Kompliziert, unmodern und langweilig: Es gibt viele Gründe, die bei Schülerinnen und Schülern für das pure Entsetzen sorgen, wenn sie den Namen Shakespeare auf der neuen Unterrichtslektüre lesen. Doch was wäre, wenn man sich selbst einmal in eine von Shakespeares Figuren verwandeln könnte? Und zwar nicht für fünf Minuten im kahlen Klassenraum, sondern an dem pulsierenden, lebendigen Ort, für den Shakespeare einst seine Stücke schrieb: Im Globe Theatre in London.
Diese Chance ergab sich für Schülerinnen und Schüler des HVG während der Projektwoche des vergangenen Schuljahrs. Es ging für vier Tage nach London, um Shakespeare einmal lebhaft näher zu kommen, denn wer Shakespeare verstehen und wirklich Spaß an seinen Werken haben will, der braucht etwas anderes als sterile Räume und dicke Textbücher. Wer sich Shakespeare wirklich nähern will, muss Shakespeare erleben – und das geht nicht bloß mit Büchern.
„Money is Honey”
George, selbst Schauspieler im Globe, bewies, dass es auch anders geht und zwar im Rahmen der Lecture-performance ‚Unser Shakespeare‘. Nach einer launischen Tour durch die moderne Kopie des Originaltheaters aus dem 17. Jahrhundert wurde in einem Workshop eine kurze Szene aus dem Stück „A Midsummer Night’s Dream“ einstudiert. Es wurde uns dabei demonstriert, wie dem Zuschauer mit wenigen Worten viel gesagt werden kann und dass auch Neulinge auf der Bühne das Publikum problemlos zum Lachen bringen konnten. Denn darum ging es Shakespeare: Entertainment. Die Menge begeistern und einbeziehen. Und damit Geld zu verdienen. Denn „Money is Honey“, der Gewinn stand wie auch heute im Mittelpunkt und dafür musste dem Publikum etwas geboten werden. Das gelang zwei Schülern des HVG in besonderem Maße, so dass sie neben dem berechtigten Lob von George auch den Applaus des Publikums mit nach Hause nahmen.
“If you’re curious, London’s an amazing place” (David Bailey)
Doch London hatte noch so viel mehr zu bieten. Diese Stadt ist ein unglaubliches Phänomen und hat neben den touristischen Highlights wie Buckingham Palace, Westminster oder den ungezählten Einkaufsmöglichkeiten für jeden etwas im Angebot. Hier ein paar Schülerzitate auf die Frage nach ihren Eindrücken:
„Egal wo man hinfährt, an jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken und mit Garantie wird sich jeder der dort hinreist in die Stadt verlieben. Abgesehen davon war diese Projekt-Exkursion ein sehr schöner Abschluss des Schuljahres vor allem, da wir London selbst erkunden durften und alle eine unglaubliche und unvergessliche Zeit hatten.“
„Underground ist manchmal chaotisch und stressig aber sehr praktisch, da man alles erreichen kann. Von der Tower Bridge zur Oxford Street und zum Camden Market. Es gibt sehr viele Leute mit ganz unterschiedlichen Styles, Inspiration pur.“
„Ikonische Bilder, die man sonst nur aus dem Englischbuch kennt…“
„Der Big Ben den man nicht sehen konnte.“
„Die Bewohner sind aufgeschlossen und hilfsbereit. London ist eine Stadt die man gesehen und erlebt haben muss, egal ob kulturell oder für Shopping-Begeisterte.“
„Essen auf dem Borough Market, Camden Market, gemeinsamer Abend beim Inder.“
„Es war interessant, einen echten deutschen Touristen in unbekanntem Territorium beobachten zu können.“ (Insider-Witz)
An dieser Stelle auch von den begleitenden Lehrern Frau Tölle und Herrn Witkop ein großes Lob an die aufgeschlossene und fröhliche Runde, der es in kürzester Zeit gelungen ist, sich in dieser Weltmetropole zurechtzufinden und uns oft an ihrer Begeisterung teilhaben ließ.