er dann nicht auf der Uni bleiben, wenn er nicht den Anforderung an einen Arztberuf gerecht wird. Aber wenn er nun genügend seine Kochbegeisterung ausgelebt hat, kann er sich nun auf das Studium konzentrieren, weil ihm das wichtig ist. Ist doch eine schöne Sache!

    Ich finde die schwedische Idee mit „gut“, „sehr gut“ und „nicht bestanden“ einfach wunderbar. Ich fragte mich schon längst, was Benotungen eigentlich sollen – dass man in eine Kategorie gepresst wird, und gebranntmarkt wird wie schlecht man eigentlich ist? Dass Streber gehänselt werden und „schlechte Schüler“ von den Lehrern weniger gemocht? Ohne Noten zählt doch viel mehr der Mensch, und so kann jeder selbstbewusst seinen Weg gehen und sich so entfalten, wie sein Wesen es wünscht.
    Bin gerne bereit für weitere Diskussionen, auch über noch viel alternativere Lösungen wie die der SudburySchool. (einfach das Kontaktformular auf meiner Homepage benutzen,danke)

    besten gruß, Gabi

  5. Hier nur kurz meine Meinung übers schwedische Schulsystem:
    Cordula hat in sehr vielen Dingen recht. Mein Sohn hat das schnelle rechnen quasi verlernt, mit dem Schreiben oder mal eine Präsentation erstellen, kann er nicht -mangelnde PC-Kenntisse.(Nur die Schwachen werden gefördert)
    Meine Tochter dachte in der ersten Zeit als sie zur Schule ging, die kriegen alle Tabletten damit sie leise sind, sie ist zum Anfang auch immer im Unterricht eingeschlafen weil es eben immer so leise war.
    Sie hat bereits ihr „Schwedenabi“ eine echte Lachnummer vom Lerninhalt, Prüfungsdruck, etc. keine Spur.
    In Deutschland sind die Anforderungen wesentlich höher, gepaart mit den hohen Schülerzahlen in den Klassen und den ausgepumpten Lehrern kollabiert das System allerdings.(Deutschland braucht einfach nur mehr Lehrer, das System ist ansich nicht schlecht)
    Ich arbeite in einem grossen schwedischen Energieversorgungsunternehmen (ha ha)und habe dadurch sehr viele Kontakte mit schwedischen Trainees die in Deutschland ein Praktikum gemacht haben. Für viele ist es die Hölle, raus aus dem Paradies rein in die Arbeitswelt. Sie kommen defintiv mit dem Arbeitstempo, mit dem Arbeitsdruck, mit Anforderungen schlichweg nicht mit!!!
    Schweden ist in der EU und das ist in den Köpfen der Lehrer noch nicht angekommen auch die Kommunen schlafen noch vieleicht mit Ausnahme von Stockholm. Und man wird nun mal überall bewertet, benotet und verglichen, mir gefällte das auch nicht aber so ist eben die Arbeitswelt. Die glauben „wirklich“ die haben mit dem internationalen Wettbewerb nichts zu tun. Aber -Saab pleite, -Scania schon lange nicht mehr schwedisch, -VOLVO kaum noch Teile aus Schweden,-Electrolux abgewickelt u.s.w.
    Ich hätte dazu noch viel viel mehr zu sagen

    Gruß aus Schweden

  6. Hi!
    Hab mich jetzt durch alle Beiträge geackert und finde, dass summa summarum das schwedische Schulsystem wesentlich „menschlicher“ ist als das österreichische.
    Wir sind derzeit in der Situation, dass wir mit dem Zeugnis der 3. Klasse Volksschule (das sind 9 Jährige!!) uns für das Wunschgymnasium anmelden müssen – ich halte das für einen Wahnsinn. Es entsteht ein ungeheurer Druck auf Kinder aber auch Eltern (denn wer möchte sein Kind nicht auf eine gute Schule schicken). Besonders Kinder, die intelligent sind aber vielleicht mit 9 noch nicht unbedingt so weit, sich ihre Zukunft vorzustellen ist diese Regelung wirklich ungünstig.
    Wenn wir nicht familiär hier in Ö gebunden wären, wären wir schon weg.
    Wie sieht es mit der Sprachförderung für Neuankömmlinge aus?
    G Steve

  7. Hej
    mich wuerde mal interessieren warum man ,wenn man nicht mit dem schulsystem in schweden zufrieden ist, dann in diesem land lebt, wenn alles so unschön ist und die kinder angeblich nicht die realität der deutschen arbeitsleistung erreichen dann sollte man mal darueber nachdenken ob man hier bei uns in schweden richtig ist,sicherlich die deutschen sind beliebt im ausland fuer ihre schnelle arbeitsweise und gute ausbildung die sie genossen haben aber das heisst nicht das wir hier schlechter sind ,sicherlich ist die arbeitseinstellung in jeder hinsicht langsamer und man bespricht viel aber fuer mich zählt die lebensqualität und die stimmt hier in schweden,die wertschätzung der familie in jedem lebensbereich ist hier grossgeschrieben und die achtung und der respeckt vor jedem menschen egal wo er herkommt oder was er macht das beeindruckt mich in diesem land immer wieder, nu får jag jobba god natt

  8. hab noch was vergessen zu steve
    die kinder werden speziel gefördert und ausserdem lernen die das in 2-3 monaten, kinder stecken das besser weg wie erwachsene
    hej då

  9. an und für sich ein schöner, kompakter, informativer Text, ich finde das Fazit nur störend kurz. Wenn man vllt kurz erläutern könnte, warum denn nun das schwedische Schulsystem besser ist als das deutsche, könnte man diese Einstellung auch nachvollziehen!

  10. Liebe Gabi,

    Ich kann deine Meinung bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Ist es nicht Ziel der Schule ein Kind so gut es geht auf die kommenden Aufgaben des Lebens vorzubereiten? Deiner Meinung nach sollten die Kinder wohl keine Noten bekommen und dann lernen wenn sie Lust dazu haben. Das ganze hört sich für mich sehr nach Walldorfschule an! Ich fände eine Welt ohne Lerndruck und all die hohen Anforderungen auch sehr schön, aber ist das nunmal im Zeitalter des Kapitalismus und der Globalisierung nicht mehr möglich. Hätte ich als Kind einfach sagen können ich habe keine Lust Geige zu spielen und jeden Tag dafür zu üben (was oft so war), dann würde mir Heute etwas sehr wichtiges fehlen. Was ich damit sagen will ist, das man nicht immer tuen und lassen kann was man will. Um in Zukunft national wie international mit anderen mithalten zu können gibt es keinen weg herum um Leistungsdruck und Vergleiche. Man tut den Kindern im für die Zukunft gesehen etwas gutes in dem man sie so gut wie möglich auf diesen Stress vorbereitet!

    lg

  11. Ein sehr gelungener Vergleich. Leider ist der Schulalltag in deutschen Schulen nicht so unkompliziert. Ich hatte als Ing. 6 Monate die Möglichkeit, ein einem Potsdamer Filmgymnasium zu arbeiten. Aber es hat mir die Sicht auf den Lehrer sehr erweitert und ein großes Stück näher gebracht…

    Anke aus Berlin

  12. Ich habe mich für die Schule über das skandinavische Schulsystem erkundigen müssen. Zuerst hat meine Suche leider nicht sehr viele informative Ergebnisse mit sich gebracht. Aber auf dieser Seite habe ich alles in einem verständlichen, kompakten Text gefunden 🙂

  13. Hallo,
    wohnen in Schweden und haben durch unsere Kinder einige Erfahrungen sammeln dürfen.
    Unser Großer konnte in der 3. Klasse
    noch nicht mal vernünftig das Alphabet, geschweige denn lesen. Dieses habe ich ihm dann innerhalb zweier Wochen selbst
    beigebracht. Heute ist er eine „Leseratte“ Von den Lehrern wurde ihm eine hohe Intelligenz bescheinigt,
    Wie, verstehe ich nicht ?????
    Gleiches wiederholt sich nun bei dem Kleinen.
    Wer glaubt, das es nur bei unseren Kindern Schwierigkeiten (Lernschwäche??)
    gibt, den muss ich nach Rücksprache mit anderen Eltern enttäuschen.
    Kritik ist in Schweden verpönt. Das fängt im Kindergarten an und zieht sich durch das ganze Leben.
    Hört sich gut an, ist aber leider realitätsfremd.

    Tatsache ist, das auf diesem Weg jugendliche mit absolut übersteigertem Selbstbewustsein in das Berufsleben entlassen werden.
    Folglich werden Arbeitgeber mit Alleswissern und Alleskönnern konfrontiert. Da aber die schwedische Mentalität Kritik weitgehend
    ausklammert, merken einige Jugendliche mit ihrem übersteigerten Selbstbewustsein nicht einmal das sie ihre Arbeit schlecht machen,
    wenn sie ihre Arbeitsstelle verloren haben.
    Dazu fällt mir folgende Situation ein: Habe 2 Eisbecher zu je 85.-kronen gekauft. Nach meiner Frage, was ich zu zahlen habe, folgende
    Aktion: Die ca. 24 jährige Frau nimmt den Taschenrechner zur Hand und errechnet 85.- + 85.- = 170.- Oh Wunder. Ich gebe 500.-kronen.
    Taschenrechner raus 500.- – 170 = 330.- wie erstaunlich! Im ersten Augenblick habe ich an einen Scherz geglaubt.
    Leider war es keiner ! ! !
    Andere Situation:
    Durch Zufall bin ich mit einem Lehrer in ein Klassenzimmer gekommen, in dem angeblich Musikunterricht stattgefunden hat.
    Dieses Klassenzimmer sah aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte.
    Notenblätter überall auf dem Fussboden, Instrumente und Stühle umgestürzt. Nach meiner Nachfrage, nur Schulterzucken.
    Wer glaubt, das es sich um eine Schule aus einer Großstadt in sozialem Brennpunkt handelt, irrt.
    Es handelt sich um eine Schule einer Kleinstadt Mittelschwedens.
    Wie mir mein damals 13jähriger Sohn erzählte, haben Klassenkameraden im Internet Pornoseiten besucht und in der Klasse dieses in allen Farben geschildert. Kinder ohne Grenzen ?!
    Selbst schwedische Lehrkräfte plädieren für eine Änderung des Schulsystems. Das vermeindlich fortschrittliche Schulsystem kränkelt
    an allen Ecken und Kanten.
    Trotz Klassengrößen von ca. 15 Kindern können die Lehrkräfte den Lehrauftrag nicht erfüllen und wälzen diesen natürlich auf die Eltern ab. Ist es Gleichgültigkeit oder Hilflosigkeit ??? Die Lehrerschaft kann mir so oder so nur leid tun.
    Habe vor kurzem einen Bericht gelesen, in dem folgendes stand: Unsere Kinder kommen dumm zur Schule und genau so dumm verlassen sie diese.
    Sicherlich ist dieses überzogen, aber daraus kann man die Hilflosigkeit einiger Eltern herauslesen.
    Wer Kinder hat und liebt, sollte sich SEHR genau über Schweden informieren!!!
    Weiteres kann ich derzeit leider nicht
    empfehlen. Nur soviel, wir hatten mal fröhliche Kinder.

  14. Hi,
    ich muss bald einen Vortrag über
    Schule und lernen in Schweden halten.
    Ich war selbst schon zwei mal in Schweden
    und habe auch mal einen ganzen Tag in einer
    schwedischen Schule mitgemacht,aber trotzdem viel neues durch diesen Artikel erfahren.Weiter so!!!!!

  15. Schweden hat es verstanden, international eine positive Selbstdarstellung zu verbreiten. Tatsächlich ist es ein sozialistisch, totalitärer Staat.
    Wer sich nur ansatzweise über die tatsächlichen Zustände informieren möchte,
    dem kann ich nur folgenden Link empfehlen:

    http://www.horror-schweden.wg.vu/

  16. lieber anton.
    ich bin auf einer waldorfschule und bin auch mit dieser nicht gerade zufrieden. man tut kinder mit vergleichen und notengebung absolut nichts gutes und hättest du dich über die waldorfschule ausreichend informiert, wüsstest du, dass die meißten davon sehr wohl in deinem sinne arbeiten. auch wir bekommen noten. ich weiß also wovon ich rede. ich kenne kinder, die lernen können, wie und wann sie wollen und die lernen sehr viel mehr als ich. zu deinem bespiel mit der geige (übrigens ein sehr schönes instrument): ich möchte einmal musik studieren und spiele gitarre. ich habe den unterricht verlassen, weil ich es hasse üben zu müssen. seit dem spiele ich regelmäßig und übe regelmäßig und erziele doppelt so gute ergebnisse wie zuvor. manche kinder brauchen ein solches system, wie du es für richtig erklärt hast, manche aber können soetwas nicht ertragen. das problem unserer schulsysteme, sei es wo es will, ist, dass wir noch nicht kapiert haben, dass individuelle lerntypen existieren. man kann unterschiedliche menschen nicht über einen kamm scheren. insofern viele grüße von einem völlig genervten und verärgerten schüler der kurz vor seinem abschluss steht -.-

    ps.: und mal im ernst, immer dieser vorurteilsmüll über waldorfschulen. wer keine ahnung hat, sollte sich in diesem punkte einfach mal geschlossen halten! euer kindergarten-vergleich ist nervtötend und total falsch. ich war ursprünglich auf einer staatsschule und habe anfangs ganz genau verglichen, mit was für einer institution ich es zu tun habe. und die waldorfschule ist weder ein kindergarten, noch realitätsfremd! ich will dich ja nicht angreifen, aber nach zehn jahren waldorfschule kann einem so ein scheiß gehörig auf den geist gehen!

  17. Hallo! Ich danke allen, die etwas zu dieser Website hinzugefügt haben!
    Muss einen Vortrag über Schulwesen in Schweden halten, da wir ein Buch, das in Schweden spielt gelesen haben.
    Habe sehr viele Infos erhalten, auch durch die Kommentare!
    Danke!
    Liebe Grüsse
    Lisa aus der Schweiz

  18. Hallo,
    vielen Dank für die vielen Infos rund um das Schwedische Schulsystem .
    Obwohl ich nun doch etwas verunsichert bin, da wir 2012 nach Schweden auswandern und unsere Söhne, 12 und 14 Jahre, dann auf eine Schwedische Schule gehen werden .
    Kann mir jemand einen aktuellen Stand über ads Schwedisch schulsystem senden , sowie über die Integration “ ausländischer Kinder „

  19. habe erfahren, das in unserer Kleinstadt ein 4 jähriger deutscher Junge welcher der schwedischen Sprache noch nicht richtig mächtig ist, von der „Sozialbehörde“ aus dem Kindergarten abgeholt wurde und zum Verhör zur Polizei in eine größere Stadt in etwa 100km Entfernung gefahren wurde. Dieses passierte ohne Wissen der Eltern. Da ich die Eltern persönlich kenne und auch solche Erfahrungen gemacht habe, kann ich Enwanderer mit Kindern nur vor Schweden warnen.

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