Alternative Erziehung in Bolivien
Schnüffeldrogen, Gewalt, nächtliche Saufgelage – Alltag für viele bolivianische Kinder, die häufig schon im Grundschulalter auf der Straße leben, weil ihre Familien sie nicht mehr ernähren können. Diese Situation fand der Schweizer Stefan Gurtner vor, als er 1987 als humanitärer Helfer nach La Paz kam. Er gab seine bisherigen Berufspläne auf und gründete die Wohngemeinschaft „Tres Soles“ für Straßenkinder. Darüber berichtete er am 11.09.2009 im HVG vor den Pädagogik-Kursen der Jahrgangsstufe 12.
Die diesjährige Theatersaison wurde am HVG mit der Bühnenadaption des berühmten Filmklassikers von Sidney Lumet „Die zwölf Geschworenen“ beendet. Wieder war die Aula nahezu ausverkauft, um die Auführung des Literaturkurses unter der Leitung von Jasmin Naal-Glaßer zu sehen. „Besonders der zweite Teil war spitze“, befanden einige Schüler aus der Klasse 9. Ein ausführlicher Bericht findet sich auf
„Ich muss mich entscheiden zwischen Profit und Menschlichkeit“, sagt der Vizepräsident des Festlandstaates am Ende. Dass es diese Entscheidungsmöglichkeit noch gibt, ist die Hoffnung der selbst geschriebenen szenischen Montage des Literaturkurses Welslau. Vor der wieder ausverkauften Aula begann dieses Stück mit der beängstigenden Beschreibung der aktuellen politischen Lage. Ursachen und Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden pointiert beschrieben und endeten mit der provokativen Aussage: „Auch Sie sind schon arbeitslos, Sie wissen es nur noch nicht.“
Schöne Frauen, raue Kerle, parfümierte Adlige und viel, sehr viel Wein: All dies –und noch vieles mehr- bietet der Literaturkurs der Jahrgansstufe 12 dem Publikum bei ihrer Theateraufführung des Stückes „Der grüne Kakadu“. Am 8. Mai verwandelt sich ab 20 Uhr die Aula ein verkommenes Pariser Wirtshaus in der Zeit kurz vor der Französischen Revolution.