Stefanie Zweig, Die Spur des Löwen
Informationen zum Buch:
- Erschienen bei: FISCHER (TB.), FRANKFURT
- Reihe: Fischer Taschenbücher Bd.15231
- Erscheinungsjahr: Dezember 2001
- Seiten: 158
- ISBN: 3596152313
Informationen zur Autorin:
Stefanie Zweig wurde 1932 in Oberschlesien geboren u. wanderte im Zuge der nationalsozialistischen Verfolgungen 1938 mit ihren Eltern nach Kenia aus. Dort verlebte sie ihre Kindheit auf einer Farm. 1947 kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Die Autorin hat 30 Jahre lang das Feuilleton einer Frankfurter Tageszeitung geleitet. Für ihre Jugendbücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und ihre Romane, „Nirgendwo in Afrika“, „Doch die Träume blieben in Afrika“ und „ Irgendwo in Deutschland“, standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Im Fischer Taschenbuch Verlag ist im Juni 2001 ihr Roman „Der Traum vom Paradies“ erschienen.
Kurzbeschreibung:
Die Afrikareise, die der dreizehnjährige Mark aufgrund seiner äußerst schlechten Noten mit seinen Eltern machen muss, ist anfangs gar nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. Doch dann geschieht etwas, was sein Leben komplett verändert. Denn Mark wird entführt und lebt viele Monate beim Stamm der Nandi in der kenianischen Steppe. Allmählich lernt er deren Sprache und freundet sich schließlich mit dem Häuptlingssohn Morani an. Durch ihn eröffnet sich Mark die fremde Welt immer mehr, bis er schließlich eines Tages vor die Entscheidung gestellt wird, zu welcher Welt er gehören möchte…
Charakterisierung der Hauptperson:
Mark ist ein sehr starker Junge. Jeder normale Junge in seinem Alter hätte sich schon längst aufgegeben. Ohne Eltern und ohne einen Funken Orientierung lebt er jahrelang im Dorf der Nandi. Mit der Angst, seine Eltern nie wiederzusehen, und ohne Verständigung aufgrund der fremden Sprache lebt er bei dem Stamm der Nandi. Da er ein sehr anpassungsfähiger Mensch ist, passt er sich relativ schnell dem Leben dort an und vergisst mit der Zeit immer mehr die Welt um ihn herum. Er denkt kaum noch an seine Eltern oder seine Freunde. Er erlernt die unbekannte Sprache und lernt eine völlig fremde Kultur kennen und lieben…
Erzählerische u. sprachliche Mittel:
Das Buch ist sehr kurzweilig geschrieben und erzählt in der für Stefanie Zweig eigenen Art sehr anschaulich über das Leben in einem Eingeborenendorf. Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam geschrieben. Ihre bildhafte Beschreibung lässt den Leser völlig in die Geschichte versinken und mit den Hauptfiguren mitfühlen. Sie beschreibt sehr detailliert die Handlungen der verschiedenen Personen. Das macht das Buch noch interessanter.
Wirkungsabsichten:
Ich denke, Stefanie Zweig will mit dem Buch die Leser dazu anregen, über ihr eigenes Leben nachdenken. Sie macht ihnen klar, dass es auf dieser Erde viele verschiedene, fremde Kulturen gibt. Es gibt unterschiedliche Traditionen, Bräuche und Menschen. Trotz alledem sollte man sie aktzeptieren und respektieren. Es gibt Menschen, die sind anders, dennoch sind sie ganz normale Menschen, wie Du und ich. Das sollte man nie vergessen…
Leseempfehlung:
Sicher klingt es ein wenig unglaubwürdig, wenn ein 13-jähriger deutscher Junge einfach einem schwarzen Hotelangestellten in den Busch folgt. Trotzdem ist das Buch sehr kurzweilig geschrieben und erzählt sehr anschaulich über das Leben in einem Eingeborenendorf. Die Geschichte ist für Alt und Jung gleichermaßen interessant und vielleicht auch ein kleiner Fingerzeig, dass Kinder oft durch ihre Unbefangenheit mehr Toleranz und Offenheit zeigen als manche voreingenommenen Erwachsenen. Leider ist das „Büchlein“ nur 159 Seiten stark und die Geschichte endet jäh mit dem Weggang von Mark in ein Safaricamp mit weißen Touristen. Auf jeden Fall lässt der schnelle Schluss noch viel Phantasie für einen Fortsetzungsroman offen. Das Buch ist jedenfalls ein unbedingtes Muss für jeden Afrikafreund!
Ich kann es nur dringend weiterempfehlen!