Die 10. Klassen von Berlin beeindruckt

Auch im Jahre 2008 konnten die zehnten Klassen auf ihrer Klassenfahrt nach Berlin wieder viel Neues und Ungewöhnliches, viel Auf- und Anregendes erleben. Valerie Stock gibt einen Einblick in die Erlebnisse der Klasse 10b mit dem „Kiez- und Kunstabenteuer, der Show im Friedrichsstadtpalast und der bedrückenden Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Auch Claudia Carnevale aus der 10c greift das auf und beschreibt ihre Betroffenheit über dieses dunkle Kapitel der DDR-Geschichte.  Marco Färber staunt über die Stimmung beim  Eishockeyspiel der „Eisbären Berlin“.

Kiez- und Kunstabenteuer – Erlebnisse in Berlin

Dieses Jahr haben die zehnten Klassen des Gymnasiums von Montag, dem 20. bis Freitag, dem 24. Oktober die Klassenfahrt nach Berlin bzw. die Klasse 10a nach München, gemacht. Am Montag nach der Ankunft in Berlin am frühen Nachmittag haben Schüler und Lehrer erst einmal die Zimmer bezogen und wir hatten dann Freizeit um uns die Gegend anzuschauen/kennenzulernen.

Um 19 Uhr hatte unsere Klasse, die 10b, eine Führung mit dem Titel „nächtliches Kiez- und Kunstabenteuer“ gebucht. Der Leiter der Führung hat uns zuerst das bekannte ehemalige Kaufhaus „Tacheles“, bekannt aus der Zeit der Hausbesetzer, gezeigt und dann sind wir an bedeutenden Gebäuden wie der jüdischen Synagoge vorbeigegangen und haben die wichtigsten Informationen mitgeteilt bekommen.

Ein weiterer Höhepunkt war für mich der Mittwochabend mit dem Friedrichstadtpalast. Wir haben dort die Revue „QI – eine Palastphantasie“ angeschaut. Dies war eine Show mit einem Mix aus Tanz, Gesang und Comedy-Einlagen. Die artistischen Nummern am Trapez sind mit dem silbernen Oscar der Artistik ausgezeichnet und haben das Publikum begeistert!

Auch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen war für alle trotz des geschichtlichen Hintergrundes sehr interessant, da ein Zeitzeuge die Klasse mitgenommen hat durch das gesamte Gebäude und sehr anschaulich geschildert hat, was vor vielen Jahren dort passiert ist. Erst hat der Zeitzeuge etwas Allgemeines zum Gefängnis und seiner Geschichte erzählt, dann hat er uns das sogenannte „U-Boot“ gezeigt, die Zellen ohne Tageslicht. In diesem Keller gab es auch ein paar Kammern, die darauf hinweisen, wie die Inhaftierten früher behandelt/gefoltert wurden. Die meisten waren jedoch nur nachgebaute Geräte aus anderen Gefängnissen. Danach hat er uns die „normalen“ Zellen gezeigt und die vielen Verhörräume, in denen damals die Insassen psychisch gefoltert wurden, um an Informationen zu kommen. Oft auch falsche Informationen, da rund dreiviertel aller Häftlinge unschuldig im Gefängnis saßen und nur gestanden haben, um nicht weiter leiden zu müssen. Das Gefängnis ist nach wie vor nur zu betreten, wenn man eine Führung mitmacht. Aber den Besuch von Hohenschönhausen würde ich jedem, der nach Berlin fährt, empfehlen.

von Valerie Stock

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Eisbären braucht das Land!

In einem Eishockeyspiel stehen sich immer fünf Feldspieler und ein Torwart gegenüber. Das Spiel wird hart, aber normalerweise fair geführt und von drei Schiedsrichtern geleitet. Wenn ein Spieler mal zuviel Einsatz zeigt, wird er mit einer Zwei-Minuten- Zeitstrafe „belohnt“.  Auf  unserer Klassenfahrt hatten wir die Gelegenheit, ein Spiel der „Eisbären Berlin“ anzusehen.

Der Verein wurde im Jahr 1954 gegründet. In der 14 000 Menschen fassenden 0²-World–Arena herrschte während des gesamten Spiels eine wahnsinnig gute und enthusiastische Stimmung. Man konnte förmlich den Willen der Fans spüren. Selbst in den zwei 18-minütigen Pausen zwischen den Dritteln wurde der Zuschauer durch viele verschiedene kleine Spielchen auf dem Eis bei Laune gehalten.

Die Routine schlug aber dann doch in Desinteresse auf Seiten der Fans um. Die Pausen waren unserer Meinung nach zu lang; immerhin dauert ein Drittel Spielzeit 20 Minuten und die Pausen dazwischen 18 Minuten.

Insgesamt hat sich aber ein Besuch  der 0² World und des Eishockeyspiels gelohnt, denn man muss einfach diese Stimmung miterlebt haben.

Marco Färber , Kl. 10c
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Das Stasigefängnis

Eines der interessantesten Ziele unserer Klassenfahrt war unter anderem das ehemalige Stasigefängnis Hohenschönhausen. Aus der damaligen Zeit befand sich ein nicht veränderter Sicherheitszaun rund um das Gelände. Am Eingang führte man uns zu unserem Führer, der uns als erstes einen Einstiegsfilm über die DDR.  Dieser Film vermittelte einen ersten Eindruck. Anschließend gingen wir wohl zum interessantesten Teil des Gefängnisses, zum „U-Boot“.

Kleine, enge Verließe fanden wir dort vor. Auch die Folterkammern, in denen Geständnisse erzwungen und auch Menschen gequält wurden, zeigte man uns. Eine der in meinen Augen schlimmsten Foltermethoden war der Wassertropf. Nach regelmäßigen Abständen kam ein Wassertropfen auf dieselbe Stelle am Kopf. Am Anfang sollte dieser wohl als angenehm empfunden worden sein, doch nach einiger Zeit wirkten diese wie Hammerschläge., erzählte unser Führer.

Im anderem Gebäude besichtigten wir die Verhörräume. Dort wurden mit miesen, aber wirkungsvollen Tricks Geständnisse über Taten erzwungen, die meist gar nicht begangen worden waren. Mein Eindruck von diesem Gebäude wie auch von den Methoden war schrecklich. Trotzdem war es sehr interessant und ich würde es weiter empfehlen, das Stasigefängnis zu besichtigen.

Daria Carnevale
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