War es etwa „Alles nur Show?“

Blomberg. Die erste von vier Literaturaufführungen des Hermann-Vöchting-Gymnasiums ist vollbracht. Seit den Sommerferien hatte der Literaturkurs um Lehrer Norbert Stefer fleißig geprobt und mit dem Text gearbeitet. Krankheitsbedingt musste dieser den Kurs kurzfristig vor der Aufführung abgeben, was der stellvertretende Schulleiter Michael Hanke, als „ einen ersten Teil der Show“ bezeichnete. Prompt fand sich jedoch ein Ersatz: Michael Erhardt, ein junger Deutschlehrer, bot sich an die Arbeit weiterzuführen und den Kurs bis hin zur Aufführung zu begleiten.

Das von Autorin Jenny Wölk geschriebene Stück „Alles nur Show“ sollte es sein, welches eine Art „Reality-Show“ mit verschiedensten Aufgaben für die Teilnehmer darstellt. Den Auftakt der Aufführung bildete ein Video, in welchem sich alle Teilnehmer der Show selbst vorstellten und begründeten, warum sie gerade an der Show teilnehmen wollen und was sie mit dem Preisgeld von 6000 Euro machen wollen. „Sammy“, dargestellt von Kim Heidemann, Raphaela Johnson und Hellen Leßmann, hofft unbedingt darauf, von einem Produzenten entdeckt zu werden, um eine große Fernsehkarriere starten zu können.
Die sehbehinderte Jule, gespielt von Christiane Stief, Louise Brenner und Kim Wahle, beispielsweise möchte der Welt beweisen, dass es auch ohne das Sehen möglich ist, etwas zu erreichen.

Nach und nach zogen also die Teilnehmer der Show mit ihren Koffern in den Container ein, welcher als Wohn- und Schlafraum für die nächsten sieben Tage fungierte. Ähnlich dem bekannten TV-Format „Big Brother“ müssen alle Jugendlichen eine Aufgabe pro Tag lösen, welche von zwei Moderatoren bewertet wird. Im Verlauf der Show werden immer mehr Details über die Jugendlichen bekannt. Alja, gespielt von Franziska Siegert, Larissa Bublies und Xenia Smits, kommt aus Russland und möchte mit dem Geld Ihre Eltern wiederfinden, da sie kurz nach der Geburt adoptiert wurde, Thorsten, dargestellt von Christoph Heringlake, Marco Widany und Daniel Heistermann, hat es nur auf das Geld abgesehen und Bastian, gespielt von Momme von Mannstein, kristallisiert sich als der „Anführertyp“ heraus, der ausländerfeindlich ist. Ein Höhepunkt des Stückes ist die Aufgabe einer einfachen Traumreise, bei der sich alle Beteiligten an die schrecklichste Situation ihres Lebens erinnern sollen. Kathrin, figuiert von Jessica Dierig, Lorica Carmino und Loreen Werning, ertrug dies nicht und lief weinend in ihr Zimmer. Besonders schwierig hatte es nach dieser Szene Loreen Werning, welche in einem Albtraum die von ihrem Vater vergewaltigte „Kathrin“ spielt, die den eigenen Vater davon abhalten will, die kleinere Tochter auch zu vergewaltigen.

Am Ende der Containter-Group-Show berichteten die Moderatoren, Kerstin Krantz und Marcel Huxoll, die die Aufgaben gestellt haben, dass die ganze Angelegenheit nur eine „Show“ war und gar nicht im Fernsehen ausgestralt wurde. Es war lediglich ein Experiment zu Forschungszwecken, bei dem das Gruppenveralten mit Hilfe von erlebnispädagogischen Spielen getestet wurde. „Wir sind alle froh, dass es so gut geklappt hat heute Abend“, resümierte Schüler Marcel Huxoll die Aufführung. (dt)

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