Bürgermeister Klaus Geise eröffnete die diesjährige Holocaust-Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof mit den bedrückenden Hinweisen auf die Morde der „Zwickauer Terrorzelle“ und die Anfälligkeit für antisemitischen Einstellungen bei 20 Prozent der Bevölkerung. Auch deshalb sei diese Veranstaltung gegen das Vergessen in Blomberg wichtig. Als besondere Gäste konnte er die Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtages, Carina Gödecke, und den Landtagsabgeordneten Jürgen Berghahn begrüßen.
Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d versuchten am Beispiel eines Mädchens, das mit 14 Jahren in einem KZ sterben musste, Nähe zu den unvorstellbaren Ereignissen aufzubauen. Pastor Deppermann verdeutlichte, dass die Opfer niemals vergessen werden dürften, denn genau dies hätten die Nazi-Ideologen gewollt. Es komme immer wieder darauf an, aus der Erinnerung auch Handeln in der Gegenwart werden zu lassen. Das Gedenken an die Opfer sei mit der Erinnerung an die Täter verbunden und an die, die die Verbrechen geschehen lassen haben. In der heutigen Zeit könne man nur Scham empfinden. Daraus müsse Verantwortung erwachsen, Ausgrenzung, Unterdrückung und Verfolgung frühzeitig entgegenzutreten.
In WIKIPEDIA findet sich folgender Passus zu der Geschichte Blombergs:
„Am 6. März 1933 wurden die ersten Funktionäre und Angehörige der KPD in Blomberg in sogenannte Schutzhaft genommen. Danach erfolgten 14 Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der SPD. Die wachsenden Repressalien durch die SA und Polizei führten in der SPD vielerorts zu Austritten und am 1. April 1933 löste sich der Blomberger SPD-Ortsverein auf. Ein Opfer der Nazis wurde der Polsterer Wilhelm Friedrichs, der eine Anzahl regimekritischer Briefe an Blomberger und Detmolder NS-Funktionäre schrieb. Er wurde verhaftet und in ein Gefängnis nach Hannover gebracht, wo er sich einen Tag vor der Gerichtsverhandlung erhängte.[13] Von jüdischen Bürgern Blombergs ist bekannt, dass die Familie Königsheim unter dem Druck der Nazis nach Argentinien auswanderte. Die letzte jüdische Bewohnerin Blombergs war die 70-jährige Emma Lippert, geb. Examus, die ins KZ Theresienstadt und weiter nach Minsk deportiert wurde, wo sie ermordet wurde. Seitdem gibt es keine jüdische Gemeinde in Blomberg mehr. Die schlichte Fachwerk-Synagoge aus dem Jahr 1808 wird heute als Stadtarchiv genutzt.“
Es war traurig.