Unser Schulprogramm

Schulprogramme geben Auskunft über die Bildungs- und Erziehungsziele einer Schule. Sie machen Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit deutlich.

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Grundsätze und Ziele
  3. Projektunterricht

Vorwort

Die Entwicklung eines Schulprogramms erfordert deshalb zunächst ein Nachdenken über das, was in der Schule bereits geschieht. Es gibt Anlass zu klären, was an Bewährtem Bestand haben muss. Gleichzeitig gilt es vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sich neuen pädagogischen Aufgaben zu stellen. In einer Reihe von „Pädagogischen Tagen“ haben seit 1994 das Kollegium, interessierte Eltern, Schülerinnen und Schüler an den damit verbundenen Fragen gearbeitet. Vertreter aus der Wirtschaft, der Hochschule, der Schulaufsicht und besonders engagierte Lehrkräfte haben dabei Impulse geben können. Einige wichtige Fragen waren: Welche Bildungsziele gelten für unsere Schule? Was erwarten Wirtschaft und Gesellschaft von unseren Abiturienten? Welche fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen müssen unsere Schülerinnen und Schüler erwerben?

Die Antworten darauf sind vielfältig. Sie finden Ausdruck in den Beiträgen der Fachkonferenzen und den Ergebnissen unserer Arbeitskreise. Für die weitere Entwicklung kristallisierten sich folgende Schwerpunkte heraus: die in den Fächern vermittelten Inhalte, der Erwerb von Methodenkompetenz, der sichere Umgang mit modernen Medien, die Vorbereitung auf eine qualifizierte Berufswahlentscheidung und eine umfassende Gesundheitsförderung.

Das nun fertig gestellte Schulprogramm hält diese ersten wichtigen Schritte und Entscheidungen fest, denen weitere folgen werden und die nach Erprobung in der Praxis auch verändert werden können. Unser Dank geht an die Eltern, Schülerinnen und Schüler, die an „Pädagogischen Tagen“ und in Fachkonferenzen mitgearbeitet haben. Über fast sechs Jahre hinweg hat sich das Kollegium unserer Schule in steigender Intensität der Entwicklung des Schulprogramms gestellt. Ein großer Teil hat in den bis zu elf Arbeitskreisen Ideen eingebracht und Aufgaben übernommen; insbesondere gilt dies für die Mitglieder des „Koordinierungsaüsschusses Schulprogramm“. Für ihren zusätzlichen, weit über die Alltagspflichten hinausgehenden Einsatz verdienen sie unseren besonderen Dank. Die Veröffentlichung des Schulprogramms verbinden wir mit der Hoffnung, dass es sich in der Praxis bewähren und dem Gymnasium Blomberg als Lern- und Lebensraum neue Impulse geben wird.

Dieter Dubbert, ehem. Schulleiter

Grundsätze und Ziele

Das Gymnasium Blomberg will ein Lebens- und Erfahrungsraum für Lernende und Lehrende sein, der intellektuelle, soziale und emotionale Entwicklung in einem Klima der gegenseitigen Achtung und des vertrauensvollen Miteinanders ermöglicht.

Der Bildungs- und Erziehungsprozess soll zum Erwerb von Wissen, Methoden und sozialen Kompetenzen führen, die die Schülerinnen und Schüler zunehmend zur Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung befähigen und ihnen so Wege eröffnen, sich den Anforderungen von Studium und Beruf selbstbewusst zu stellen sowie engagiert und kritisch die politische und soziale Entwicklung unseres demokratischen Staates mitzugestalten.

Da Fachwissen im Zeitalter von Wissensexplosion und Globalisierung immer schneller veraltet, muss und will das Gymnasium Blomberg auf lebenslanges Lernen vorbereiten. Es vermittelt dazu grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten wie Fach, Methoden- und Medienkompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit und fördert geistige Offenheit und selbstständiges Urteilsvermögen ebenso wie Toleranz und interkulturelle Verstehensprozesse sowohl innerhalb der Schulgemeinschaft als auch außerhalb, beispielsweise im Rahmen von internationalen Begegnungen.

Im Mittelpunkt der schulischen Arbeit steht der Fachunterricht. Er basiert auf den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW. Guter Fachunterricht findet in vielfältigen Unterrichts- und Sozialformen statt und arbeitet mit einer Vielzahl von Lehrmethoden und modernen Medien. Er vermittelt Fähigkeiten, Kenntnisse und Einsichten und ermöglicht fächerübergreifende Orientierungen, die helfen die Welt, in der wir leben, zu verstehen und mitzugestalten.

Dazu bezieht das Gymnasium Blomberg außerschulische Lernorte in seine Arbeit ein. Es ist offen für partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Bildungsträgern, Unternehmen, Vereinen, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen. Schulische Bildung und Ausbildung haben Prozesscharakter. Fort- und Weiterbildung sind deshalb für alle in der Schule Tätigen verpflichtend. Evaluationsverfahren und Innovation sollen am Gymnasium Blomberg gefördert werden. Schulentwicklung bildet eine auf Dauer angelegte Aufgabe.

Übersicht Schulprogramm

Säulen den Schulprogramms

Säulen des Schulprogramms
  1. Vorwort
  2. Grundsätze und Ziele
    • Gesundheitsförderung
    • Medienerziehung (MErz)
    • Methodenlernen
    • Berufsorientierung (BO)
  3. Projektunterricht

Gesundheitsförderung

In einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit ist die Gesundheitsförderung nicht nur auf den Körper des Menschen gerichtet, sondern bezieht sich auf ein In- und Miteinander physischer, psychischer, sozialer und ökologischer Faktoren.

Gesundheitsförderung hat die Aufgabe, die Bereitschaft und die Fähigkeit jedes einzelnen Menschen zu entwickeln, eigenverantwortlich und aktiv – gestaltend auf diesen Prozess Einfluss zu nehmen. Dieses ist um so wichtiger, da unsere Lebenswelt in zunehmendem Maße durch gesundheitsbedrohende und -beeinträchtigende Faktoren beeinflusst wird. Im System „Schule“ ist der Blick auf Schüler und Schülerinnen, Lehrkräfte und auf alle anderen dort tätigen Personen zu richten.

Die pädagogischen Bemühungen der Lehrkräfte bedürfen der besonderen Anstrengung, da Gesundheit für Schüler und Schülerinnen im Regelfall als selbstverständlicher und nicht in Frage gestellter Zustand erfahren wird, um den man sich nicht besonders bemühen muss.

Gesundheitsrelevante Themen eignen sich für
  • Unterrichtsreihen in bestimmten Fächern
  • fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterricht
  • Seminarformen
  • Unterrichtsprojekte
  • Projekttage

Darüber hinaus sind aber auch die organisatorischen Rahmenbedingungen von Schule, z. B. Schulgebäude und -hof, Pausen und Lärm unter gesundheitlicher Perspektive zu beleuchten; hier ist besonders eine attraktive Schulhofgestaltung, die vielfältige Bewegungsanreize gibt, als Ausgleich für die meist sitzende Tätigkeit im Unterricht hervorzuheben.

Bei geeigneten Themen und besonderen Unterrichtsformen findet eine gute Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, wie z.B. Kirchen, Krankenkassen, Schulsozialarbeit, Jugendzentrum, Rettungsorganisationen, Fitnessstudio, statt. Damit verbunden ist häufig auch das Aufsuchen außerschulischer Lernorte.

Jgst. Thema Zuständigkeit

Medienerziehung (MErz)

Medienerziehung am Gymnasium Blomberg erfüllt eine der wichtigen Aufgaben, denen sich jede moderne Schule in unsere Gesellschaft stellen muss. Sie dient der Vermittlung von Medienkompetenz, einer Schlüsselqualifikation der heutigen Zeit.

Medienkompetenz meint die reflektierte Nutzung der verschiedensten Medien und der mit ihnen verbundenen Informations- und Kommunikationstechnologien. Sie basiert auf der Fähigkeit die Sprache der Medien zu verstehen und eigene Ausdrucksfähigkeit darin zu entwickeln. Aufgabe schulischer Medienerziehung ist es folglich, den Jugendlichen Lern- und Erprobungsräume bei Medienverwendung und -gestaltung, Medienanalyse und -kritik zu öffnen und sie so zunehmend zu sachgerechtem, selbstbestimmtem, kreativem und sozialverantwortlichem Handeln in einer von Medien geprägten Welt zu befähigen.

Dabei ist MErz kein eigenständiges Fach, sondern integraler Bestandteil grundsätzlich aller Unterrichtsfächer. Da MErz von einem weiten Medienbegriff ausgeht, werden alle Mittler und Vermittler von Botschaftern erfasst. Texte und Bilder, Radio, Video, Fernsehen und selbstverständlich auch Computer und Internet werden im Curriculum MErz thematisiert.

medienerziehungIn dem stufenförmig angelegten Lehrplan MErz, der auf an unserer Schule erprobten Unterrichts- einheiten basiert, begegnen unsere Schüler/innen immer schwieriger werdenden Inhalten, mit denen sie sich in betrachtenden, analysierenden, aber auch produzierenden Unterrichtsverfahren auseinander setzen.

Im Mittelpunkt der Medienerziehung in Klasse 5 stehen wichtige Grundlagenqualifikationen wie die Nutzung der Bücherei oder erste Recherchen in CD-ROMs bzw. im Internet, die Textproduktion im weitesten Sinne in allen Fächern und die Gestaltung von Informationsplakaten.

In Klasse 6 liegt der Akzent zum einen auf der Verknüpfung von Text und Bild (Fotoroman, Comics) in den Schwerpunktfächern Deutsch, Englisch und Kunst und zum anderen im Audiobereich (Hörszenen bzw. Hörspiele).

In Klasse 7 bearbeiten die Schüler/innen im Rahmen der Leseerziehung ein historisches Jugendbuch in einem fächerübergreifenden Projekt der Fächer Geschichte und Deutsch. Zudem wird die Arbeit mit dem Computer verstärkt und erweitert: Das Fach Mathematik führt in die Nutzung des Kalkulationsprogramms Excel ein.

Zentraler Aspekt der Medienerziehung in Klasse 8 ist das IKG-Projekt „Zeitung und Computer im gesellschaftlichen Kontext“, durchgeführt in den Fächern Deutsch und Politik.

In Klasse 9 steht das Thema „Werbung“ im Lehrplan der Fächer Deutsch und Kunst. In einer entsprechenden Unterrichtsreihe wird besonderer Wert auf Produktionsorientierung gelegt; dabei kann das Medium Video mit kleinen Werbespots einbezogen werden. Andere Fächer, z. B. die Fremdsprachen und Erdkunde, engagieren sich im Bereich der Computernutzung.

Im Mittelpunkt der Medienerziehung in Klasse 10 steht die Erstellung von Präsentationen unterschiedlichster Art, angefangen von reinen Textbeiträgen über Collagen, Radio- und Videoproduktionen bis hin zum Einsatz moderner Präsentationsprogramme. Diese bieten auch bei der Einübung des freien Vertrags wertvolle Unterstützung; das Medium Video dient hier zur Dokumentation und Auswertung ausgesuchter Schülervorträge.

Das Fach Politik setzt sich mit den unterschiedlichsten Massenmedien, ihren Produktionsbedingungen sowie ihren Wirkungen in Staat und Gesellschaft auseinander. Indem sich die Fachlehrer/innen jeder Klasse in einer Klassenkonferenz über die konkrete Ausgestaltung des Lehrplans MErz verständigen, tragen sie zur Verwirklichung des Ziels bei, dass alle Schüler/innen des Gymnasiums Blomberg in der Sekundarstufe I die Chance haben breitgefächerte Grundlagen von Medienkompetenz zu erwerben.

Besonders interessierte Schüler/innen können ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in Medien-Arbeitsgemeinschaften erweitern. Dabei eröffnen sich verstärkt Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit schulinternen wie außerschulischen Ereignissen und der Kontaktaufnahme oder Zusammenarbeit mit interessensgleichen Partnergruppen.

Durch eigene Medienproduktionen wird Öffentlichkeit hergestellt, zunächst schulintern, aber durch Radiosendungen und Internet-Präsentationen auch über die Schule hinausgehend. Für eine breitgefächerte Medienerziehung und aktive Medienarbeit stehen am Gymnasium Blomberg eine geeignete Lernumgebung (zwei Computerräume sowie Räume für Radio- und Videoproduktionen) und eine vielfältige technische Ausstattung zur Verfügung.

Eine wertvolle Hilfe bei der Planung des Unterrichts, dem Austausch von Informationen und der Zusammenarbeit in Projekten bietet der nordrhein-westfälische Bildungsserver den Lehrer/innen, aber auch Schüler/innen zunehmend Nutzen.

Methodenlernen

Methodenkompetenz ist ein wichtiger Baustein zur persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortung. Sie beinhaltet die Befähigung der Schüler/innen zunehmend den Lernprozess eigenverantwortlich zu organisieren um so dauerhafte Lernkompetenzen aufzubauen. Diese Fähigkeit ist heutzutage von besonderer Bedeutung, weil über die modernen Medien immer schneller neue Erkenntnisse, Fach- und Detailwissen produziert und verbreitet werden.

methodenlernen Der Methodenerwerb beginnt in der 5.Klasse mit einem einwöchigen Trainingsprogramm mit fünf Lernspiralen:

  • Effektiver lernen und behalten
  • Systematisches Lesen und Markieren
  • Übersichtliche Gestaltung des Lernstoffes
  • Erfolgreiche Vorbereitung von Klassenarbeiten
  • Effektive Zeiteinteilung und -planung.

Die hier erworbene Methodenkompetenz wird vor allem in den sprachlichen (Leitfach: Deutsch), gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Fächern weitergeführt und ermöglicht den Schülerinnen/Schülern zunehmend Aufgaben in eigener Regie zu bearbeiten. Dazu gehören:

  • Beschaffung angemessener Informationen
  • Auswertung des Materials
  • kritische Bewertung der Texte
  • Strukturierung des Themas
  • längerfristige Organisation und Planung komplexer Aufgaben
  • Veranschaulichung und Präsentation der Ergebnisse
  • Kommunikations- und Teamfähigkeit.

Schwerpunktmäßig gebündelt wird die Erweiterung der Methodenkompetenz in:

  • Klasse 5: Methodenwoche
  • Klasse 10: Unterrichtseinheit: Freier Vortrag
  • Jgst. 11: Methodentage
  • Jgst. 12: Facharbeit.

In dem Maße, wie es den Schülerinnen/Schülern immer besser gelingt kompetent und zielgerichtet auch eigene Interessen und Anliegen mit Erfolg vorzutragen, wächst ihr Selbstbewusstsein und ihre Persönlichkeit wird gestärkt. Damit sind gute Voraussetzungen gegeben in Beruf und Öffentlichkeit engagiert und mitgestaltend eingreifen zu können.

Berufsorientierung

Berufswahlkompetenz ist ein entscheidendes Kriterium für die Selbstverwirklichung junger Menschen in sozialer Verantwortung. Die Schule trägt deshalb in Zusammenarbeit mit der Berufsberatung des Arbeitsamtes den Prozess der Berufsorientierung und unterstützt die Berufswahlvorbereitung, damit die Berufswahlentscheidung als wichtiger Bestandteil der Lebensplanung selbstbestimmt, rational reflektiert und emotional sicher erfolgen kann. Dazu müssen

  • Problembewusstsein für die Berufswahl geweckt
  • persönliche Entscheidungskriterien erarbeitet
  • zielgerichtetes Informationsverhalten entwickelt
  • Entscheidungsstrategien ausgearbeitet werden.

Starke Beachtung finden diejenigen jungen Menschen, deren Schullaufbahn und/oder Berufswahlprozess besonders problembelastet sind. Unter den Rahmenbedingungen eines eher ländlich geprägten Raumes bemüht sich die Schule in besonderer Weise um die Vermittlung von Realkontakten mit der Berufs- und Arbeitswelt. Folgende Maßnahmen führt die Schule im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms durch:

  • Gestaltung von Unterrichtsreihen zur Arbeitswelt und zur Berufswahl in der Sek. I
  • Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung eines Betriebspraktikums in Jgst. 11
  • Teilnahme an zwei berufsorientierenden Seminaren der Abiturientenberatung des Arbeitsamtes und an einem Hochschultag
  • Vermittlung von Gesprächskontakten mit Berufsexperten (Werkstattgespräche) sowie mit Studierenden (ehemaligen Schülerinnen/Schülern)
  • berufsorientierende Beratung der Schüler/innen, besonders der in der Berufswahl noch Unentschlossenen durch die Jahrgangsstufenleitung und Oberstufenkoordination
  • systematische Evaluation des Berufsorientierungsprogramms zur Qualitätssicherung

Sekundarstufe 1

Sekundarstufe 2