Bundeskanzler Gerhard Schröder ist immer für Überraschungen gut. Entgegen den bekannt gewordenen Plänen für die in Blomberg stattfindenden deutsch-französischen Konsultationen war er bereits mehr als eine Stunde vor dem offiziellen Empfang für Staatspräsident Chirac in Blomberg. Er besuchte zunächst eine Klasse der Grundschule „Am Weinberg“. Die Kinder hatten sich seit einiger Zeit mit seiner Frau Doris Schröder-Köpf über ihr Buch „Der Kanzler wohnt im Swimmingpool oder Wie Politik gemacht wird“ ausgetauscht. Gerhard Schröder wollte sich außerdem persönlich für ein selbst gebasteltes Buch bedanken, das die Kinder der Klasse 1b seiner dreijährigen Adoptivtochter geschenkt hatten.Als die ersten Blomberger in die Innenstadt kamen um auf Gerhard Schröders Ankunft zu warten, war deshalb die Überraschung groß, als ein Polizist verlauten ließ: „Der Kanzler ist in der Schule.“ Selbst die Nachfrage in der mobilen Polizei-Pressestelle brachte keine Aufklärung. „Wir wissen von nichts“, hieß es da. „Bisher ist noch alles ruhig.“