Danny und ihre beste Freundin N-Ay richten jede Menge Chaos und Durcheinander in Blomberg an. Werden sie es schaffen auch alle ihre freundschaftlichen Probleme zu meistern, oder wird ihre Freundschaft zerrissen?
Dieses Buch basiert zum größten Teil aus Fakten, d.h. die Kapitel entsprechen, mit einigen kleinen Ausnahmen, der Wahrheit! Dieses Buch widme ich meiner allerbesten Freundin Dhana Schönfeld, auch bekannt als Danny! Sie brachte mich auf die Idee für dieses Buch, da unsere Freundschaft eine der verrücktesten ist!
Dannys verrücktes Leben
Na, du normaler Mensch da draußen! Was geht ab? Du bist schon ziemlich verrückt, wenn du so normal bist! Obwohl, vielleicht bist du ja auch so verrückt wie ich? Naja, egal! Es geht ja schließlich um mich! Also ich bin Danny und ich bin ein Mädchen! He, du brauchst gar nicht so zu gucken! Auch Mädchen dürfen Jungenspitznamen haben! Also richtig heiße ich Dhana, und ich bin die Schönheitsprinzessin in Person! Ha, schön wärs! Ich bin ne häßliche Schrulle! Zum Beispiel, meine Haare machen nicht das, was ich will! Nur meine Fingernägel hab ich unter Kontrolle! Meine allerbeste Freundin, N-Ay, findet mich mega hübsch! Die spinnt noch mehr als ich! Sie ist hübsch, attraktiv und intelligent, naja, und verrückt! Sie streitet das natürlich ab und behauptet obendrein noch, ICH wäre tausendmal hübscher als sie! Die hat nen Vogel und geht einem manchmal echt auf die Nerven! Aber so mag ich meine N-Ay eben! Sie ist halt so verrückt, dass sie schon fast wieder normal ist! Aber so ist das nun mal bei ihr! N-Ay und ich sind total verschieden! Sie blond, ich braun! Sie blau-, ich braunäugig! Sie sehr schüchtern und erst nach einer Weile voll cool drauf, ich Partylöwe total und nur selten schüchtern! Aber wir verstehen uns trotzdem, wie füreinander geschaffen! Natürlich freundschaftlich! Wir stehen schließlich beide auf Kerle! Und auch da sind unsere Geschmäcker unterschiedlich! Zumindest meistens! Ich liebe es, Pokemon-Karten abzumalen! Und N-Ay liebt meine Bilder! Auch die, die ich misslungen finde! Sie sagt immer, meine Bilder wären süß! Die hat echt einen an der Klatsche! Und was noch schlimmer ist,: Sie verabscheut Linkin Park!!! Kann man sich das vorstellen? Oh nein, jetzt geht das schon wieder los! Ich soll etwas über mich erzählen und laber nur über meine Freundin! Also, ich bin 13! Ja, erst 13, und schon dabei, die Welt völlig durcheinander zu bringen! Und wenn N-Ay auch dabei ist, schlägt die Welt sogar Purzelbäume! Aber das wirst du noch früh genug selbst erfahren! Meine Handynummer? 01… und den Rest musst du dir selbst ausdenken! Ich hab einen Hund! Sein Name ist Collin! Er ist die totale Mischung: Schäferhund und Boxer! Mein Dicker ist so süß und total verspielt! Nein, er ist nicht dick! Da haben mich schon mehrere drauf angesprochen! Ich nenn meinen Collin doch nur so Dicker! Oder ist das verboten??? Naja, egal! Falls es dir nicht passt, musst du dich halt dran gewöhnen! Tja, und wie das Leben halt so ist, sind meine Eltern die besten Eltern der Welt! So wie wahrscheinlich deine für dich! Eins möchte ich noch sagen, bevor meine Vorstellung zu Ende ist: Mein absolutes Lieblingslied ist “Faint“ von LP!!! Und dreimal darfst du raten, wer das Lied nicht mag! Genau, N-Ay! Ihr Lieblingslied ist “Hotter than you know“ von den Preluders! Oh Gott! Naja, sie muss es ja wissen! So, das wars!
Filmdreh im Freibad! Mittwoch, 18. August
Das war heute vielleicht ein Tag! Das kannst du dir gar nicht vorstellen! N-Ay und ich waren in der Batze in Blomberg und wie immer auf unserem Stammplatz auf der Wiese vor dem Becken! Plötzlich sahen wir einen süßen Hund hinter dem Zaun! Also eigentlich hatte N-Ay ihn gesehen und gesagt: „Hey, Lullimaus! Da rennt ein streunender Hund rum! Frau, ist der süß!“. Lullimaus! Das ist einer meiner tausend Spitznamen! Darunter sind auch Danny, Dani, Streifenhörnchen und SAHNI! Wie konnte N-Ay mich bloß Sahni taufen? Egal! Ich drehte mich also um und dachte nur: Wow! Was das für ein Prachtexemplar war! Ein schneeweißer… hab die Rasse vergessen! Auf jeden Fall ein total süßer Hund! Ich war in Gedanken versunken, als N-Ay plötzlich fragte: „Gehen wir ins Wasser?“. „Hm? Äh, ja, klar!“. Nach einer Weile schwammen wir, wie üblich, zu einem unserer Plätze im tiefen Pool, wo wir es uns immer “gemütlich“ machen! Auf einmal fing N-Ay wieder mal mit einem ihrer Spielchen an! Das tut sie immer wenn wir in der Batze sind! „Danny?“, sprach sie geheimnisvoll! Darauf ich: „Hm?“. Dann nahm sie eine Hand voll Wasser und rief: „Dhana, ich taufe dich auf Jesus!“, und kippte mir das Wasser über meinen Kopf und nimmt die nächste Hand voll Wasser: „Und auf den Vater!“, tat dasselbe wie eben: „und auf den heiligen Geist!“, tat wieder dasselbe: „Und auf deine Eltern!“, machte schon wieder dasselbe: „Und auf deinen Hund Collin!“, kippte und nahm das Wasser wieder: „Und auf deine Familie!“ Machte dasselbe nochmals. Doch ich fiel ihr ins Wort: „Und auf Linkin Park?“ „Und auf Linkin Park!“, brummte sie und goß mir das Wasser über den Kopf! Dann meinte sie munter: „Nun kommt das Taufbad nach der Taufe!“, nahm mich auf den Arm und sprang unter die Wasseroberfläche! Unter Wasser fing sie dann an, so ganz komisch zu lachen! Tja, und das wars dann! Später beim Umziehen kam der Hit des Tages! N-Ay und ich teilten uns wie immer eine große Kabine! Da sagte sie plötzlich: „Wie wärs? Wollen wir nen Film drehen?“. Darauf ich: „Klar, was denn? Lullimaus?“. „Ey, genau! Lullimaus in Aktion!“. „Was?“. „Ja! Los, du bist Lullimaus! Also, Lullimaus in Aktion, die erste!“. Ich dachte mir, na gut, hob die Hände in die Luft und rief: „Ha!“. „ Nein, Halt, Stopp! Da muss mehr Ausdruck rein! Lullimaus in Aktion, die zweite!“. Ok, ich legte meine Arme an, wie ein Pinguin und sprach verführerisch: „Uh!“. Doch sie wieder: „Nein! Schlecht! Falsch! Da fehlt die Aktion! Lullimaus in Aktion, die dritte!“. Na, schön, sie hat es so gewollt! Ich krallte meine Hände und machte: „Grr!“. „Hallo? Lullimaus soll süß sein! Lullimaus in Aktion, die vierte!“. Ich stellte meine „Traumfigur“ attraktiv in die Kabine und gab ein Geräusch von mir das „Mhm!“ klang! „Hey! Das war perfekt!“. „Was? Das ging doch viel zu schnell!“, warf ich ein, „Dann setzen wir vor die 4 einfach ne 6! Lullimaus in Aktion, die vierundsechzigste!“. Darauf sie: „Stimmt! In Filmen haben die auch immer Tausende von Szenen!“. „Ja, eben!“. Da waren wir mit umziehen auch schon fertig! Plötzlich kam dieser Blödmann von Johann an und lachte: „Netter Film!“. Dann passierte es! Diese blöde Kuh von N-Ay klatsche ihm eine! So ne richtig heftige Ohrfeige! Naja, dann gingen wir weiter! Auf einmal rannte N-Ay zu irgendwelchen wildfremden Leuten und erzählte ihnen von Lullimaus in Aktion! Die spinnt doch total! Und trotzdem machte ich Trottel ihr nach! Schließlich kam sie zu mir und flüsterte: „Danny, wollen wir diesen Typen da vorne nicht erzählen, dass morgen das ZDF hier ist, um uns zu filmen?“. „Was???“. „Naja, die halten sich für total cool! Und die haben uns die ganze Zeit beobachtet, als wir den anderen Leuten hier von Lullimaus in Aktion erzählt haben! Komm, und lass mich reden!“. Als wir da waren laberte sie auch gleich los: „Hey, ihr! Morgen ist das ZDF hier, um uns zu filmen! Dazu sollen wir möglichst viele Leute einladen!“. Darauf die Typen: „ Klar!“. „Doch ist so! Und da ihr so gut ausseht…“, sie unterbrach, kramte in ihrer Tasche, holte Zettel und Stift heraus und kritzelte etwas auf den Zettel! Dann gab sie mir den Zettel und hauchte: „Unterschreib da!“. Kaum war ich fertig, da nahm sie mir schon den Zettel weg, schenkte ihn den Typen und sagte: „Gebt das morgen dem Bademeister! Dann bekommt ihr Ehrenplätze!“. Danach gingen wir lachend nach Hause!
Tekken 4, Donnerstag, 19. August
Heute ist etwas passiert, dass sogar N-Ay und mir peinlich war! Per Sms hatte ich N-Ay zu mir eingeladen. Als sie ankam, hatte sie ihre kleine, rote Tasche, die übrigens total süß ist, dabei und fragte: „Hi, Danny! Wie wärs? Gehen wir in die City?“. „Klar! Ich hol kurz meine Tasche!“, antwortete ich und flitzte die Treppe hoch! Ich hörte wie sie unten meine Eltern und meinen Hund begrüßte! Als ich wieder runter kam, sah ich erst, was sie eigentlich anhatte: Einen Minirock, ein kurzes T-Shirt und dicke Schuhe. Ach so, was man, bzw. Frau noch dazu sagen sollte ist: Es war eiskalt draußen!!! Seltsam, oder? Wo es doch die ganzen letzten Wochen so heiß war… Doch sie empfing mich mit: „Spinnst du nicht mehr ganz richtig? Bei der Hitze mit langer Hose?“. „Hallo? Hitze? Du hast echt nen Knall! Es ist eisig!“, antwortete ich ihr. Sie schaute mich schief an: „Naja, du musst es ja wissen!“. Dann gingen wir los! Wir besuchten die Eis-Schleck-Maschine. Dort gönnten wir uns unser Freundschaftseis: Einen Ferrero Rocher! Das ist einer der größten Becher dort! Natürlich teilten wir uns einen. Sonst hätten uns die Leute für Vielfraße gehalten! Nach dem Eis schlugen wir den Weg zu mir ein. Als wir gerade bei der vorletzten Kreuzung waren, spottete sie über die Autofahrer und wunderte sich, dass sie alle so doof gucken würden. „Kein Wunder“, erklärte ich, „Wenn du immer so frech in die Autos rein guckst!“. „Aber ich schaue erst hin, wenn ich aus dem Augenwinkel sehe, dass jemand zu uns guckt!“, murmelte sie. Darauf ich: „Dann liegt es vielleicht daran, dass du bei dieser Kälte mit Minirock durch die Gegend stiefelst!“. „Könnte sein… Aber… es ist doch gar nicht kalt!“, meinte sie. Tja, und dann waren wir auch schon bei mir. Wir streichelten Collin, grüßten meine Eltern und rannten nach oben in mein Zimmer. „Was jetzt?“, fragte ich. „Wie wärs mit ner Runde Playstation 2?“, schlug sie vor. „Gerne! Welches Spiel?“. „Tekken 4!“, rief sie. „Mach aber das Fenster auf! In deinem Zimmer ist ziemlich schlechte Luft!“. Das war der große Fehler dieses Tages! Ich hätte das Fenster einfach nicht aufmachen sollen! So ein Mist! Jetzt erzähle ich dir wieso! Wir spielten also Tekken 4. Das ist so ein Kampfspiel! Total geil! Das haben N-Ay und ich auch zur Geltung gebracht; leider… Denn nach ca. 2 Stunden waren wir voll in das Spiel vernarrt. Wir begannen wie die Bekloppten unsere Kämpfer anzufeuern, naja, eher zu beschimpfen! Das war ungefähr so: „Hey, was machst du denn? Du sollst schlagen nicht treten!“, schrie N-Ay. Darauf ich: „Das liegt an dir!“. N-Ay: „Nun hau doch zu! Haust du endlich?“. Ich: „Ja!“. N-Ay: „Au! Das hat wehgetan! Na, warte, jetzt schlag ich zurück! Zag!“. Ich: „Boah, voll auf den Bauch!“. N-Ay: „Da sollt der Tritt ja auch hin! Jetzt hau doch mal fester zu, du Loser!“. Das war nur ein kurzer Teil des ‘Gesprächs‘. Und alles hatten wir nicht grade leise gesprochen. Nach einer Weile klingelte es an unserer Haustür. Als wir aus dem Fenster guckten, war es schon dämmerig draußen. Wir schauten nach unten und sahen, dass die ganze Nachbarschaft bei uns vor der Tür stand. Wir wunderten uns und sausten nach unten. Dort erfuhren wir, dass die ganzen Leute in Panik geraten waren. Sie dachten nämlich, in meinem Zimmer würden N-Ay und ich uns schlagen. Als wenn wir so etwas machen würden. Gott sei Dank, dass meine Eltern nicht da waren. Wir beruhigten meine Nachbarn und versicherten ihnen, dass wir nur ein Spiel an meiner Konsole gespielt haben. Schließlich versprachen wir noch, in Zukunft etwas leiser zu sein. Als alle wieder nach Hause gegangen waren, huschten wir wieder nach oben, schlossen das Fenster und spielten ganz, ganz, leise weiter, bis N-Ay nach Hause musste. Heute war vielleicht sogar der peinlichste Augenblick unseres Lebens!
Chaos in der City! Freitag, 20. August
Eigentlich ist heute absolut gar nichts passiert, wenn man von den süßen Typen in der Stadt und dem Chaos, das N-Ay und ich angerichtet hatten, absieht. Wie du siehst, ist also doch was passiert, aber ehrlich gesagt war das nicht mal so peinlich. Obwohl N-Ay mir versprochen hatte, sich so normal wie möglich zu benehmen, verursachte sie, ohne es zu wollen, ein ziemliches Chaos. Meine Güte, vielleicht sollte ich mal mehr sagen als Chaos, Chaos, Chaos! Zum Beispiel wie es zu diesem „Chaos“ kam. Das war so: N-Ay und ich wollten in die City gehen, denn sie wollte sich Stiefel kaufen und ich brauchte Schuhe, einen Kamm, Binden und solche Wurmkurtabletten für Collin. So gegen 3 Uhr holte sie mich ab und wir schlugen den Weg in Richtung City ein. Unterwegs fiel mir auf, dass sie heute mal normal aussah. Sie hatte eine schwarze Hose an mit einem passenden schwarzen Oberteil mit Netzärmeln. Und sie trug schwarze Schuhe, ein perfektes schwarzes Outfit! Ich hasse schwarz. Schwarz ist die Farbe, die ich am wenigsten im Schrank hängen habe. Aber ihr steht schwarz eigentlich richtig gut. Ich hatte sie nämlich gebeten, dass sie sich heute mal normal kleiden und verhalten soll und sie versprach mir, dass sie es versuchen würde. Aber das ging gründlich schief. Egal… Als wir dann also in der City waren, huschten wir sofort nach Quick-Schuh. Erst guckten wir nach Schuhen für mich. Nach ca. 30 Minuten hatten wir ein wunderschönes, grünes Paar für mich gefunden. Die passten mir sogar und daher kaufte ich sie. Danach wollten wir nach Stiefeln für N-Ay suchen, doch… diese Stiefel… total schrecklich! Da gab es welche, die waren schwarz. Es gab viele, die schwarz waren. Nur eben keine schlicht Schwarzen. Dort waren welche mit weißen Mustern, welche mit bunten Streifen, welche mit weißen Streifen und sogar welche mit Löchern in der Seite. Das regte N-Ay auf. Sie begann zu schreien: „Was ist denn das??? Sollen das etwa die Stiefel sein? Die sind ja total schrecklich! So häßliche Stiefel hab ich noch nie gesehen. Komm Danny, wir gehen!“. Alle Blicke der einkaufenden Leute lagen auf uns. Und die Verkäuferin stand neben ihr. Aber N-Ay störte das nicht weiter. Sie stolzierte aus dem Laden raus und sagte hochnäsig: „Danny, das nächste mal, wenn wir nach Stiefeln suchen, fahren wir lieber nach Deichmann. Da bekommt man wenigstens bessere Stiefel! Kommst du? Schlecker wartet!“. Ich flüchtete aus dem Laden, und als ich N-Ay draußen sagte, dass die Verkäuferin neben ihr stand, lachte sie nur und meinte: „Tja, dann weiß die werte Dame wenigstens, dass sie sich bessere Stiefel besorgen muss!“. Da musste ich auch lachen, und du hättest auch gelacht, wenn du gehört hättest, wie sie das gesagt hat. Schließlich kamen wir beim Schlecker an und stiefelten herein. Ich schnappte mir Binden aus einem Regal und dann suchte ich nach einem Kamm. Ich fand einen, sogar mehrere, aber nur in schwarz. Das war mir zu eintönig und viel zu trübe und langweilig. Ich schaute mich nach N-Ay um, um ihr zu sagen, dass ich noch nach „Ihr Platz“ muss. Aber sie war plötzlich nicht mehr da, wie vom Erdboden verschluckt. Ich kratzte mich am Kopf und flüsterte: „Wo ist die denn jetzt?“, als N-Ay plötzlich hinter mir war und übertrieben laut fragte: „Wen suchst du?“. Ich hatte mich so erschreckt, dass ich aufschrie und die Tüte mit den Binden hoch in die Luft warf. Wütend drehte ich mich um und sah, dass sie sich vor lauter Lachen nicht mehr einkriegen konnte. Als mir dann noch die Tüte mit den Binden auf den Kopf fiel, gab ihr das den Rest. Sie ließ alles fallen, was sie in den Händen trug, schmiss sich auf den Boden, ihre Augen fingen an zu tränen und sie lachte und lachte und lachte. Auch ich konnte es nicht mehr aushalten und musste lachen und auch meine Augen fingen an zu tränen. So lachten wir bestimmt mehr als fünf Minuten. Mir tat schon der Bauch weh, als ich plötzlich bemerkte, dass uns jede Menge Leute anstarrten und kicherten. N-Ay japste: „Danny… ich kann nicht mehr… tut mir Leid das ich gelacht habe… aber du musst zugeben… du sahst richtig komisch aus…!“. Dann bemerkte sie die Leute, die um uns herum standen, sprang auf und rief: „Buh!“ Einige Leute schreckten zurück, andere lachten und manche zeigten keine Reaktion. Dann sprach N-Ay mit lauter Stimme: „Ihr wollt alle sicher wissen, wieso Lullimaus und ich so gelacht haben. Also passt gut auf: Ich wollte…“ Sie erzählte den ganzen Leuten was eben passiert war und ich half ihr mit ein paar schlagfertigen Argumenten. Die Leute waren ganz begeistert von unserer Story und manche gaben uns sogar ein bisschen „Trinkgeld“! Nachdem alle weitergegangen waren, hoben wir unsere Sachen vom Boden auf und ich sah jetzt erst, was N-Ay da alles angeschleppt hatte: Eine Packung Kaugummi, Raffaello, Giotto, Pringels und eine Tüte Riesen. Also kurz gesagt, nur jede Menge Süßes! „Was hast du denn da alles?“, fragte ich. „Ach“, murmelte sie verlegen, „nur den Vorrat für die nächste Woche!“. „Sicher, dass das bei dir länger als einen Tag hält?“. „Nein!“. Lachend hüpften wir zur Kasse. Als wir bezahlt hatten, erwähnte ich, dass ich noch zu „Ihr Platz“ muss. Also stürmten wir aus dem Schlecker in Richtung „Ihr Platz“. Unterwegs sahen wir ein paar süße Typen, die auf einer Bank saßen und Musik hörten. Gute Musik, fand ich und N-Ay glaub ich auch. Kurz vorm „Ihr Platz“ wurde N-Ay plötzlich von einem Kerl angesprochen, doch schon beim ersten Satz von ihm, wusste ich, dass er sie, oder sie ihn vom Karate kannte. Also das Gespräch war so: „Hallo! Na, warum kommst du nicht mehr ins Karate?“. Darauf N-Ay. „Keine Lust!“. Dann er: „Schade… Ciao!“. Wir: „Tschüß!“. Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen, genau wie N-Ay. Als der Kerl außer Hörweite war, prusteten wir los. Als wir durch die Gänge des „Ihr Platzes“ schlenderten, beschwerte ich mich: „N-Ay, hast du gehört, was der gesagt hat?“. „Hm?“. „Er sagte, `Warum kommst du nicht mehr INS Karate`! Ins Karate! Zum Karate, heißt das!“. N-Ay: „Hast recht! Danny? Kommst du mit IN die Schminksachen?“. „Ha, ha! Nein, ich gehe nur „zu“ den Schminksachen!“. Wir kicherten und marschierten in die Schminkabteilung. Dort lagen solche besonderen Schminksachen auf einem Tisch. Jeweils auch ein Tester. Wir probierten einige Lipglosse aus. Auf diesem Tisch stand auch ein Korb, in dem Lippenstifte und Eyeshadow Stifte lagen. Wir schauten uns die Lippenstifte an und waren einstimmig: Die waren der letzte Schrott. Dann nahm ich einen von den Eyeshadow Stiften und flüsterte: „Den probier ich gleich mal aus!“. „Mach’s doch jetzt!“, flüsterte sie verwundert. „Nein, gleich erst. Wegen der Frau da vorne“. Sie zuckte mit den Schultern, griff sich einen Eyeshadow Stift, öffnete ihn und dann tat sie etwas, das ich noch nicht mal von ihr erwartet hätte. Sie malte sich einen Streifen auf die LIPPEN!!! Ich lachte mir die Seele aus dem Hals, und als sie dann noch fragte: „Was? Was ist denn? Was hast du?“, musste ich noch mehr lachen. Doch das bewirkte nur, dass sie noch verwunderter guckte. Also entschloss ich mich, ihr zu erklären, was sie grade falsch gemacht hatte. Schließlich fing sie auch an zu lachen und wischte sich den Mund ab. Ungefähr eine Viertelstunde später waren wir endlich wieder draußen. Da sahen wir, dass diese „coolen“ Typen immer noch auf der Bank saßen und ihre Musik hörten. Als N-Ay sah, dass ich die Typen anstarrte, lief sie auf den süßesten von den Dreien zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er nickte verlegen und drehte die Musik voll auf. N-Ay grinste und lief mitten auf den Marktplatz. Sie schaute sich um und rief: „Hey!“. Fast alle Blicke der Leute lagen auf ihr. Dann fing sie an zu tanzen und sah dabei total verführerisch und sexy aus. Die süßen Typen glotzten N-Ay total staunend an. Sie starrten und starrten und starrten. Ich wurde richtig neidisch. Sofort stürzte ich neben sie auf die „Tanzfläche“ und begann zu tanzen. Ich spürte die Blicke der Leute und die, der süßen Typen. Plötzlich bemerkte ich wie ungefähr 3 Viertel der Leute auf den Marktplatz kamen und tanzten. Alle hatten Spaß und gute Laune, auch N-Ay und ich. Nach einer Weile hielt N-Ay mich fest und fragte: „Wolltest du nicht noch zum Tierarzt wegen der Wurmkur? Der Tierarzt macht nämlich in 15 Minuten zu!“. „Oh! Dann lass uns gehen!“. „Jo!“. Sie kämpfte sich durch die Menschenmenge und ich hinter ihr her. Sie stolzierte direkt auf den süßesten Typen zu, den mit der Musikanlage. Sie bückte sich, als sie vor ihm stand, und flüsterte: „Danke!“. Dann küsste diese Verrückte ihm auf die Wange. Ich stand erst total irritiert daneben. Dann entschloss ich mich ihm auch auf die Wange zu küssen. Danach merkte ich erst wie verlegen er eigentlich guckte. N-Ay grinste mich zufrieden an. Danach gingen wir glücklich zum Tierarzt und anschließend nach Hause.
Shoppen oder spielen? Samstag, 21. August
Heute wollte meine Mutter mit mir einkaufen gehen. Ich brauchte nämlich unbedingt neue Hosen. Aber ich stellte mir schon einen langweiligen Tag vor, als N-Ay anrief und fragte, ob ich Zeit hätte. Ich antwortete gelangweilt: „Sorry, N-Ay. Aber ich muss mit meiner Mum nach Karstadt fahren. Wegen Hosen…!“. Darauf sie: „Schade… Aber… Könnte ich nicht mitkommen? Ich könnte nämlich auch ein paar neue Sachen gebrauchen!“. „Hm… Hey, gute Idee! Ich geh kurz Mum fragen!“, sagte ich fröhlich. Natürlich hatte meine Mum nichts dagegen. Sie ist eben die Beste! Als ich dann N-Ay die freudige Nachricht überreichte jubelte sie: „Juhu! Super, Klasse, PERFEKT! Mhm… Meine Mum fragt, ob sie auch mitfahren kann!?“. „Bestimmt… Aber schrei mir bitte nicht so ins Ohr!“, brummte ich. „Man bzw. Frau wird sich doch noch freuen dürfen, oder?“, sagte sie kleinlaut. „Ja, aber trotzdem möchte mein Ohr davon nichts mitbekommen! Ciao, bis gleich!“. „Ciao!“. Nach dem Anruf erzählte ich meiner Mutter, dass N-Ay’s Mum auch mitkommt. Erst guckte sie ein wenig skeptisch, aber dann freute sie sich. Es wäre ja auch langweilig gewesen, so als einziges erwachsenes „Wesen“! Wir holten also N-Ay und ihre Mum ab und nach ca. 25 Minuten waren wir bei Karstadt. Dort flitzten N-Ay und ich sofort in die Klamotten Abteilung. Wir fischten sofort ein paar, oder eher tausende T-Shirts aus dem Regal. Doch da fiel mir etwas ein: „Du, N-Ay… Ich wollte doch nach Hosen suchen, und nicht nach Oberteilen…“. „Stimmt schon…“, sagte sie, „Aber schau dir doch mal diese Hosen an! Die sind total G-R-A-U-E-N-H-A-F-T!“. „ Was sind die? Granulat? Was ist das?“, fragte ich verdutzt. N-Ay: „Ach Mensch, ich sagte: Grauenhaft!!!“. Ich: „Ach so! Sag das doch gleich!“. N-Ay: „Hab ich doch!“. Ich: „Stimmt, und du hast sogar recht, die sind wirklich alle scheußlich!“. Plötzlich kam von hinten eine der Angestellten und fragte: „Kann ich Ihnen helfen?“. Das hätte sie besser nicht tun sollen. Keiner sollte N-Ay jemals siezen! Aber sie hatte es gewagt und nun konnte man sich N-Ay’s Antwort schon denken: „Nein!“, sagte sie hochnäsig, „Das können sie nicht. Denn meine Wenigkeit und meine Begleiterin haben schon beschlossen, dass Ihre Hosen einfach das Letzte sind! Wir haben noch nie so schreckliche Hosen gesehen! Trotzdem, Danke!“. Die Angestellte runzelte die Stirn, dann ging sie weg. Als sie um die Ecke gegangen war, lachten wir los. Nicht so extrem, aber wir lachten von ganzem Herzen. Schließlich kamen dann auch endlich unsere beiden Mums. Wir präsentierten die Oberteile, die wir uns aus den Regalen gemopst hatten. Zusammen hatten wir 17 T-Shirts, 13 Sweatshirts und 4 Pullover. Danach erklärten wir ihnen, dass die Hosen einfach schrecklich waren und wir hier auf gar keinen Fall irgendeine schicke Hose für N-Ay oder mich finden würden. Sie nickten zustimmend. Plötzlich sah ich N-Ay’s Gesicht. Ich sah, dass sie einen Geistesblitz hatte. Als sie mich schließlich noch so seltsam angrinste, wusste ich es genau: Sie hatte einen Plan! Doch sie wollte nichts verraten und tippte mich an: „Danny, lass uns mal die Sachen aussortieren, die wir sowieso nicht kaufen wollen!“. Darauf ich: „Klar, gerne! Aber… Wieso?“. „Sag nicht, dass du alle Teile kaufen willst, die du da angesammelt hast!?!“, sagte sie spöttisch. Ich grinste verlegen und murmelte: „Ups!“. Da guckte N-Ay auf einmal total „verliebt“ und sprach: „Oh, Danny! Das sah grade voll süß aus!“. Ich zog eine Grimasse und sie lachte: „Hör auf! Los, an die Arbeit!“. Nachdem wir alle Sachen anprobiert hatten, wussten wir was wir kaufen wollten. Ich hatte 2 Sweatshirts und ein T-Shirt übrig. N-Ay hatte, nun ja… GAR NICHTS!!! Ihr gefiel kein einziges Oberteil. Naja, aber ich war zufrieden mit dem, was ich gefunden hatte. Als ich in Gedanken versunken die Oberteile betrachtete, flüsterte N-Ay mir plötzlich ins Ohr: „Hey, Danny! Gib die Klamotten deiner Mutter und frag sie, ob sie die für dich kaufen kann. Ich hab nämlich ne Idee!“. „Hab ich mir schon gedacht…“, flüsterte ich zurück. N-Ay ging zu einem der Kleiderständer. Ich drückte meiner Mum die Sachen in die Hand und fragte, ob sie die für mich kaufen könnte. Sie war einverstanden. Ich lief zu N-Ay und sie begann sofort von ihrem Plan zu berichten: „Also, pass auf! Mir ist langweilig und ich glaube dir auch, oder?“. Ich nickte und sie fuhr fort: „Okay, das hört sich jetzt bestimmt öde an, aber manchmal passiert mehr als man, bzw. Frau sich denken kann…“. „Was denn nun?“, fragte ich aufgeregt. „Naja,…“, sagte sie, „Wie wärs mit nem Spiel? Was hältst du von Verstecken?“. „WAS???“, schrie ich. Sie hauchte: „Ich sagte doch, das hört sich öde an, aber warte erst mal ab!“. Da ich im Moment sowieso nichts Besseres zu tun hatte, machte ich mit. Wir krochen unter die Klamotten Ständer. N-Ay musste mich zuerst suchen. Ich versteckte mich unter einem Hosen-Ständer und behielt sie im Auge, während sie nach mir suchte. Auf einmal stellte sich eine sehr breite, ältere Dame vor mich und versperrte mir die Sicht. Ich ärgerte mich so, dass ich aufgesprungen bin und „Buh!“ brüllte. Die Frau erschreckte sich so sehr, dass sie schreiend davon lief. N-Ay stand plötzlich neben mir und lachte: „Ich habe dir doch gesagt, dass bei so einem albernen Spiel mehr passiert als Frau denkt!“. Wir lachten solange bis unsere Mütter nach Hause fahren wollten. Zum Glück ist N-Ay mit Shoppen gekommen, sonst wäre mir bestimmt langweilig gewesen. Aber was meinst du? Kann man unsere Aktionen noch als Shoppen bezeichnen???
Stress im Aqualip! Sonntag, 22. August
Heute Morgen rief ich N-Ay an. Nachdem es viermal getutet hatte, hörte ich N-Ay‘s verschlafene Stimme: „Märtens?“. So fröhlich wie ich heute war, rief ich: „Guten Morgen, Schlafmütze! Es ist schon halb zwei!“. „Hi Danny! Was willst du?“, fragte sie genervt und gähnte mir schön ins Ohr. „Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob du heute Zeit hast!?“, murmelte ich. Als sie das hörte schien sie plötzlich hellwach zu sein. Wie gesagt, es schien so… Sie sagte: „Klar!“. „Ja!“, schrie ich, „Hast du Lust mit ins Aqualip zu kommen?“. Sie sagte eine Weile nichts und ich flüsterte permanent: „Sag bitte ja! Sag bitte ja!“ Nach ca. 5 Minuten gähnte sie und fragte: „Oh, hast du was gesagt?“. „Hm?“, fragte ich verdutzt. „Äh… ich bin grade eingeschlafen…“, sagte sie verlegen. „Aha, dann rede ich also die ganze Zeit mit dem Telefon oder was?“, schnauzte ich und fuhr genervt fort. „Hätte die süße Schlafmaus Lust mit ins Aqualip zu kommen?“. „Natürlich! Wann?“. Darauf ich: „Wann bist du denn fertig?“. N-Ay: „Ähm, so gegen halb vier?“. Ich: „So spät erst? Ich dachte so gegen drei!!!“. N-Ay: „Da wäre ich auch schon fertig!“. Ich: „Na also!“. Dann klärten wir noch die Sache mit Hin- und Rückfahrt. Pünktlich holten mich N-Ay’s Mum und sie selber ab und um ca. halb vier waren wir dann beim Aqualip. Wir schauten uns das Preisschild an und bezahlten für 4 Stunden. Danach flitzten wir in die Umkleidekabinen und es dauerte keine 5 Minuten bis wir fertig umgezogen waren. Ich hatte meinen dunkelblauen Bikini an. N-Ay hatte, nun ja… ein orangenes Bikinioberteil und eine schwarze Bikinihose an. Über der Bikinihose trug sie einen orangenen Rock. Sah eigentlich gar nicht so schlecht aus, aber ich musste einfach meinen Senf dazu geben: „Mit dem willst du doch nicht schwimmen gehen, oder?“. „Doch, wieso?“, fragte sie verwundert. „Ich würde ohne den Rock schwimmen gehen.“, sagte ich. Sie sah mich schräg an und ich zuckte mit den Schultern. Sie nickte mit dem Kopf in Richtung Pool und ich deutete es als: „Lass uns schwimmen gehen“. Also murmelte ich ein kurzes „Ja!“ und wir schlenderten in das sogenannte „Spaßbecken“. „Hey!“, rief N-Ay plötzlich, „Der Sog ist an!“ Darauf ich: „Auf in die Fluten!“. Wir stürzten uns ins Wasser, wateten in den Sog und wurden sofort mitgerissen. Der Sog ist übrigens so ne Anlage, die in einem großen Kreis angelegt ist. Da sind dann solche Wasserdrüsen, welche so gerichtet sind, dass man und Frau immer durch den Kreis gesogen werden. Naja, nur leider ist dieses Teil nicht permanent eingeschaltet. Deshalb mussten wir diese Gelegenheit ausnutzen. Als der Sog wieder abgestellt wurde, schwammen N-Ay und ich trotzdem noch immer im Kreis herum. Als wir dann an 2 Mädchen vorbei geschwommen sind, spritzten die beiden uns nass. Da wir sowieso schon nass waren, störte mich das nicht weiter. Aber N-Ay musste gleich wieder ein Drama daraus machen! Typisch!!! Nachdem die beiden uns nass gespritzt hatten, waren sie untergetaucht. Als N-Ay die beiden unter Wasser sah, hauchte sie mir zu: „Hey, Danny! Guck mal, die sind so blöd und denken, wir würden sie unter Wasser nicht sehen.“. Dann wartete sie bis eine von den beiden Mädchen auftauchte. Dann sagte N-Ay mit lauter Stimme: „Schlampen!“, und als die zweite auftauchte: „Tussen!“. Schließlich bogen wir in die Mitte des Kreises ein. Dort war viel Platz um es sich gemütlich zu machen und einfach nur so herum zu paddeln. Wir blieben am Eingang stehen. Plötzlich kamen die beiden blöden Kühe an und blieben vor uns stehen. Die Dickere sagte zu N-Ay: „Tussen, he?“. Darauf guckte N-Ay zickig und sagte: „Ja!“. Die dicke Zicke spritzte ihr Wasser ins Gesicht. N-Ay spritze zurück. Die Mädels verzogen sich und die andere, welche knallrote Haare hatte, flüsterte der Dicken zu: „Und Schlampen hat sie auch gesagt!“. Den Rest des Tages beobachteten die beiden Weiber uns, und N-Ay beobachtete die beiden. Das ging mir ziemlich auf die Nerven. Aber das war mal wieder klar: Erst eine große Klappe haben, und dann befürchten, dass die beiden mit ihrer Clique wiederkommen könnten. Das taten sie aber nicht. Meine Mutter holte uns um halb acht ab und wir erzählten ihr von den beiden Weibern. Das wars für heute!
House of Rock! Montag, 23. August
10.00 Uhr Montag Morgen! Schlechtes Wetter! Kopfschmerzen! Müde! Hungrig! Mulmig! Das waren die ersten Sachen, die ich heute Morgen bemerkte! Kotz! Dieser Tag fängt klasse an! Tja, dann wurde mir auch noch schwindelig! Wehe N-Ay, wenn sie heute keine Zeit gehabt hätte. Aber zum Glück hatte sie Zeit. Naja, eigentlich schade. Denn sonst hätte ich zum Abreagieren jemanden köpfen können. Egal… Also, ich rief so gegen halb elf bei ihr an. Und, oh Wunder, ich hörte ihre Stimme. An einem Morgen! Das ist echt seltsam! Sie schläft sonst immer bis 1 oder 2 Uhr! Sie sagte munter: „Märtens?“. „Hallo!“, murmelte ich kläglich. Darauf sie: „Hey Danny! Welche Katze hat dich denn besucht?“. Oh nein, N-Ay und ihre Sprichwörterveränderungen. Statt einfach zu fragen „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, nein, sie muss jedes, aber auch wirklich jedes Sprichwort verändern. Manchmal mischt sie sogar welche. Statt „Du hast einen an der Klatsche“ oder „Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank“, sagt sie dann „Du hast nicht mehr alle Tassen an der Klatsche“ oder „Du hast einen an der Tasse“! Manchmal ist das ja ganz witzig, aber… Na egal, zurück zum Telefonat. Also, ich klagte ihr nun von meinem Leid und sie hatte Verständnis für mich. Als ich sie dann fragte, ob sie Zeit hätte, sagte sie mit sanfter Stimme: „Aber klar! Ich würde sogar bis ans nicht vorhandene Ende der Welt laufen, um mich um dich zu kümmern! Sag mir einfach, wann ich kommen soll und ich bin da!“. Ach, wie lieb von ihr. Wenn sie ein Junge wäre, wäre das sogar richtig süß gewesen. Aber ein Junge würde so etwas niemals zu mir sagen, glaube ich… Um 3 Uhr kam N-Ay dann zu mir. Sie hatte eine dunkle Jeans an mit einem schwarzen Sweatshirt. Ich hatte eine weite, grünliche Hose an und ein orangenes Oberteil mit weißen Ärmeln. Nachdem sie meine Eltern und mich begrüßt hatte, und Collin ein paar Hundeschokodrops gegeben hatte, betrachtete sie mich. Nach einer Weile sagte sie dann: „Mhm, ja! Dein Outfit passt!“. Jetzt war es klar! Sie hatte wieder einen Plan! Ich schaute sie prüfend an und sie grinste mich breit an: „Ich hab mir was zum Aufmuntern ausgedacht!“. Ich rollte mit den Augen. Darauf sie: „Keine Sorge, keiner kommt zu Schaden!“. „Das sagst du jetzt…“, konterte ich. Als wir dann in meinen Zimmer waren, forderte sie mich auf, die CD abzuspielen, die ich in letzter Zeit am liebsten höre. Jetzt musste ich grinsen: „Marilyn Manson!“. „Meinetwegen…“, brummte sie, „Mach an!“. Sie ging zum Fenster, schaute zum Haus gegenüber und öffnete das Fenster. Währenddessen schaltete ich die Musik ein und drehte sie lauter, sodass sie schön laut war. N-Ay und ich konnten uns kaum verständigen! Dann sagte sie mir, dass ich tanzen solle. Ich schaute sie verwundert an. Sie schaute erwartungsvoll zurück und begann zu tanzen. Ich zuckte mit den Schultern und tanzte mit. Nach einer halben Stunde merkte ich, wie es mir besser ging. N-Ay schaute mich plötzlich bittend an. Ich bemerkte, wie sie ein wenig rot wurde. Schließlich holte sie tief Luft und sang das Lied mit. Mit ihrer fuchtelnden Hand symbolisierte sie mir, dass ich auch mitsingen soll. Da es mir wieder besser ging, sang ich mit. Es war herrlich. Nachdem wir eine Weile Marilyn Manson mitgesungen hatten, hörten wir plötzlich eine männliche Stimme von draußen, die auch sang. Wir unterbrachen unser Duett, auch die männliche Stimme hörte auf zu singen. Wir rasten zum Fenster und schauten raus. Dort stand ein Junge aus meiner Nachbarschaft und winkte zu uns hoch. Wir winkten zu ihm runter. Dann schauten wir uns an, warfen uns auf den Boden und platzten fast vor Lachen. Als wir dann wieder aus dem Fenster schauten, war der Junge nicht mehr dort. N-Ay und ich sangen und tanzten trotzdem noch weiter. Spät am Abend entschlossen wir uns schließlich bei N-Ay anzurufen und zu fragen, ob sie bei mir pennen darf. Ihre Eltern hatten nichts dagegen und ihre Mutter war sogar so freundlich und brachte N-Ay’s Klamotten vorbei. Wir quakten noch bis meine Mutter uns aufforderte endlich das Licht auszumachen. Bevor ich einschlief, bemerkte ich, dass meine schlechte Laune von heute dank N-Ay wie weggeblasen war. Doch als ich mich bei ihr bedanken wollte, hörte ich sie schnarchen. Sie schnarcht. Na toll! Das heißt sie schläft. Auch wenn sie nur ganz, ganz leise schnarcht, sie schnarcht einfach so herum, wenn ich mich bei ihr bedanken will! Egal… Gute Nacht!
Kai! Kai! Kai! Dienstag, 24. August
Du dich sicher noch daran, dass N-Ay bei mir gepennt hat, stimmt’s? Tja, und ich konnte heute Morgen wieder mal stundenlang warten, bis sie endlich aufwacht. Diese alte Schlafmütze! Als ich aufgewacht bin, war mein erster Gedanke: Kai! Oh, wie ich ihn vermisse! Seitdem die Ferien begonnen hatten, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Kai ist übrigens mein Schwarm. Er geht in meine Klasse und sieht total süß aus! Als N-Ay dann endlich wach wurde, erzählte ich ihr, wie sehr ich ihn vermisse. Sie sagte eine Weile nichts und ich dachte sie wäre wieder eingeschlafen. Das passiert auch häufiger: Wenn du ihr morgens irgendwas erzählen möchtest, döst sie wieder ein. Aber als ich zu ihr runter guckte, sah ich, dass sie nachdachte. Als sie merkte, dass ich sie beobachtete, sah sie mir tief in die Augen. Wir starrten uns an, und starrten und starrten uns bestimmt eine halbe Minute an. Dann sah ich wie N-Ay’s Augen plötzlich “funkten“ und sie grinste mich an. Ihr war etwas eingefallen. Doch als sie grade den Mund aufmachen wollte, um mir zu berichten, da verzog sie ihr Gesicht. Sie wandte sich von mir ab und grübelte weiter. Nach 5 Minuten schreckte sie hoch. War ihr nun etwas eingefallen oder nicht? Ja, war es. Aber erst erzählte sie mir was ihr als erstes eingefallen war: „Schreib doch nen anonymen Brief an ihn!“. Ich dachte über diesen Vorschlag nach, nickte, holte Zettel und Stift und schrieb den Brief:
Hallo Kai! Ich schreibe dir diesen Brief, weil ich dir etwas zu sagen habe: I love You!!!
Dieses Gedicht habe ich nur für dich geschrieben:
Die Seele weint, wo magst du sein;
Mein bist du, mein, und doch bin ich allein;
Mir wärs als sagt mein Herz ade;
Es schreit und tut so weh;
So sag ich dir mit ganzem Mut;
Ich bin dir gut, mein Liebster, bin dir gut!
Deine heimliche Verehrerin!!!
Natürlich hatte N-Ay mir mit dem Gedicht geholfen. Doch als der Brief fertig war, fand ich ihn scheußlich und wollte ihn nicht abgeben. Da grinste N-Ay mich verlegen an und lachte: „Das mit dem anonymen Brief war meine erste Idee! Ich hab noch ne bessere, aber…“. Ich unterbrach sie: „Aha! Und warum hab ich dann diesen bescheuerten Brief geschrieben?“. Darauf sie: „Ähm… Keine Ahnung! Naja, ist doch sowieso egal! Also nun zu meiner 2. Idee! Pass auf, die wird dir die Füße aus dem Kopf saugen!“. Sie rieb sich die Hände und grinste. Ich überlegte grade, aus welchen Redewendungen sie „Die wird dir die Füße aus dem Kopf saugen!“ nun schon wieder gemixt hatte, da sagte sie plötzlich ganz kurz und knapp: „Fragen wir ihn doch einfach, ob er am Donnerstag Lust hat mit uns und einem Kumpel im Blitz-Grill essen zu gehen!“. Ich riss die Augen auf und starrte N-Ay entsetzt an. Sie fing an zu lachen und ich schaute sie noch entsetzter an. Ich hörte es ganz genau. So wie sie jetzt lachte,… es konnte sich nur noch um Stunden handeln bis sie wieder aufhört. Außerdem merkte ich, dass sie nur über mein entsetztes Gesicht lachte, und dass sie das, was sie gesagt hatte ernst meinte. Nachdem sie dann endlich aufgehört hatte zu lachen, musste ich plötzlich lachen. N-Ay fing auch wieder an, war ja klar. Sie ist eben so’n Imitier-Mensch, das heißt: Wenn jemand lacht, muss sie auch lachen! Wenn jemand weint, muss sie auch weinen oder ihr steigen Tränen in die Augen; usw.! Als wir uns dann wieder beruhigt hatten, begann alles wieder von vorne, und zwar immer dann, wenn N-Ay und ich Blickkontakt hatten, brachen wir in schallendes Gelächter aus. Das geht dann immer so lange, bis wir beide Bauchschmerzen haben! Tja, und schließlich fragte ich N-Ay stöhnend: „Das eben… Das meintest… du nicht wirklich ernst…, oder?“. Sie antwortete mit fester Stimme: „Doch!“. Nach einer endlos laaaaangen Diskussion über das Thema „Essen gehen“ gab ich mich geschlagen. Und jetzt sag ich nur „FF“ oder auch vorspulen, und stopp! So, wir waren also nun vor Kai’s Haus. Wir brauchten gar nicht klingeln, da er grad “zufällig“ nach draußen kam um den Müll raus zu tragen, wie er sagte. N-Ay hatte vorher bei Kevin, ihrem Großcousin, angerufen, um zu fragen, ob er mitkommen möchte. Aber der hat Donnerstag Handball. Also beschlossen wir, trotz N-Ay’s Gemaule, Marcel, ihren Bruder, mitzunehmen! Wir hatten uns nämlich schon gedacht, dass so eine Frage wie: „Wer kommt denn noch mit?“ kommen würde. Wir fragten ihn: „Hast du Lust am Donnerstag mit uns essen zu gehen?“. Tja, und als wir ihn gefragt hatten, kam die Frage: „Wer kommt noch für mich mit?“. Kai kannte Marcel, also konnte ich locker sagen: „Marcel Märtens!“. Darauf er: „Aha!“ . N-Ay machte ein Geräusch der Verachtung und murmelte hoffnungsvoll: „Wenn du möchtest, kannst du nen anderen Kumpel mitnehmen…!“. Ich stieß ihr mit meinem Ellbogen in die Seite, sie stöhnte leise auf und Kai murmelte nun ganz eingeschüchtert: „Nein, nein! Marcel ist schon ganz okay…!“. N-Ay seufzte sehr, sehr laut und ich streckte ihr die Zunge raus. Sie machte mir ne lange Nase und Kai kicherte, während er uns beobachtete. Oh, wie süß er doch aussieht wenn er lacht… N-Ay rempelte mich plötzlich an. Ich schüttelte mich. Ich hatte nämlich grade von Kai geträumt. Also, ich drehte mich zu N-Ay und sah ihr verwundert in die Augen. Sie rollte mit den Augen und gab mir zu verstehen, dass ich Kai total verliebt angestarrt hatte, während ich von ihm träumte. Ich merkte wie ich rot wurde, und als Kai zurück ins Haus gegangen war, ist um sich die Hände zu waschen, fragte ich N-Ay: „Bin ich rot?“. Sie wusste sofort, was ich meine und antwortete. „Nein! Aber du bist so ROSA wie dein T-Shirt!“. Ich riss die Augen auf. N-Ay zuckte zurück und sprach: „Jetzt bist du rot im Gesicht.“. Ich hielt meine Hände vors Gesicht, bis ich plötzlich ein männliches Lachen vernahm: Kai war wieder nach draußen gekommen und fragte mit einem breiten Grinsen: „Was macht ihr denn da?“. Ich brachte kein vernünftiges Wort heraus: „Ähm,… wir, äh… ich, ähm…also…“. N-Ay versuchte mir zu helfen, aber: „Ich betrachte nur wie sich die Farbe in Dannys Gesicht verändert! Schau, jetzt ist sie weiß! Eben war sie rosa und dann rot!“. Ich funkelte N-Ay böse an, denn der einzige gute Effekt, den ihre Aussage hatte war, dass er mich tatsächlich anschaute. Aber dieses Angestarre war mir peinlich, da ich wusste, dass er sowieso nur auf meine Gesichtsfarbe achtete; und wie hätte es anders sein sollen, jetzt fing Kai auch damit an. „Nun ist sie wieder rot!“, sagte er. Ich hatte nun endgültig genug davon. „Okay, dann bis Donnerstag!“, sagte ich wütend. „Jo, bis dann! Wir holen dich am Donnerstag um 5 ab!“, rief N-Ay ihm zu. Darauf er: „Alles klar! Ciao, ihr zwei!“. Ach, wie süß er doch ist…
Flirt und Spaß! Mittwoch, 25. August
Heute war es endlich mal wieder kochend heiß. Also beschlossen N-Ay und ich in die Batze zu gehen. Wir hatten uns um 2 Uhr am Anker verabredet. Ich war, wie immer, pünktlich da! Aber N-Ay… Sie kam um viertel nach 2!!! Typisch! Nie ist sie pünktlich! So, und als N-Ay dann endlich kam, bemerkte ich, dass wir beide fast dasselbe anhatten. Ich hatte einen schwarz-weiß karierten Minirock an, sie einen schneeweißen Minirock. Ich hatte ein grünes T-Shirt an, sie ein grünes Sweatshirt mit kurzen Ärmeln. Ich trug schwarze Sandalen, sie schwarze Schuhe. Ich hatte einen schwarz-blauen Rucksack mitgenommen und N-Ay auch. N-Ay kam mir schon lachend entgegen, und als sie mir gegenüberstand, musste ich auch lachen. „Hey, Partnerlook!“, sagte sie fröhlich. Darauf ich: „Cool!“. Lachend gingen wir in Richtung Batze. Unterwegs viel mir etwas ein, was ich N-Ay noch erzählen wollte. Vor ca. einem Monat hat Lena mir 3 Typen vorgestellt. Naja, vorgestellt ist übertrieben. Eher: Sie hat sie mir gezeigt… Auf jeden Fall sind 2 von ihnen voll süß! Der eine heißt Florian, der andere Pascal! Ach ja, und der dritte hieß Patrick. Nachdem ich N-Ay davon erzählt hatte, hauchte sie: „Hammer…“. Ich grinste und fügte hoffnungsvoll hinzu: „Hoffentlich sind die heute wieder da!“. N-Ay nickte. Sie war anscheinend immer noch ein wenig durcheinander. Doch plötzlich verzog sie den Mund und setzte eine ziemlich saure Miene auf. Nach einer Weile öffnete sie dann den Mund: „Och Mensch! Warum bin ich da bloß nicht bei gewesen? Immer wenn ich keine Lust auf Batze habe, passiert so was! Frechheit! Das ist so was von gemein!“. Ich grinste sie an und sagte: „Tja, selbst Schuld!“. Als wir dann an der Batze angekommen waren, hörte N-Ay endlich auf zu grummeln. Wir bezahlten den Eintritt, suchten unseren Stammplatz auf und dann dauerte es keine 5 Minuten mehr bis wir im Bikini in der Sonne lagen. Ich hatte meinen neuen Bikini an. Der war schwarz und hatte am Arsch und auf der linken Seite des Oberteils ein Logo, auf dem „Flash“ stand. Natürlich hielten wir Ausschau nach Pascal, Florian und Patrick. Ich beschrieb N-Ay wie sie aussahen, damit sie mir helfen konnte. Nach einer Weile hatte ich Pascal entdeckt. Ich erzählte es N-Ay und wir stürmten ins Wasser. Wir schwammen zu den Startblöcken, denn dort präsentierten sie grade ihre Wasserbomben. N-Ay und ich machten es uns an der Wand neben ihnen gemütlich. Plötzlich stupste N-Ay mich an. „Hey, Flora sieht zu uns rüber!“, flüsterte sie. Sie hatte sich eben Spitznamen für Florian und Pascal ausgedacht, nämlich Flora und Pasta! Patrick war heute übrigens nicht da! Ich schaute zu Flora rüber und tatsächlich! N-Ay hatte Recht! Auf einmal pfiff er seine Freunde, also Marco, Pasta und noch zwei Typen zu sich. Es schien, als würde er ihnen irgendetwas vorschlagen und er nickte mit dem Kopf in unsere Richtung. „Die haben doch was vor… Danny, ich glaube nicht, dass wir hier sicher sind…“, hauchte N-Ay ein wenig nervös. Ich nickte sprachlos. „Lass uns BITTE hier wegschwimmen“, flüsterte ich zurück. Darauf schwammen wir langsam los. N-Ay drehte sich noch Mal um. „Oh oh!“, sagte sie plötzlich. Doch bevor ich mich umdrehen konnte, war es zu spät. Wir waren keinen Meter von den Startblöcken weggekommen. Pasta und Flora standen auf den beiden Startblöcken neben uns und sprangen mit „wunderbaren“ Wasserbomben neben uns ins Wasser. Das waren richtige Flutwellen die da über unsere Köpfe hereinbrachen. Das Wasser war noch nicht mal wieder ruhig, da sprangen schon die nächsten beiden. Dann wieder Pasta und Flora, und so weiter. Es war wie im Meer, wenn dort ganz hohe Wellen sind. N-Ay und ich kämpften uns zum Beckenrand. Als wir grade erschöpft am „Ufer“ standen und N-Ay ein: „Geschafft!“ herauswürgte, kamen Flora und Pasta von hinten und hielten uns fest. Sie versuchten uns ins Wasser zu zerren. Pasta hatte keine großen Schwierigkeiten, mich ins Wasser zu befördern. Ganz im Gegenteil! Ich war so überrascht, dass ich sogar fast freiwillig ging. Flora hatte mehr Probleme. Er konnte N-Ay kaum vorwärts kriegen. Doch vom Wasser aus konnte ich beobachten, wie Pasta zur Tat schreitete. Er ergriff N-Ay’s Beine und hob sie hoch. Flora und Pasta trugen sie zum Beckenrand und warfen sie ins Wasser. Aber N-Ay ist doch nicht so blöd wie ich immer dachte… In ihrer Not hielt sie Flora so gut fest, dass er durch den Schwung mit N-Ay ins Wasser flog! Pasta lachte. Da er immer noch am Beckenrand stand, kletterte ich leise aus dem Wasser. Ich stellte mich hinter ihn, er hatte es nicht bemerkt. Ich hielt den Atem an und schubste ihn ins Wasser. Hinter mir lachte jemand. Ich drehte mich um. Es war N-Ay. „Du bist cool!“, japste sie. Wir wollten uns grade lachend auf den Weg zu unserem Stammplatz machen, als plötzlich Pasta von hinten rief: „Hey! Du hast ein Tattoo am Arsch!“. Ich wusste, dass er mein Logo meinte! N-Ay lachte. Dann schrie er: „Ich will auch ein Tattoo am Arsch!“. N-Ay lachte immer lauter. Ich schrie wütend auf und brüllte: „Dann kauf dir eins!“. Tja, und immer wenn wir Pasta über den Weg gelaufen sind, grinste er und sagte. „Ich will auch ein Tattoo am Arsch!“, oder „Hey, Tattoo am Arsch!“. N-Ay war den Rest des Tages nur noch am Lachen. Auf dem Weg nach Hause imitierte sie permanent Pasta. Sie ist so eine Nervensäge! Naja, irgendwie hat es auch Spaß gemacht…
Die Blamage im Blitz-Grill! Donnerstag, 26. August
Heute ist mein großer Tag! Heute werde ich sein Herz erobern! Das habe ich heute Morgen gedacht als ich aufgestanden bin. Ja, nen Scheiß hab ich! Du kannst dich sicher noch an den Donnerstag vor einer Woche erinnern, oder? Da, wo ich behauptet hatte, dass das wahrscheinlich der peinlichste Tag meines Lebens sei. Aber das kann schon mal gar nicht sein, weil der heutige Tag viel, viel peinlicher war! Ich war, seit ich aufgestanden bin, mit meinem Aussehen beschäftigt. Schließlich wollte ich ja heute gut aussehen! Um halb vier machte ich mich auf den Weg nach N-Ay. „Hui! Du siehst ja heute mal normal aus!“, neckte ich sie. Sie streckte mir die Zunge raus, zog sich Schuhe an und kam nach draußen. Wir machten uns auf den Weg zu Kai. Wir wollten ja schließlich nicht zu spät kommen. Kurz vor seiner Haustür fragte ich N-Ay: „Sehe ich auch gut aus?“. Sie musterte mich, riss die Augen ganz weit auf und sagte schließlich: „Du siehst brilliant aus! Ey, wo hast du das T-Shirt her. Das…“. „Hallo, ihr beiden!“. Plötzlich stand Kai neben uns und grinste. Er hatte sich von hinten an uns herangeschlichen. „Hi!“, sagten N-Ay und ich gleichzeitig. Ich merkte, wie ich rot wurde. „Na, dann lasst uns mal Matze abholen.“, meinte Kai. „Okay!“, sagte ich. N-Ay antwortete nicht, sie grummelte nur. Als wir Marcel dann abgeholt hatten, gingen er und Kai nebeneinander und N-Ay und ich gingen nebeneinander. Sie führten ein normales Boy-Gespräch, wir führten ein total abgedrehtes Mädelgequassel. Heute war beim Blitz-Grill Pizza-Tag, das heißt, man bekommt eine gigantische Pizza für nur 2,50€!!! Deshalb wollten wir auch an einem Donnerstag essen gehen! Um ca. 5 Uhr kamen wir beim Blitz-Grill an. Wir hatten Glück, da wir noch nen Tisch bekamen. Naja, Glück kann man das nicht nennen… Also, wir hatten uns nun jeder eine Pizza bestellt und begannen zu essen. Plötzlich kam ein Klassenkamerad von Marcel und Kai: Mark! Als Marcel ihn gesehen hatte, schrie, ich wiederhole, SCHRIE er: „Hi Mark!“. N-Ay stützte den Kopf in die Hände und ich starrte die Wand an. Als Mark dann endlich weg war, dauerte es nicht lange, bis Marcel was zu erzählen hatte. N-Ay war sowieso die ganze Zeit in normaler Lautstärke am labern, aber nun war ihr der Gesprächsstoff ausgegangen; die perfekte Chance für Marcel. Er fing an mit Kai über Schule und irgendwelche Autos zu reden. Ach, was erzähle ich dir da eigentlich? Er hat mit Kai geredet als würde er 30 Meter von ihm entfernt stehen. Nachdem er eine Weile so laut gefaselt hatte, kam plötzlich einer der Angestellten und bat uns: „Könntet ihr bitte etwas leiser sein? Ihr kriegt auch was Süßes!“. Oh Gott! Das war so peinlich!!! Aber das Beste kommt erst noch! Weil wir so leise waren, bot der Angestellte uns, nachdem wir bezahlt hatten, Gummibärchen an. N-Ay schnappte sich einen, Kai nahm sich so 3-5 und Marcel… Marcel griff mit der ganzen Hand hinein und holte sich fast die Hälfte heraus. N-Ay bekam einen knallroten Kopf, und das will schon was heißen bei ihr! Sie stürmte schnell nach draußen. Ich verzichtete auf die Gummibärchen und raste ihr hinterher. Als die beiden anderen endlich raus gekommen waren, brachten wir Kai so schnell wie möglich nach Hause. Dann schlugen wir den weg nach Hause ein. N-Ay und ich haben heute 2 wichtige Erfahren gemacht:
1.Kai ist eigentlich ein totales Arschloch! (Wenn du wüsstest, worüber der mit Marcel geredet hat, du kriegst das Kotzen!!!)
2.Geh NIE NIE mehr mit Marcel essen!!!
Hätte ich doch nur am Dienstag auf N-Ay gehört… Naja, egal!
Alles wegen Alina! Freitag, 27. August
Heute ist etwas ganz schreckliches passiert! N-Ay und ich haben Alina getroffen! Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, wegen ihr haben N-Ay und ich uns gestritten! Das war uns vorher noch nie passiert!!! Naja, das war so: N-Ay und ich hatten uns zum Inliner fahren verabredet. Wir trafen uns am Wendehammer. Der Wendehammer ist so was wie ein Parkplatz und bietet viel Platz zum Skaten. Tja, nachdem wir dort eine Weile gefahren sind, hielt N-Ay mich plötzlich fest und flüsterte mir ins Ohr: „Oh nein! Schau mal wer da kommen will…“. Sie zeigte auf Alinas Haus. Ich drehte mich um und mich traf der Schlag! Da stand sie. Sie, der Alptraum in Person, die größte Nervensäge der Welt, meine schrecklichste Klassenkameradin, zog sich grade ihre Inliner an. Ihr Name ist: Alina! „Schnell hier weg!“, hauchte ich. Doch es war zu spät. Sie rief uns zu: „Hey, wartet! Darf ich mitkommen?“. N-Ay rollte mit den Augen und rief: „Klar!“. „Immer doch!“, fügte ich verachtend hinzu. Wir hielten also an, um auf sie zu warten. Wir hörten wie sie angerast kam… Naja, gerast ist gewaltig übertrieben. Die fährt wie ne Schnecke!!! Unglaublich, aber wahr! Als sie dann endlich bei uns war, fragte sie: „Wohin fahrt ihr?“. „Wie wohin? Wir fahren nur so durch die Gegend!“, antwortete ich. „So ne doofe Frage!“, ergänzte N-Ay und hob eine Hand in die Luft. Die andere Hand klatschte sie sich vor die Stirn. Es sah wirklich sehr seltsam aus wie sie da stand, und dann noch mit Inlinern!!! Stell dir das mal vor! Das war echt filmreich. Nun aber zurück zum Thema. N-Ay und ich waren total genervt von Alina. Über jede Kleinigkeit musste sie lachen, und wie sie lacht… Schrecklich! Sie reißt ihre Klappe meterweit auf, verbeugt sich und gibt unmenschliche Töne von sich. Als Alina wieder am Lachen war, flüsterte ich N-Ay zu: „Die lacht echt über jeden Scheiß!“. Darauf guckte N-Ay Alina ganz ernst an. Alina hörte sofort auf zu lachen und schaute N-Ay verwundert an. Ich überlegte grade was N-Ay jetzt tun wird, als sie plötzlich mit ernster Stimme sagte: „Pudding!“. Alina prustete los und auch mir war das zu viel. Ich lachte mir die Seele aus dem Leib. N-Ay drehte sich mit verzogenem Gesicht zu mir um. Nachdem ich aufgehört hatte zu lachen, sagte sie mit gespielter Wut: „Ich wollte dir grad sagen, dass du recht hast. Aber ich glaube ich sollte hinzufügen: Sie ist nicht die einzige Person hier!“. Lachend fuhren wir weiter. Nach einer Stunde musste ich dringend aufs Klo. Also beschlossen wir zu mir zu fahren. Ich wollte über die Terrasse ins Haus gehen und Alina wollte mitkommen, weil sie unsere Terrasse noch nie gesehen hatte. N-Ay wartete lieber. Alina war inzwischen zurückgegangen, doch als ich wiederkam war N-Ay nicht mehr da. Als ich Alina fragte, wo sie geblieben ist, sagte sie: „Sie hat eben Scheiße über dich gelabert und dann ist sie abgehauen!“. Irgendwie kam mir das merkwürdig vor. Trotzdem fragte ich: „Was hat sie denn gesagt?“. „Ja, dass du eigentlich voll doof bist und so“, sagte sie. Ich nickte, aber ich glaubte dieses Gelaber von ihr nicht. So was würde N-Ay niemals sagen. Ich sah mich um und entdeckte N-Ay wie sie dabei war nach rechts abzubiegen. Ich fuhr ihr hinterher und es war mir völlig egal, ob Alina mithalten konnte. Ich drehte mich trotzdem kurz nach ihr um und sie war nicht mehr da. Ich schaute wieder nach vorne und beobachtete N-Ay. Sie setzte sich auf die Bank neben dem Anker und schien auf mich zu warten. Als ich da war setzte ich mich neben sie. Sie starrte mich wütend an, aber ich fragte gelassen: „Warum bist du abgehauen?“. „Das müsstest du doch besser wissen als ich!“, brummte sie. Ich verstand gar nichts mehr. „Alina hat mir erzählt, dass du hinter meinem Rücken über mich gelästert hast!“, fuhr sie fort. Ich musste lachen, und dann erklärte ich ihr, dass Alina dasselbe über sie gesagt hatte. Sie grinste mich an. „Ich hab es geahnt, aber nicht glauben wollen. Man bin ich doof! Freunde?“. „Natürlich! Sind wir jemals keine gewesen?“, antwortete ich. Danach fragten wir unsere Eltern, ob ich bei N-Ay pennen dürfte. Wie immer war alles klar und N-Ay und ich machten uns noch einen gemütlichen Fernsehabend zu zweit, bis wir schließlich um 2.30 Uhr schlafen gegangen sind.
Kirchen- Krise! Sonntag, 29. August
Zuerst einmal: Über gestern hab ich nichts geschrieben, weil gestern nichts passiert ist! Ich hab den ganzen Tag vor der Glotze rumgehangen, weil N-Ay sich mit Sisi getroffen hat. Sisi ist eine Klassenkameradin von N-Ay. So, dann sag ich nur mega peinlich!!! Wie du noch weißt hatten N-Ay und ich beschlossen mal wieder zur Kirche zu gehen. Da die Ferien bald zu Ende sind, heißt das, dass Konfi nun auch wieder anfängt. Konfi ist der Unterricht, den wir bis zu unserer Konfirmation absolvieren müssen. Bei dieser Konfirmation bekommen dann alle Konfirmanden und Konfirmandinnen ne Menge Kohle! Tja, und vom Konfi aus müssen wir halt regelmäßig zum Gottesdienst gehen. Leider… N-Ay und ich sind die ganzen Ferien nicht einmal in der Kirche gewesen. Deshalb mussten wir heute unbedingt gehen! Wir wollten uns um halb zehn am Anker treffen, aber N-Ay kam wieder mal 5 Minuten zu spät. Typisch!!! Erst dachte ich, sie hätte verschlafen. Das passiert ihr auch öfters. Doch als ich wieder nach Hause gehen wollte, sah ich sie. Sie marschierte gemütlich den Berg runter, so als wenn sie zu früh wäre. Als sie dann endlich unten ankam, empfing ich sie mit einem ‚bösen Blick’! Sie lachte und meinte: „So dringend möchte ich eigentlich gar nicht in die Kirche! Du etwa?“. „Nein! Aber wir müssen.“, antwortete ich. Wir machten uns auf den Weg. Wir kamen grade noch rechtzeitig zum Gottesdienst. Wir suchten uns einen Platz, der möglichst weit hinten lag, damit der Pastor uns nicht sehen konnte, während wir uns unterhalten. Heute wurden zwei Kinder getauft; ein Mädchen und ein Junge. Nachdem wir ein bisschen gesungen und der langweiligen Predigt zugehört hatten, traten endlich die Paten mit den beiden Täuflingen auf die ‚Bühne’. Die waren ja so süß! Das fand N-Ay allerdings auch. „Wie süß!“, sagte sie, und das nicht grade leise. Alle drehten sich zu uns um. Wie peinlich… Naja, egal. Dann lag die Aufmerksamkeit wieder bei der Taufe. Nach der Taufe musste ich plötzlich husten, und ich konnte einfach nicht aufhören! Ich hatte mich irgendwie verschluckt! Plötzlich fragte der Pastor, ob es noch ginge oder ob ich lieber rausgehen möchte. Hölle!!! Ich konnte gar nicht antworten, aber ich symbolisierte N-Ay, dass ich mal kurz raus muss. Also sagte N-Ay mit lauter Stimme: „Wir gehen kurz raus!“. So leise wie möglich schlichen wir nach draußen. Dort hustete ich mich aus… oder sagt man: Dort hustete ich zu Ende? Naja, hört sich irgendwie beides komisch an, stimmt’s? Ist ja auch egal. Auf jeden Fall huschten wir dann wieder rein. Wir setzten uns hin. So gegen Ende des Gottesdienstes starrte ich wie besessen meine Uhr an. Ich konnte das Ende kaum abwarten, aber ich bemerkte nicht, dass N-Ay mir was sagen wollte. Das wurde zu meinem Verhängnis! N-Ay kann es nämlich nicht leiden, wenn ihr jemand nicht zuhört. Sie piekte mir plötzlich in die Seite, worauf ich aufschreien musste. Ich hörte einige Leute seufzen, einige Konfirmanden lachen und den Pastor, der sich räusperte. Ich machte mich so klein wie möglich. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor bis der Pastor endlich den Segen aussprach und wir gehen durften. Hoffentlich spricht der Pastor uns darauf nicht beim Konfi an… Meine Güte! So was wie heute ist mir noch nie passiert. Beim nächsten Mal pass ich besser auf…
ENDE!!!!
das iat ein schönes Buch von einer schönen Autorin was will man mehr:-)