Acht Jahre ist es jetzt her, dass sich zwei fünfte Klassen erstmalig entschieden, das bilinguale Abitur in Angriff zu nehmen. Für uns hieß das zwei Schulstunden Englisch pro Woche zusätzlich, weswegen wir einen weiteren Nachmittag in der Schule verbrachten. Schon dort wurde uns bewusst, dass das bilinguale Abitur kein Spaziergang werden würde.
In der Mittelstufe lernten wir die Fächer „Geography“, „History“ und „Social Studies“ kennen. Während unsere Parallelklassen auf Deutsch unterrichtet wurden, bearbeiteten wir bereits zu dieser Zeit Themenbereiche außerhalb des Englischunterrichts in einer anderen Sprache. Natürlich war dafür auch Vokabeln lernen notwendig, was nicht unbedingt Begeisterung auslöste. Aber wir bemerkten spätestens in der Oberstufe, dass diese ein großer Vorteil für uns geworden sind. Zudem durfte eine der bilingualen Klassen an der „Native Speaker Week“ teilnehmen und mit den Muttersprachlern Englisch von einer lebhaften Seite entdecken. Die andere Klasse testeten ihre Sprachkenntnisse im alltäglichen Leben auf einer Klassenfahrt nach England. Diese beiden Ereignissen sind nun feste Bestandteile der bilingualen Schullaufbahn geworden.
Vor der zehnten Klasse wurde bekannt, dass nur das Fach „History“ in der Oberstufe angeboten wird. Natürlich hatte jeder sein Lieblingsfach und einige bezweifelten, dass Geschichte das Richtige für sie sei. Gerade die Klausuren in der zehnte Klasse waren gewöhnungsbedürftig, weil es nicht nur die ersten Klausuren in Geschichte waren, sondern auch die Sprache für viele ein Hindernis war.
Letztendlich entschlossen sich daher nur etwa die Hälfte der Schüler dazu, „History“ als Abiturfach zu wählen. Doch die dadurch entstandenen kleinen Kurse verbesserten die Lernatmosphäre und machten eine intensive Vorbereitung auf das Abitur möglich. Aufgrund des bisherigen Schullaufbahn ist es für uns selbstverständlich geworden, das Fach Geschichte mit der englischen Sprache zu verbinden.
Für uns war es zudem erstmals möglich einen Projektkurs Englisch/Certilingua zu belegen, in dem wir uns intensiver mit der Sprache und der Landeskunde beschäftigt haben. Hierbei bekamen wir Informationen über das Leben in den USA aus erster Hand von der Fremdsprachen Korrespondentin Hillary.
Da wir die ersten waren, hatten wir natürlich auch einige Komplikationen hinzunehmen, wie zum Beispiel fehlende Bücher, weswegen wir auch teilweise mit einem Berg Zetteln klar kommen mussten. Meistens war es für uns kein Nachteil der erste bilinguale Jahrgang zu sein, wobei unsere Lehrer bei der Abiturprüfung wahrscheinlich genauso aufgeregt waren wie wir.
Letztendlich war das bilinguale Abitur jedoch ein Erfolg, der uns auch in der Zukunft gegenüber anderen in unserem Alter einen Vorteil verschaffen wird. Wir können es auf jeden Fall sprachlich interessierten Kindern weiter empfehlen, denn es war zwar eine Herausforderung, aber auch eine große Bereicherung und eine Chance.
(Sina Schwarze und Antonia Hagedorn)
Hey Ho,
das klingt ja super. Ich hoffe es bringt Euch im weiteren Leben viel und hoffe es hat wenigstens (etwas) Spaß gemacht.
Liebe Grüße
Hannah