Fesselnder Vortrag über den American Dream

Am 15.04. hatten die Englisch-Leistungskurse der Jgst. 12 und 13 des HVG die Gelegenheit, Herrn Prof. Dr. Freese von der Universität Paderborn erleben zu dürfen. Der inzwischen emeritierte Professor, einer der führenden Amerikanisten Deutschlands, verstand es in anderthalb Stunden, die Schülerinnen und Schüler auf eine Reise, eine Tour de Force durch die USA mitzunehmen.

Er beleuchtete die verschiedensten Aspekte des American Dream und verdeutlichte dabei, dass dieses schwer zu fassende Phänomen eines der Schlüsselkonzepte zum Verständnis der USA in Geschichte und Gegenwart ist.

Diverse Definitionsversuche des American Dream wurden als verkürzend und somit als unzureichend verworfen; Prof. Freese selbst wollte auch keine eigene Definition präsentieren. Stattdessen konnte er den Schülerinnen und Schülern die unterschiedlichsten Elemente und Aspekte des American Dream multimedial präsentieren.

Er zeigte eindrucksvoll, dass der American Dream z. B. von den verschiedensten Gruppen von Einwanderern ganz unterschiedlich interpretiert wurde und wird und sich somit einer endgültigen Definition entzieht. Auch in der populären Musikkultur wurde der amerikanische Traum immer wieder thematisiert und vor allem auch hinterfragt. Freeses Beispiele reichten von Frank Zappa zu Liedermachern, von HipHop zu Metal und Punk. Die Zuhörer wurden aber auch für die Paradoxie sensibilisiert, dass die Karriere vieler kritischer Künstler erst durch den amerikanischen Traum möglich wurde.

Nicht zuletzt die aktuelle Wirtschaftskrise, ausgelöst durch die Immobilienkrise in den USA, lässt sich ohne den amerikanischen Traum nicht verstehen. Etliche US-Immobilienfirmen führen den American Dream im Namen und auch George W. Bush nannte sein Programm, mit dem er ab 2003 auch weniger betuchten Familien Immobilienbesitz ermöglichen wollte, American Dream Down Payment Initiative.

Wie Bush ist kaum ein amerikanischer Politiker je an der Beschwörung des American Dream vorbeigekommen, aber insbesondere Arnold Schwarzenegger, der Immigrant aus Österreich, konnte dieses Konzept gewinnbringend für seine Wahl und Wiederwahl zum kalifornischen Gouverneur einsetzen. Seine begrenzten Fähigkeiten im Umgang mit der englischen Sprache waren ihm dabei nicht im Weg. Im Gegenteil, diese Begrenztheit machte ihn für Viele zum lebenden Beweis, dass der amerikanische Traum noch nicht ausgeträumt ist.

Am Ende des Vortrags dankte Freese den Englisch-Lehrern, welche die anwesenden Schülerinnen und Schüler im Unterricht so weit ausgebildet haben, dass sie seinem englischsprachigen Vortrag folgen konnten. Dass er es mit Leichtigkeit schaffte, die Schülerinnen und Schüler trotz Mottowoche der Jgst. 13 (Thema: Steinzeit) in seinen Bann zu schlagen, war jedoch ganz allein sein Verdienst. Die anwesenden Mitglieder des Kollegiums waren sich einig: ein solches Highlight darf sich gerne auch im Jahresterminkalender der nächsten Schuljahre wiederfinden.

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